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Umwelt: Geislinger Gemeinderat erfreut über Dieter Hornungs Arbeit / Stimme gegen Moderationsvertrag

Seit knapp einem Jahr ist Dieter Hornung Geislinger Klimamanager. Dem Gemeinderat hat er jetzt seinen ersten Tätigkeitsbericht abgegeben.

Geislingen. Er erinnerte daran, dass das Gremium vor einem Jahr ein 47 konkrete Ansatzpunkte umfassendes Konzept beschlossen habe. Dieses sieht er als Controlling-Werkzeug, um die Fortschritte in den fünf verschiedenen Handlungsfeldern auf dem Weg zur Klimastadt zu messen.

Zum Beispiels auf dem Feld "Privathaus und Wohnen": Er berät interessierte Geislinger und hat auch mehrere Themenabende im Bürgerhaus "Harmonie" organisiert.

Das Interesse an Möglichkeiten zum Stromsparen oder erneuerbarer Energie sei groß, berichtete der Klimamanager. So groß, dass er sogar schon von einer Bürgerin aus Geislingen an der Steige angerufen worden ist.

Auf dem Feld "Verkehr und Mobilität" hat Hornung bislang zwei Anträge auf Fördergeld für zusätzliche Stromtankstellen gestellt. Viel Arbeit haben ihm zuletzt der defekte E-Bürgerbus und die Suche nach einem Ersatzfahrzeug bereitet (wir haben berichtet).

"Es ist fantastisch, wie sehr man Kinder und Jugendliche für das Thema Klima motivieren kann", hielt Hornung fest. Denn nicht nur erwachsene Geislinger, sondern auch Kindergarten- und Schulkinder soll er mit verschiedenen Aktionen ins Überlegen über und Umsetzen von Ideen zu Umweltschutz und Energiesparen einbeziehen. Stichwort: "Bürgerbeteiligung, Kommunikation und Motivation."

Einen konkreten finanziellen Nutzen hat die Arbeit des Klimamanagers bereits erbracht: In der Schlossparkhalle hat er die Pumpen der Heizungsanlage untersucht. Ziel ist es, alle zehn Geräte durch effizientere zu ersetzen.

Bei einer Pumpe, die ohnehin kurz vor dem "Ableben" gestanden hat, wie Hornung es ausdrückte, ist das bereits geschehen. Dafür hat es seitens des Bundes 485 Euro Fördergeld gegeben.

Am Ende könnte der Klimamanager also fast 5000 Euro oder 40 Prozent der Kosten für eine Modernisierung des Heizkreislaufs eingeworben haben. Die Ausgaben dafür sollen sich innerhalb von sieben Jahren amortisiert haben: "Wenn man Maßnahmen mit Augenmaß durchführt, hat man was davon", ist Hornung überzeugt.

Entsprechend positiv waren die Reaktionen der Gemeinderäte auf den Tätigkeitsbericht. Die CDU-Fraktion ging noch einen Schritt weiter: Ob man angesichts der guten Arbeit des Klimamanagers nicht künftig auf die Moderation des Klimastadtprozesses verzichten könne?

Geld besser angelegt?

Karl-Heinz Müller kritisierte das Honorar von jährlich mehr als 19 000 Euro an das Moderationsteam des Talheimer Verlags. "Das Geld wäre anderswo besser angelegt."

Friedrich Klein (SPD) erinnerte aber daran, dass die Moderatoren in der Vergangenheit Gelder eingeworben haben, die die Stadt ohne deren gute Vernetzung nicht bekommen hätten. Bei der Abstimmung stimmte von den Gemeinderäte nur Müller dagegen, auch 2017 auf die externe Moderation im AK Klimastadt zu setzen.