Spielvereinigung Grömbach erntet viel Beifall für das neue Theaterstück "Das Orakel vom Jungfrauenhof".

Von Doris Sannert

Grömbach. Was passiert, wenn auf einem Bauernhof heiratswütige Jungfrauen auf eiserne Junggesellen treffen? Die Antwort darauf lieferte die Theatergruppe der Spielvereinigung Grömbach am Samstagabend im Lindenforum mit dem Dreiakter "Das Orakel vom Jungfrauenhof".

Regisseur Günther Raisch hatte diesmal keine leichte Aufgabe. Er musste aus zwei Stammspielerinnen, zwei Schauspielern, die erst das zweite Mal mitwirkten, zwei Wiedereinsteigern und vier Neuzugängen eine Theatertruppe formen.

Dass ihm dies trefflich gelungen ist, zeigte bereits die erste von insgesamt drei Aufführungen. Nicht nur die vielen Zuschauer, im voll besetzten Lindenforum, hatten ihren Spaß und quittierten die schauspielerische Leistung der Truppe immer wieder mit Zwischenapplaus. Auch den Akteuren auf der Bühne merkte man die Spielfreude an – und das nicht nur, als die junge Chantal Fregin, die bei ihrer ersten Bühnenerfahrung die orakelnde Oma frech und sehr natürlich spielte, beim Heiratsantrag einen kaum zu verbergenden Lachanfall bekam.

Die Komödie von Erich Koch handelt von drei Frauen – Oma Marie, ihrer einfältigen Enkelin Katja (Neuzugang Melanie Hauser) und der etwas intelligenteren Enkelin Mona (Neuzugang Anke Armbruster), die allesamt von Männern nichts wissen wollen. "Siehst du einen Mann im Moore winken, wink zurück und lass ihn sinken", lautet ihre Devise.

Der einzige Mann auf dem Hof ist Knecht Jakob, gespielt von einem sächselnden und gut gelaunten Danny Zapf. Mit seinem Einfallsreichtum hält er die Frauen ganz schön auf Trab, ob stinkender Romadur unter der Matratze, Viehsalz in der Zuckerdose oder eine mit Leberwurst angereicherte Körperlotion.

"Wir haben den dämlichsten Knecht in Grömbach", ist sich Oma Marie sicher und hat auch eine Erklärung dafür: "Seine Eltern kommen schließlich aus Garrweiler!" Um zu erfahren, was die Zukunft bringt, befragt sie täglich drei Hühnerknochen. Die Frage, die sie dabei am meisten beschäftigt, ist, wann ihr einstiger Verlobter Alois (Patrick Bauer), der vor 30 Jahren mit ihrem Sparbuch nach Stuttgart aufgebrochen ist, um sich einen Hochzeitsanzug zu kaufen, endlich von dort zurückkehrt.

Als er als Scherenschleifer Alfred zusammen mit seinem Freund Lukas (Neuzugang Andreas Raisch), einem Schornsteinfeger, auf dem Hof erscheint, erkennt sie ihn nicht. Die beiden Männer werden von den zwei mannstollen Nachbarinnen angehimmelt.

Daran ist Oma Marie schuld, denn sie hat Berta (Tina Raisch) und Rosa (Patrizia Jung) die Ankunft zweier potenzieller Ehemänner – einem schwarzen und einem scharfen – vorausgesagt. Knecht Jakob schafft es durch eine List, dass schließlich alle vier kostenlos auf dem Hof arbeiten. Für weitere Verstrickungen sorgen der reiche, verwitwete Viehhändler Ludwig (Daniel Kallfass), der schon seit Jahren heimlich für Oma Marie schwärmt, und sein Sohn Martin (Patrick Jung), der sich erst auf den zweiten Blick in Mona verliebt.

Am Ende klemmt sich Berta Alois unter den Arm, Rosa nimmt Lukas an die Leine und Patrick seine Katja Huckepack. Er will sie so lange nicht wieder herunterlassen, bis sie in die Hochzeit einwilligt.

Jakob überlistet unterdessen Mona, indem er ihr die Augen verbindet und erst dann einen Heiratsantrag macht und Viehhändler Ludwig nimmt sich ein Herz und gesteht Oma Marie endlich seine jahrelange Verehrung. Vom Jungfrauenhof kann nun ganz sicher keine Rede mehr sein.

Der Lohn für die Darsteller, für Regisseur Günther Raisch, Souffleuse Stefanie Saile und die Stylistin war am Ende ein lange anhaltender Applaus. Für die Spielvereinigung Grömbach dankte Reinhard Schlegel allen Mitwirkenden. Er lud die Gäste zum Mitmachen bei der Tombola und in die Bar ein.

Das Theaterstück "Das Orakel vom Jungfrauenhof" wird noch zwei Mal aufgeführt: Am Samstag, 24. Januar (die Vorstellung ist bereits ausverkauft), und am Samstag, 31. Januar.

Saalöffnung ist jeweils um 18 Uhr. Der Vorhang öffnet sich an beiden Abenden um 19.30 Uhr.