Bis ein neuer Bürgermeister im Grömbacher Rathaus Platz nehmen kann, werden noch einige Wochen vergehen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bis die Grömbacher einen neuen Rathauschef wählen dürfen wird noch einige Zeit vergehen

Von Doris Sannert

Grömbach. Wenn Peter Seithel zum 1. Oktober sein neues Amt als Bürgermeister der Gemeinde Rauenberg im Rhein-Neckar-Kreis antritt, steht Grömbach zunächst ohne hauptamtlichen Bürgermeister da. Denn neue dürfen sich erst bewerben, wenn der alte weg ist.

Verlässt ein amtierender Bürgermeister seine Gemeinde, so darf diese die Stelle erst nach seinem Weggang ausschreiben – in Grömbach wäre das frühestens am 2. Oktober 2015 der Fall. So ist es in der Gemeindeordnung Baden-Württemberg § 47, Absatz eins, nachzulesen. Anders verhält es sich dann, wenn eine Wahl "wegen Ablaufs der Amtszeit oder wegen Eintritts in den Ruhestand oder Verabschiedung infolge Erreichens der Altersgrenze" notwendig wird. Peter Seithel war 2006 zum Bürgermeister von Grömbach gewählt worden und konnte sich 2014 über seine erste Wiederwahl freuen. Seine zweite Amtszeit in Grömbach wäre erst 2022 zu Ende gegangen.

Für Grömbach bedeutet sein Weggang konkret: Sollte die Gemeinde Grömbach die Stelle für einen neuen, hauptamtlichen Bürgermeister am 2. Oktober ausschreiben, dann würde die Bewerbungsfrist vom 3. Oktober bis 9. November dauern. Nach Ablauf dieser Frist müssten die Bewerber dann geprüft, zugelassen und bekannt gemacht werden. Letzteres könnte am 13. November der Fall sein. Erster möglicher Termin für die Bürgermeisterwahl in Grömbach wäre dann wegen der Feiertage zuvor der 6. Dezember. Für eine eventuell nötige Nachwahl käme dann der 20. Dezember in Frage.

Für die 700-Seelen-Gemeinde bedeutet das, dass frühestens zum Jahresbeginn 2016 ein neuer Bürgermeister im Rathaussessel Platz nehmen wird. Bis dahin muss der erste Bürgermeisterstellvertreter Günter Roller die Amtsgeschäfte führen.

Ob dieser Terminplan, der mit dem Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt im Landratsamt Freudenstadt abgestimmt wurde, auch tatsächlich so umgesetzt wird, hängt nun vom Gemeinderat ab. Er wird in seiner Sitzung am 14. September 2015, die Bürgermeisterwahl auf der Tagesordnung haben und sowohl die Modalitäten der Stellenausschreibung als auch einen Wahltermin festlegen.

Dass es wieder ein hauptamtlicher Bürgermeister sein soll, daran besteht laut Peter Seithel kein Zweifel. Die Stelle mit einem ehrenamtlichen Bürgermeister zu besetzen, was in Gemeinden bis 2000 Einwohnern möglich wäre, sei nie ein Thema gewesen, erklärte er auf Anfrage unserer Zeitung.

Als Einwohner werden er und seine Frau Jana den Grömbachern aber noch eine Weile erhalten bleiben. Denn bis ein Umzug ansteht wird der künftige Bürgermeister von Rauenberg bei seinen Eltern im rund 15 Kilometer entfernten Ubstadt-Weiher wohnen.