Wirtschaft und Politik im Dialog (von links): Hans Kortus, Hans-Joachim Fuchtel, Norbert Beck, Ralph-Michael Schmidt und Pascale Peukert Foto: Büro Fuchtel Foto: Schwarzwälder-Bote

Nahezu jedes zweite Schiff hat Teile von L’Orange / Produktion läuft erfolgreich

Glatten. Für Ralph-Michael Schmidt steht außer Frage: Wirtschaft und Politik müssen eng zusammenarbeiten. "Es darf nicht vergessen werden, dass Wohlstand erst durch eine boomende Wirtschaft entsteht", sagte der Geschäftsführer von L’Orange in Glatten bei einem Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel angesichts Tendenzen zur stärkeren Belastung der Wirtschaft.

Der CDU-Politiker unterhielt sich mit der Führungsriege des mittelständischen Unternehmens, um sich über die Lage der Wirtschaft in seinem Wahlkreis zu informieren. In die Runde brachten sich auch Landtagsabgeordneter Norbert Beck sowie vom CDU-Gemeindeverband dessen Vorsitzende Pascale Peukert und Schriftführer Günther Kress ein.

Gerne hörten die beiden CDU-Abgeordneten, dass bei L’Orange ein soziales Selbstverständnis zur Unternehmensphilosophie gehört. "Wir wollen am Standort Glatten Verantwortung zeigen", sagte Schmidt. Dazu gehöre unter anderem, "auch lernschwachen jungen Menschen eine Chance auf eine Ausbildung zu geben", so der Geschäftsführer. Derzeit werden bei L’Orange 40 junge Leute ausgebildet, darunter auch zwei lernschwache Jugendliche. So begrüßte der Firmenchef den Vorstoß des Politikers, den Erhalt der dualen Ausbildung in Deutschland durch Internationalisierung der Berufsschulen zu sichern.

Bei einem hohen Warenausgang verstehe sich von selbst, sagte Hans Kortus, als Direktor verantwortlich für die Produktion in den Werken Glatten und Wolfratshausen, dass eine bessere Anbindung an den überörtlichen Verkehr von Glatten außerordentlich wichtig sei. Und auch die internationale Produktpiraterie mache eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik unverzichtbar. Die Bilanzen von L’Orange seien durchaus von guten Wachstumsperspektiven geprägt, betonte der Geschäftsführer. Das Hightech-Unternehmen ist führend in der Einspritztechnologie und stellt Know-how-trächtige Produkte vor allem für die Kraftwerk- und Schiffsbauindustrie her. "In jedem zweiten Schiff mit Großdieselmotor, das auf den Weltmeeren unterwegs ist, sind Teile aus Glatten verbaut", sagte Hans Kortus.

Während 200 Mitarbeiter für Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb in Stuttgart zuhause sind, hat das Unternehmen neben Glatten (750 Mitarbeiter), Wolfratshausen (100) und dem Servicecenter bei Hamburg (sieben) seit 2013 auch zwei Standorte in China mit 18 Mitarbeitern.