Auf großes Interesse sind die Vorträge der Kreisfachberater gestoßen. Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder-Bote

Baumfachwarte: Land fördert Schnitt auf Streuobstwiesen

Von Rolf Schatz

Grosselfingen. "Was wir heute tun oder nicht tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht", sagte der Vorsitzende der Baum- und Fachwarte Zollernalb, Eberhard Lohner, zu Beginn seines Berichts bei der Mitgliederversammlung in Grosselfingen.

Das vergangene Jahr sei ein Jahr der Rekorde beim Wetter gewesen, aber kein Jahr der Rekorde in der Obsternte. Einzelne Bäume hätten rekordverdächtig in Menge und Qualität getragen, bei vielen sei der Ertrag gleich Null gewesen. Erstmals sei die Mitgliederzahl leicht gesunken.

Bei den zahlreichen Baumpflegeaktionen in Heselwangen, Erzingen, Balingen, Bisingen und Tieringen sowie an dem Langzeitprojekt "Nachhaltige Streuobstpflege" in Weilstetten seien zufriedenstellende Ergebnisse erzielt worden.

Auf großes Interesse stießen die Fachvorträge des Reutlinger Kreisfachberaters Thilo Tschersich und des Freisfachberaters Markus Zehnder von der Zollernalb. Tschersich referierte in Wort und Bild über die Sortenerfassung aller bestehenden Obstbäume im Kreis Reutlingen, die momentan in einem achtjährigen Projekt über eine Internetanwendung und Smartphone stattfindet.

Markus Zehnder sprach über das genehmigte Landesprogramm zur Förderung des Baumschnitts auf Streuobstwiesen. Hierbei würden innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren zwei Schnitte mit je fünfzehn Euro gefördert, wobei landesweit rund 1100 Anträge für rund 410 000 Bäumen genehmigt worden seien.

Spitzenreiter sei der Rems-Murr-Kreis mit rund 58 000 Bäumen. Im Zollernalbkreis seien für 8400 Bäume Fördermittel genehmigt. Ziel sei es hierbei, die Langlebigkeit der teilweise vergreisten Bäume durch einen fachgerechten Schnitt zu fördern, so Markus Zehnder.