Claudia Burkowski (links) und Karina Klaiber wollen den Geislingern näher bringen, was auf dem Wiesengrundstück Sommerhalde an seltenen Pflanzen und Kräutern zu finden ist. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsgruppe Geislingen des Albvereins stellt seltene Gewächse vor / Bedrohte Insekten werden heimisch

Von Beate Müller

Geislingen. Kaum einer weiß, welche Pflanzen- und Kräutervielfalt sich auf den heimischen Wiesen rund um Geislingen ausbreitet. Diese Wissenslücke will die Ortsgruppe Geislingen des Schwäbischen Albvereins schließen.

Jeden Monat werden zwei bis drei heimische Wiesenpflanzen auf der Homepage des Vereins vorgestellt. Karina Klaiber fotografiert die Pflanzen und schreibt unter Zuhilfenahme von Büchern Wissenswertes über die Kräuter, Blumen und Sträucher, die auf dem Wiesengrundstück Sommerhalde zu finden sind. Das kleine Kräuterlexikon "Die Pflanzenwelt der Sommerhalde" ist auf geislingenzollern.albverein.eu unter der Rubrik "Naturschutz und Landschaftspflege" zu finden.

Seit Oktober 2010 ist das etwa 7000 Quadratmeter große Wiesengrundstück Sommerhalde in der Obhut der Ortsgruppe. Damals war das Gebiet noch stark von Hecken und dichtem Gebüsch überwuchert.

Mit großem Arbeitseinsatz wurde die Sommerhalde von Helfern des Albvereins nach und nach von der Bebuschung befreit und renaturiert. Seither blühen rund 60 verschiedene Pflanzen auf der Wiese. Sträucher, Blumen, aber auch verschiedene Kräuter, die teilweise zu Heilzwecken eingesetzt werden können, sind dort zu finden.

Naturschutzwart Reiner Klaiber liegt dieses Stück Natur besonders am Herzen. Gemeinsam mit seiner Frau Karina besucht er regelmäßig das Gelände am Ortsrand von Geislingen und schaut nach dem Rechten. Dabei gibt es immer neue Entdeckungen zu machen: "Die Pflanzen sind erst wieder da, seit wir das Grundstück pflegen, und sie vermehren sich seither enorm", erklärt Karina Klaiber.

Auch Schmetterlinge wie der kleine Schlehenzipfelfalter, die auf der roten Liste bedrohter Arten stehen, siedelten sich an der Sommerhalde wieder an. Das Ehepaar Klaiber ist so begeistert von der Artenvielfalt um Geislingen, dass sie diese bekannter machen möchten.

In den heimischen Wiesenpflanzen fand Karina Klaiber ein neues Hobby: "Durch die Pflege der Sommerhalde habe ich angefangen mich für Kräuter zu interessieren, weil ich wissen wollte, was man damit alles machen kann." Vieles was auf der Wiese wächst, wird im Garten als Unkraut angesehen, doch die Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise in der Naturheilkunde sind enorm.

Aus Fachbüchern und dem Internet trägt Klaiber das Wissen zusammen und verfasst daraus kleine Informationstexte. Schriftführerin Claudia Burkowski setzt die Informationen auf die Homepage des Albvereins und gestaltet die Seite.

Seit August fanden Schafgarbe, Steinklee und Johanniskraut einen Vermerk auf der Homepage. Als nächstes möchte Klaiber die Leser über das Fuchgreiskraut, das Jakobskreiskraut und die Wilde Möhre informieren. Ihr Ziel ist es, alle Pflanzen der Sommerhalde auf der Webseite vorzustellen.