Auch langfristig soll die ärztliche Versorgung im Ländlichen Raum gesichert werden. Foto: Kahnert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Glatten befasst sich mit Strategien für die Zukunft / Berater zu Gast bei Sitzung

Von Uwe Ade

Glatten. Um das Thema Gesundheitsversorgung im Ländlichen Raum und dabei besonders darum, wie die Gesundheitsversorgung auch in Zukunft erhalten werden kann, ging es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Glatten.

Als Referent war Ullrich Eidenmüller, Geschäftsführer der EiCons GmbH aus Karlsruhe, zu der Sitzung gekommen. Er wird in Glatten weitere Analysen zu Istzuständen und Interessen vornehmen. Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer, der den Fachmann für Strategieberatung und Konzeptentwicklung im Gesundheitswesen nach Glatten geholt hatte, wies darauf hin, dass das Thema Gesundheitsversorgung im Ländlichen Raum derzeit im gesamten Bundesgebiet eine hohe Priorität habe. Es liege ihm für den Standort Glatten und dessen Stärkung am Herzen, so Pfeifer. Glatten sei aktuell sehr gut versorgt, unterstrich der Bürgermeister mit Blick auf Ärzte, Zahnarzt und Physiotherapeuten. Doch Pfeifer ist es wichtig, diesen Zustand auch langfristig zu erhalten und zu schauen, wo die Handlungsspielräume einer Kommune sind. Mit der Gesundheitsversorgung in Verbindung sieht Pfeifer auch die zusammen mit der Bruderhausdiakonie laufenden Untersuchungen bezüglich seniorengerechtem Wohnen in der Gemeinde.

Viele grundsätzliche Gedanken zur Gesundheitsversorgung im Ländlichen Raum, die mittlerweile sogar in den Vororten von Städten Thema seien, sprach Ullrich Eidenmüller an. "Die Zukunft braucht neu organisierte Strukturen der Arztpraxis", betonte der Berater. Er sieht zentrale bauliche Einheiten mit mehreren Angeboten rund um die Gesundheit und einer Vernetzung untereinander sowie mit den Krankenhäusern als optimale Voraussetzung für Patienten und für die Ärzte. Angesichts von zwei Ärzten im Ort sagte Eidenmüller, dass sich das Engagement auf die Förderung zukunftsbeständiger Strukturen konzentrieren solle. Keine Möglichkeit, in dieser Hinsicht in Glatten momentan etwas zu tun, sah Gemeinderat Gunter Eberhardt. Dieses Thema habe man schon auf dem Tisch gehabt. Auch Ratsmitglied Friedrich Weigold wies darauf hin, dass man mit den Deegs ein gutes Arztehepaar habe.

Diesen Ärzten könne man durch den Strategieberater Hilfestellung geben, etwa bei der Suche nach Ärzten, so Bürgermeister Pfeifer. Und Ullrich Eidenmüller, dessen erster Ansprechpartner die Glattener Ärzte sein werden, warf dazu ein: "Sie müssen schon schauen, dass diese Idealsituation hier mit einer doppelt besetzten Arztpraxis auch überlebt." Eidenmüller war sich sicher, dass ein Ergebnis erzielt werde – "dann müssen Sie für sich den richtigen Weg suchen".