Zur Weiterentwicklung Gechingens gehört unter anderem die Ausweisung eines Baugebiets unweit des Pflegeheims. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Zahlreiche Wünsche sowie Vorstellungen für optimale Weiterentwicklung der Gemeinde

Der Gechinger Gemeinderat beleuchtete am Dienstagabend die Möglichkeiten einer noch besseren Entwicklung der Kommune. Bei der zeitweise kontrovers geführten Debatte kam vieles auf den Prüfstand.

Gechingen. "Wir müssen Perspektiven bieten und dem Bürger sagen, wo die Gemeinde hin will", unterstrich Gemeinderat Karl Bräuhauser. Sein Ratskollege Bernd Wentsch war der Meinung, dass dabei ein Gemeindeentwicklungsplan entscheidend weiterhelfen könne. Die Gäugemeinde möchte mehr Neubürger, vor allem junge Familien, in den Ort holen. Dazu dient auch die derzeitige Erschließung des Neubaugebietes Furt nahe des Ortszentrums. Darüber hinaus wird nach anderen Maßnahmen gesucht, die das Leben in der Gäukommune attraktiver machen können. "Wir brauchen eine Vision für die Weiterentwicklung", forderte Wentsch.

Bürgermeister Jens Häußler verwies darauf, dass die Gemeinde durch Maßnahmen für den Hochwasserschutz mit fünf Millionen Euro und beim Ausbau der Kindergärten mit zwei Millionen Euro in der Pflicht sei. "Für uns sind die Handlungsfelder klar definiert. In den nächsten Jahren brauchen wir dafür kein Instrument", unterstrich der Rathauschef.

Wentsch meinte, dass ein solcher Gemeindeentwicklungsplan sogar eine deutliche Arbeitsvereinfachung sein könne. "Man muss es nur wollen, sonst wird es auch nichts", argumentierte er. Aus der Mitte des Gremiums kam der Hinweis, dass man in manchen Nachbarkommunen in einigen Bereichen schon deutlich weiter sei. So werde in Simmozheim zum Beispiel nach intensiver Bürgerbeteiligung mit Hilfe eines Gemeindeentwicklungsplans die Ortsmitte erfolgreich saniert. "In Gechingen gibt es keine städtebaulichen Missstände", unterstrich Häußler. In das bereits mehrfach überzeichnete Landessanierungsprogramm käme die Gäukommune aufgrund ihrer Bausubstanz nicht hinein.

Es zeigte sich bei der weiteren Diskussion, dass die Gemeinderäte unzählige Vorstellungen und Wünsche haben, die sie für eine gedeihliche Weiterentwicklung ihres Ortes für wichtig halten. Damaris Haußer-Frielitz plädierte für eine Ladesäule für E-Autos mit WLAN-Anschluss auf dem Fleckenparkplatz oder dem großen Gemeindepark- platz bei der Festhalle. Sie verwies darauf, dass es bereits mehrere solcher Ladesäulen in benachbarten Orten gebe.

Verkehrsschau gefordert

Erika Kanzleiter-Schilling lag die "teilweise prekäre Verkehrssituation" im Ort besonders am Herzen. "Ich beantrage eine Verkehrsschau für April 2018", sagte sie.

Claus Schaible setzte sich besonders für einen zeitnahen Ausbau des schnellen Internets ein. "Man muss mehr Gas geben beim Ausbau. Sonst werden wir abgehängt", stellte Schaible fest. Karl Bräuhauser sah durch Unebenheiten im Straßenbelag der Kirchstraße eine große Gefahr für ältere Menschen, die mit einem Rollator unterwegs sind. Er forderte auch, dass man das angedachte Baugebiet "Kirchberg III" zügig voranbringen müsse. Dies auch mit dem Hintergrund, dass die Gemeinde derzeit keine Bauplätze mehr anbieten kann.

"Ich glaube, die Prioritätenliste wird kolossal über- schätzt", meinte Simon Klass. Am Ende stimmte der Gemeinderat mit vier Gegenstimmen dafür, den Gemeindeentwicklungsplan auf Nummer eins der Liste zu setzen. Einer Verkehrsschau im nächsten Frühjahr stimmte das Gremium einhellig zu.