Fasnet: Geislinger Prinz nimmt dem Schultes Rathausschlüssel ab
Geislingen (wus). Mit dem 11-Uhr-Glockenschlag war es am "Schmotzigen Donnerstag" um die Ruhe im Geislinger Rathaus geschehen: Angeführt vom Prinzenpaar Julia und Florian stürmten die Narren das Verwaltungsgebäude und übernahmen für eine Woche die Macht in der Sonnenstadt.
Zunftmeister Uwe Geitlinger ging nachsichtig und in Versform mit Bürgermeister Oliver Schmid ins Gericht. Launig streifte er durch die Kommunalpolitik und gewann dem Haushaltsplan zumindest einen positiven Aspekt ab: Geld sei zwar fast keines mehr da, aber immerhin reiche es noch für einen neuen Kreisverkehr. Den könne man dann mit einem Narrenbrunnen krönen.
Auch für das Grundstück des abgerissenen Schafhauses hätte die Zunft Verwendung: Dort könnte das Narrenstüble eine Erweiterung bekommen.
Der Schultes verteidigte sich, gleichfalls reimend. Gespart wird überall, mag man meinen – beispielsweise in den Küchen von Bürgermeister, Haupt- und Bauamtsleitern? Sie drei jedenfalls hätten so sehr abgenommen, dass mitunter Bürger fragten, ob es um die Gesundheit noch gut gestellt sei, hielt Schmid fest.
Danach musste er trotzdem den Rathausschlüssel abgeben, den Prinz Florian sogleich triumphierend in die Höhe reckte und die Geislinger Narren drei Mal hochleben ließ. Bis Aschermittwoch schwingen er und Prinzessin Julia jetzt das Zepter über die Stadt.