Die Pläne für die Sanierung und Erweiterung des Grosselfinger Rathauses wurde am Montagabend in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Foto: Midinet

Zugeständnis der Freien Wähler: "Wir sagen Ja zu einem Abriss des Gesellenhauses."Großes Interesse an Sitzung.

Grosselfingen - Das Streitthema Nummer eins stand am Montag auf der Tagesordnung des Grosselfinger Gemeinderats: Vorgestellt wurden die Pläne für die Sanierung des Rathauses. Die Besucherplätze im Sitzungssaal waren voll. Von dort wurde auch noch mitdiskutiert.

"Da wäre eine Volksabstimmung nötig. Ihr bringt ja nichts mehr fertig!", rief eine Besucherin der Gemeinderatssitzung gestern in den Sitzungssaal. Die Vorstellung der Pläne für die Sanierung und Erweiterung des Rathauses, die im Haushalt 2015 bereits eingeplant sind, stieß bei den Bürgern auf großes Interesse. Bei den Freien Wählern und den Bürgern für Grosselfingen sorgte es allerdings für Reibungspunkte.

"Die Räumlichkeiten sind momentan sehr beengt", sagte Architektin Bettina Buk vom Ingenieurbüro Mauthe. Gerade das Archiv sei "voll bis unters Dach". Dieses könnte im Zuge der Sanierung in den frei werdenden Räumen des Bauhofs um 60 Quadratmeter erweitert werden. Im Erdgeschoss könnte rechts an das bestehende Rathaus ein Anbau hinzukommen für ein Bürgerbüro mit zwei Arbeitsplätzen und für öffentliche Toiletten.

Der Sitzungssaal würde durch einen Multifunktionsraum für Trauungen und Vereinssitzungen ergänzt werden. Beide wären durch eine Trennwand geteilt, könnten aber bei Bedarf als ein Raum Platz für 60 Personen bieten. Für Toiletten, Bürgerbüro, Sitzungssaal und Multifunktionsraum sind separate, barrierefreie Eingänge geplant, so dass sie unabhängig vom Rathausbetrieb genutzt werden können. Hinzu kommt die energetische Sanierung mit neuen Fenstern und Isolierung, die laut Architektin allein 1,1 Millionen Euro kostet. Für die komplette Maßnahme mit Anbau und Toilette rechnete sie mit 1,7 Millionen Euro. "Die Möglichkeiten, die sich durch eine Erweiterung ergeben, stehen nicht in Relation zu einer Sanierung des Bestands", stellte sie klar. Auch ein Neubau käme für die Gemeinde teurer.

Rudi Senner erinnerte anschließend an den Beschluss des Gremiums, dass auch die Leader-Projekte nochmals präsentiert werden. Da machte ihm allerdings Thomas Haug einen Strich durch die Rechnung. "Allein für die Präsentation verlangen die Referenten ein hohes Honorar und die Projekte waren lang genug im Rathaus ausgestellt", sagte Haug. Sein Antrag, dass die Leader-Präsentation gestrichen wird, bekam die mehrheitliche Zustimmung.

"Über wesentliche Themen wie den Marktplatz oder die Rathaussanierung können wir nicht miteinander reden", gab Senner ein Statement ab. Es sei nicht einfach, gemeinsame Entscheidungen zu treffen, aber die Liste der Freien Wähler habe sich entschlossen einen Schritt auf die Bürger für Grosselfingen zuzumachen: "Wir sagen Ja zu einem Abriss des Gesellenhauses und zur Errichtung eines Veranstaltungshauses an dieser Stelle, denn viele Grosselfinger wünschen sich ein Festgebäude im Ortskern. Die Sanierung des Rathauses tragen wir aber nicht mit", sagte er.