Bürgermeister Oliver Schmid versucht in der Mitgliederversammlung, die Narren zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen – vorerst ohne Erfolg. Foto: Meschkan Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein droht Auflösung: Niemand will im Vorstand mit anpacken

Von Georg Meschkan

Geislingen-Erlaheim. Die Narrenzunft Erlaheim kann nur noch auf ein Wunder hoffen. Zur Mitgliederversammlung im Erlaheimer Gemeindehaus waren rund 40 Teilnehmer gekommen. Es waren aber 129 Mitglieder persönlich angeschrieben worden. In der Einladung wurde erklärt, was für den Verein auf dem Spiel steht.

Bürgermeister Oliver Schmid führte durch die Versammlung und war sehr bemüht darum, zu vermitteln. Von den Teilnehmern kamen wie in den vergangenen Versammlungen immer wieder die gleichen Vorwürfe gegen den Vorstand. Aber niemand erklärte sich bereit, ein Amt zu übernehmen und mitzuhelfen, das zu ändern, obwohl der Vorsitzende Michael Schluck sich bereit erklärte, mit neuen Amtsinhabern Änderungen herbeizuführen.

Aus der Versammlung wurde ein Workshop angeregt, den der Vorsitzende auch organisieren würde. Es stellte sich jedoch die Frage, ob die Leute auch bereit wären, zum Workshop zu kommen.

Die Diskussion drehte sich im Kreis, und schließlich fragte Bürgermeister Oliver Schmid jeden Einzelnen aus dem Vorstand, ob er bereit wäre, bei einer Wahl in drei bis vier Wochen das Amt wieder anzunehmen. Abgesehen vom stellvertretenden Vorsitzenden und dem Kassierer erklärten alle, sie wollten den Verein erhalten.

Den Erlaheimer Narren fehlt es wie vielen Vereinen an Nachwuchs, und es fehlen noch ein paar Elferräte. Das närrische Gremium besteht zurzeit nur noch aus sieben Mitgliedern. Jetzt haben die Narren noch eine Gnadenfrist: Wenn sich bis zur nächsten Generalversammlung niemand findet, der den Vorstand unterstützt und mitzieht, muss Michael Schluck den Verein schweren Herzens auflösen, was auch ein schwerer Verlust für Erlaheim wäre.