"Geislingen ist mir und meiner Familie ans Herz gewachsen – sehr gerne möchte ich weiter Motor und Triebfeder der Stadt sein": Oliver Schmid wirbt bei der offiziellen Vorstellung am Mittwoch in der Schlossparkhalle um die Stimmen der Geislinger bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag. Foto: Maier

Oliver Schmid präsentiert sich erneut als "Mann des Miteinanders". Werbung um Vertrauen und Stimmen.  

Geislingen - Letzter Akt vor der Wahl: Oliver Schmid, Bürgermeister von Geislingen und einziger Bewerber für die Wahl am Sonntag, hat sich am Mittwoch den Geislingern in der offiziellen Vorstellung präsentiert. Das Interesse war überschaubar, umso mehr warb Schmid dafür, zur Wahl zu gehen.

76 Geislinger – der stellvertretende Hauptamtsleiter Oliver Juriatti hatte genau gezählt – waren ins Foyer der Schlossparkhalle gekommen, um den einzigen Kandidaten wenige Tage vor dem Wahlsonntag noch einmal zu hören. Schmid machte einen entspannten Eindruck, wie man das so kennt vom ihm.

Eines aber treibt ihn doch um: Dass angesichts der überschaubaren Ausgangslage mit ihm als einzigem Bewerber die Wahlbeteiligung am kommenden Sonntag gering sein könnte. Er bat die Geislinger, von denen insgesamt 4902 an die Urne gehen dürfen, um Vertrauen und Stimme – eine hohe Wahlbeteiligung werde ihm die Kraft und den Mut geben, weiterhin erfolgreich für Geislingen arbeiten zu können. "Bitte gehen Sie zur Wahl", diesen Appell richtete auch Robert Schmid, der Vorsitzende des Wahlausschusses, an die Geislinger, Binsdorfer und Erlaheimer.

Schmid stellte sich in der Schlossparkhalle erneut als "Mann des Miteinanders" vor. Nicht er allein, sondern gemeinsam habe man in und für Geislingen in den vergangenen Jahren vieles erreicht, enormes geleistet: Investitionen in Bildung und Betreuung sowie in die Infrastruktur und die Sicherheit bei gleichzeitig solider Haushaltsführung, Gründung des sozialen Netzwerks GEB’s für Senioren, Wirtschaftswachstum, Festigung der Gemeinschaft unter anderem durch das Vereinshaus Harmonie und zahlreiche Gespräche und Bürgerversammlungen.

Auf dieser starken Basis wolle er gerne weiterarbieten, sagte Schmid, denn er sei ein "Bürgermeister mit Leib und Seele". Als Themen der nächsten Jahre nannte er unter anderem die Sanierung der Schlossparkschule und damit die Zukunft des Schlosses, die Innenstadtentwicklung und das Projekt Ortsdurchfahrt. Er wolle, sagte Schmid, dem Gemeinderat eine offene Bürgerwerkstatt vorschlagen, mit der diese und weitere Themen der Stadtentwicklung gefestigt und vertieft werden könnten. Wieder das Leitmotiv: miteinander.

Am 20. September ist Wahl

Was einige Geislinger umtreibt, wurde anhand der Fragen deutlich, die an Schmid gerichtet wurden. So sprach Christa Bosch das Thema Arztversorgung an; dazu sagte Schmid, dass die Situation derzeit mit zwei Allgemeinmedizinern in Geislingen und einem in Binsdorf noch gut, die Zukunft aber sicher nicht einfach sei. Eine kleine Hoffnung gebe es: Die Stadt sei seit geraumer Zeit mit einem jungen Mediziner im Gespräch.

Als baurechtlich schwierig bezeichnete Schmid den Wunsch nach einem Schuppengebiet für die Kernstadt. Ein solches müsse direkt an die Ortschaft angrenzen, die Stad habe aber keine Flächen. Man habe aber Interesse, ein Schuppengebiet möglich zu machen.

Gerhard Schmid fragte, ob es bereits einen Zeitplan für die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt gebe. Bürgermeister Schmid verneinte das, sagte aber, dass erste Ideen – beispielsweise ein Kreisverkehr an der Kirche – in der Schublade liegen. Sicher sei, so Schmid weiter, dass die Ortsdurchfahrt die Kommunalpolitik in den nächsten Jahren stark beschäftigen werde. Sicher sei auch, dass die Straße neu gemacht werde – schon allein deshalb, weil in absehbarer Zeit darin liegende Kanäle grundlegend saniert werden müssten.

Wie die Straße letztendlich gestaltet werden soll? "Schön auf jeden Fall", so Schmid. Als mögliches Vorbild für Geislingen nannte er die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 311 in Zwiefalten: Dort sei durch die Neugestaltung die Verkehrsgeschwindigkeit reduziert worden, zudem sei mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer und Grün geschaffen worden. In diesem Zusammenhang bereite die Stadt – wieder: miteinander – derzeit einen Dialog mit den Anwohnern vor.

Weitere Informationen: Die Wahllokale sind in Geislingen am Sonntag, 20. September, von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Das Ergebnis wird um 18.45 Uhr in der Schlossparkhalle bekannt gegeben.