Die Leiterinnen der vier Kindergärten im Geislinger Stadtgebiet stellen die momentane Betreuungssituation (von links) vor: Jennifer Eggert und Silke Schellhammer (Regenbogen Binsdorf/Erlaheim), Daniela Hatzenbühler (St. Michael Geislingen) sowie Katja Ruoff (Pusteblume Geislingen). Foto: Deregowski

Leiterinnen der vier Kindergärten im Stadtgebiet stellen Gemeinderat ihre Einrichtungen und Konzepte vor.

Geislingen - Vieles funktioniert gut in den Geislinger Kindertagesstätten. Davon haben in der jüngsten Gemeinderatsitzung die vier Leiterinnen berichtet.

Vier Kindertagesstätten hat Geislingen mit seinen Teilorten. Trotz vieler Gemeinsamkeiten kann jede Einrichtung mit Eigenheiten punkten.

Ein ganzheitliches Erziehungskonzept wird in der Kita Pusteblume in Geislingen verfolgt. 22 Kinder unter drei Jahren und 50 Kinder bis zum Schulalter werden dort als individuelle Persönlichkeiten gesehen, deren Interessen von den Erzieherinnen aufgegriffen und gefördert werden. Dies geschieht unter anderem in Projektgruppen, die sich mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten befassen.

Im Kindergarten Regenbogen in Binsdorf und Erlaheim finden 80 Kinder ab dem ersten Lebensjahr Platz. Wert legt die Leitung dort auf sichere Beziehungsverhältnisse. Zudem besteht ein enger Austausch mit den Familien. In Lernwerkstätten werden regelmäßig Freiwillige aus den Gemeinden eingebunden.

Seit 2011 gibt es an beiden Standorten eine eigene Bücherei. Vorlesepaten schauen dort regelmäßig vorbei. Der katholische Kindergarten St. Michael in Geislingen wartet seit kurzem mit einer Besonderheit auf: Dort ist im Rahmen des einjährigen Umbaus auf Anregung der Kinder eine Wasserspielecke entstanden. Wert legen die Erzieherinnen auf eine individuelle Eingewöhnung in die Stammgruppen. Dazu trägt bei, dass Erzieherinnen als feste Ansprechpartnerinnen für bestimmte Bereiche fungieren. Außerdem sind sie jeden Tag mit den Kinder draußen, bei Wind und Wetter, wie Leiterin Daniela Hatzenbühler betont.

Gemeinderat Hans-Jürgen Weger war nicht recht zufrieden mit den Ausführungen der vier Leiterinnen. Ihm fehlten bespielsweise Zukunftsperspektiven. Eine Frage lautete deshalb: "Wie bereitet ihr euch auf das Thema Integration vor?"

Bisher sei der Kindergarten Pusteblume davon nicht groß berührt worden, gab Katja Ruoff an. Sobald es so weit sei, sei ein offener Umgang mit Kindern und Eltern der richtige Weg. Bürgermeister Oliver Schmid merkte an, dass bereits Kinder mit anderem als dem christlichen Glauben in den Tagesstätten betreut werden.

Etwas anderes sei es, wenn es sich um traumatisierte Kinder handle, ergänzte Daniela Hatzenbühler. Eine Familie habe sich diese Woche an sie gewandt, die man jedoch an den Kindergarten Pusteblume weiterleiten musste, weil in der katholischen Betreuungseinrichtung derzeit keine Plätze frei sind. Die Integration von Flüchtlingen sei auch für die Erzieherinnen eine neue Thematik, betonte Hatzenbühler und dachte laut über entsprechende Fortbildungen nach.

Jennifer Eggert erwähnte die sprachliche Barriere: Anmeldegespräche seien schon komplett auf Englisch geführt worden. Deshalb sei zu überlegen, ob man nicht einen oder mehrere Dolmetscher für solche Situationen in petto haben sollte. Diese müssten selbstverständlich aus einer neutralen Position heraus kommen, denn Familienmitglieder kämen nicht in Frage, ergänzte Hatzenbühler. Wie das ganze finanziert werden könne, stehe auf einem anderem Blatt.