In Grosselfingen ist eine Ganztagesbetreuung mit Mittagstisch geplant. Foto: ©Seybert/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Haushaltsentwurf wird hinterfragt

Grosselfingen - Nur einen Tagesordnungspunkt gab es im Grosselfinger Gemeinderat: den Haushaltsentwurf. Der wurde aber ausgiebig diskutiert. Zum einen ging es darum, Geld zu sparen, zum anderen darum, mehr Geld bereitzustellen.

Die Gesamteinnahmen und -ausgaben waren im Gemeinderat am Mittwochabend eher Nebensache. Die Ratsmitglieder diskutierten vorwiegend über das Ganztagesangebot an der Grundschule. Genauer gesagt ging es zunächst um die Kosten für das Mittagessen.

Aus der Haushaltvorlage ging hervor, dass die Gemeinde theoretisch 1 000 Euro Gewinn mit dem neuen Angebot macht. "Das ist politisch nicht ganz stimmig, nicht okay", meinte Rudi Senner von den Freien Wählern. Man wolle den Familien doch etwas bieten und keinen Gewinn einfahren. Kämmerer Dieter Noll erklärte jedoch, dass es sich hier um eine Mischkalkulation handle und dass es schwierig sei, einzelne Punkte herauszurechnen. Fest steht für ihn: "Man wird mehr zahlen müssen." Die Gemeinde müsse die Sache erst einmal anlaufen lassen und den tatsächlichen Bedarf ermitteln. "Es wird nicht so sein, dass die Gemeinde Gewinn macht", versicherte Noll.

Nach anderen Punkten, die schnell geklärt werden konnten, kam Senner noch einmal auf die Schule zu sprechen. Diesmal ging es um die eingeplanten 1,8 Millionen für die Sanierung. Dieser Betrag erschien ihm zu hoch angesetzt. Seine Begründung: Die Honorarkosten liegen bei vier Prozent, bei 1,8 Millionen also nicht ganz unerheblich. Man könne doch erst einmal weniger Geld einplanen, um die Honorarkosten zu senken. "Bei 1,2 Millionen kommt man vielleicht auch auf gute Lösungen", so Senner.

Man könne das erst diskutieren, wenn der Plan vorgestellt werde, so Bürgermeister Franz Josef Möller. "Das ist die Höchstsumme, die zustande kommen könnte", sagte der Schultes. Man sei in der Planungsphase und versuche, die Zahlen bestmöglich darzustellen. "In Grosselfingen haben sie noch keine Elbphilharmonie erlebt", sagte Möller. Die Gemeinderäte haben immer "ehrliche Zahlen" bekommen.

Ein drittes Mal ging es um die Schule wegen des zweiten Rettungsweges, der bald geschaffen werden sollte. Hier brachte Kai Mayer den Vorschlag ein, zunächst ein mobiles Gerüst zu verwenden. So werde im Hinblick auf die Sanierung und Umgestaltungen "nichts verbaut". Der Vorschlag stieß auf Zustimmung. "Wir wollen es so machen, dass es beim Anbau der Schulmensa nicht stört", so Möller.

Von einem Anbau sei laut Senner wiederum nie die Rede gewesen. Der Bürgermeister wies an dieser Stelle daraufhin, dass der Anbau in einem Arbeitskreis besprochen wurde. Senner hätte sich von seinen Parteikollegen darüber informieren lassen können. Beschlossen wird der Haushalt aber ohnehin erst in der nächsten Sitzung des Gemeinderates. Dann soll auf Antrag der Freien Wähler auch eine Beratung über die Konzepte zur Ortskernsanierung stattfinden.

Seite 2: Zahlen zum Haushaltsentwurf

Die Ausgaben für 2017 betragen im Verwaltungshaushalt voraussichtlich rund 3.714.000 Euro. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 322.000 Euro. Es stehen zudem einige Investitionen in Höhe von 1.970.000 Euro an. Den größten Kostenpunkt bildet die Sanierung der Hainburgstraße (inklusive Kanalbau/Straßensanierung) mit rund 1.050.000 Euro.

Die Einnahmen sind mit 3.778.000 Euro kalkuliert und bleiben im Vergleich zu 2016 (3.620.000 Euro) etwa auf gleichem Niveau. Größte Einnahmequelle ist die Einkommensteuer (999.400 Euro).

Der Stand der allgemeinen Rücklage wird in 2017 von rund 1.852.000 Euro auf 366.000 Euro sinken.