Machen sich stark in Sachen Umweltschutz: Der Arbeitskreis Klimastadt mit dem Geislinger Bürgermeister Oliver Schmid und Anton Fußnegger (von rechts). Foto: Deregowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Geislinger Arbeitskreis Klimastadt nimmt Projekte für 2015 in Angriff / Wieder Energieaktionstag mit dem HGV

Von Renate Deregowski

Geislingen. Eine Klimabilanz, eine Wärmebildkamera-Aktion sowie ein Energieaktionstag – bei seiner jüngsten Sitzung hat sich der Arbeitskreis Klimastadt einiges für das nächste Jahr vorgenommen.

Erklärtes Ziel: Stadt und Geislinger weiterhin einen "grünen" Weg bescheiten zu lassen. Bis 2020 soll der Ausstoß von Kohlendioxid in Geislingen mit den Ortsteilen Binsdorf und Erlaheim um 30 Prozent verringert werden.

Dazu trägt neben der LED-Straßenbeleuchtung auch der elektronische Fuhrpark – vier Autos und zwei E-Bikes – der Stadt bei. Ein Angebot, das nicht nur von Vereinen rege genutzt wird: Die katholische Kirchengemeinde habe mit den Autos schon eine Wallfahrt unternommen, erzählt Anton Fußnegger. Er präsentiert erfreuliche Zahlen: Mit den Autos wurden seit ihrer Anschaffung rund 33 000 Kilometer zurückgelegt. Verglichen mit einem Mittelklassewagen ergebe dies eine Einsparung von rund 5,4 Tonnen Kohlendioxid.

Um das Gesamtklima in Geislingen im Auge zu behalten und um der Verpflichtung der "Europäischen Versammlung der Bürgermeister" nachzukommen, gab die Verwaltung nach dem Bürgerdialog 2012 erstmals eine Klimabilanz in Auftrag. Um mit aktuellen Zahlen weiterarbeiten zu können, schlug Bürgermeister Oliver Schmid vor, 2015 eine neue Klimabilanz erstellen zu lassen. Diese errechnet den tatsächlichen Energie-, Strom- und Wärmeverbrauch der öffentlichen Hand, der lokalen Wirtschaft, der Privathaushalte und des Verkehrs. Zudem soll sie ortsbezogene Einzelheiten hervorheben.

Weiter will die Stadtverwaltung im kommenden Frühjahr wieder maximal 25 Privathaushalten die Gelegenheit bieten, ihr Haus mit einer Wärmebildkamera fotografieren zu lassen. Und beim Energieaktionstag soll gemeinsam mit dem Handels- und Gewerbeverein (HGV) Werbung für die Idee der "Klimastadt" gemacht werden. Der Termin hierfür steht bereits: Am 15. März wird der Energieaktionstag in der Schlossparkhalle stattfinden – wie im vergangenen Jahr zusammen mit dem verkaufsoffenen Sonntag des HGV.

Dieses Mal, sagt Fußnegger, habe der Arbeitskreis versucht einen größeren zeitlichen Vorlauf einzuplanen. Angeschriebene Betriebe hätten bei der vergangenen Veranstaltung die zu kurzfristige Anfrage bemängelt.

Noch aber ist nicht klar, wie der Aktionstag genau ablaufen soll, schließlich hängt das von den teilnehmenden Betrieben ab. Auch waren die Macher mit den Besucherzahlen des ersten Aktionstag nicht zufrieden. HGV-Vorsitzender Peter Schlecht betont: "Wir müssen Werbung machen, dann haben wir auch mehr Leute in der Halle." Wie die Besucher von der Einkaufsmeile in die etwas abgelegene Halle gelockt werden sollen, darüber brüten die Mitglieder des Arbeitskreises noch.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung des Arbeitskreises ist eine "Energiesparfibel – von Bürgern für Bürger". Diese ist eine von 25 Projektideen, die aus dem Bürgerdialog 2012 hervorgegangen sind und realisiert werden sollen. Enthalten soll diese Fibel Energiespartipps und praktische Hilfestellungen für den Alltag. Ob nun digital zum Download, als Smartphone-App oder "analog", also im Amtsblatt und auf Papier – das ließ der Arbeitskreis vorerst noch offen.

Die Mitglieder des Arbeitskreises sind sich am Ende aber einig, dass man erst einmal die Resonanz der Bürger abwarten will, um dann über die Form zu entscheiden.