Zu Gast in der Muppet-Show bei der Prunksitzung in Geislingen: Bürgermeister Oliver Schmid Foto: Renz Foto: Schwarzwälder-Bote

Prunksitzung mit vielen Höhepunkten / Ballettgruppen überzeugen / Bürgermeister als Gaststar der Muppet-Show

Von Claudia Renz

Geislingen. Mit fantastischen Tänzen, pointenreichen Büttenreden und einem weltmeisterlichen Spandalechor zeigten die Geislinger Narren in der Prunksitzung einmal mehr, was sie in der fünften Jahreszeit richtig gut können: Fasnet feiern.

Der rot-weiße Hofstaat mit Pelzrutscher, Spandale, dem kleinen und großen NZG-Ballett, Zunftrat und dem Prinzenpaar Andrea I. und Michael II. versammelten sich auf der Bühne.

Die bezaubernden Tänzerinnen des kleinen Balletts eröffneten den bunten Reigen mit ihrem Huldigungstanz. Komplett von der Rolle war der "Breller" (Karl Eith), kam indes mit seiner Gitarre wieder in die Spur. Überzeugend präsentierte das große Spandalen-Ballett den Gardetanz.

Zum zwanzigsten Mal stieg "Schwänzle live" samt Weltmeistergürtel und Bodyguards als HSV-Boxchamp in den Ring, erinnerte sich an seine vergangenen Auftritte und förderte utopische Plettenberggeschichten zu Tage. Mit faszinierend synchronen Tanzschritten, wunderschönen Kostümen und einer bombigen Ausstrahlung brachten die Mädels vom mittleren Spandalen-Ballett den Saal zum Staunen. Dann hieß es "Applaus, Applaus" für die Geislinger Muppet-Show und ihrem Gaststar aus dem Weltall, Bürgermeister Oliver Schmid. Dieser war zwar als Bachelor total ungeeignet, fuhr aber als Klatschreporter hundert Punkte ein.

Das kauzige Kritikerpaar Waldorf und Statler trachtete sogar dem glitschigen Traumfröschle Kermit und dem Schwein mit der schönsten Stimme nach dem Leben. Verfeinert wurde das Muppets-Menü durch Smörrebröd-Chefkoch Matze und einem Auftritt des Spandalenchors.

Den Auftakt im zweiten Block des fünfstündigen Bühnenprogramms machte Autofahrer Anton Laux; er suchte das Auto mit den meisten PS und fuhr mit diesem "natürlich ohne Alkohol" sogar bis zum Nachbarn. Die süßesten kleinen Chinesinnen an diesem Abend waren zweifelsfrei das kleine Spandalen-Ballett, das samt Drachen mit dem Tanz "Made in China" die Herzen der Zuschauer eroberte.

Mit leicht nostalgischem Einschlag schallte der "Grand Seigneur" der Pelzrutscher, Silvester Zollickhofer, über die verwöhnten Gören von heute – und er freute sich, dass er mit kostenlosen Lachern die Fasnet als Weltkulturerbe feiern darf. Gänsehaut gab’s beim letzten tänzerischen Höhepunkt des Abends: Das große Spandalen-Ballett zeigte dem Saal mit ihrem Tanz "Mystica", wo tänzerisch der Hammer hängt. Als Schopflaweible betrachtet der einsame Waldbewohner Werner Schlaich das katastrophale Weltgeschehen – und er stimmte mit der Narrenschar die "Bürgermeister – Stadtfestfass-Hymne" an, die durchaus das Zeug zum Ohrwurm hat.