Die Flüchtlingsthematik ist aktueller denn je: In Seenot befindliche Menschen, die mit einem Schlauchboot 117 Kilometer nördlich der libyschen Hafenstadt Tripolis gesichtet wurden, werden auf der Fregatte "Hessen" der Bundeswehr versorgt. Foto: Jonack Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag zur Entwicklung Baden-Württembergs nach 1945

Gechingen. Um die Aufnahme von Flüchtlingen im deutschen Südwesten nach 1945 geht es nächste Woche in einem Vortrag der Volkshochschule.

Wenn in der Bundesrepublik über Migrationsfragen, Zuwanderung und Auswanderung debattiert wird, so bieten immer aktuelle Entwicklungen den Anlass. Zurzeit sind es die sogenannte Armutszuwanderung aus Osteuropa, die Bürgerkriegsflüchtlinge und die sich verdoppelnde Zahl von Asylbewerbern. Dass sich Zuwanderungsdebatten zu Bedrohungsszenarien ausweiten, liegt auch daran, dass nur selten eine historische Einordnung erfolgt.

Dabei zeigt sich gerade auch mit Blick auf den deutschen Südwesten: Baden-Württemberg hat nicht nur eine reiche (vergessene) Zuwanderungsgeschichte, das junge Bundesland ist selbst das Ergebnis von millionenfacher Zuwanderung. Deren Vorteile bei all den Herausforderung, die das Zusammenleben mit zunächst Fremden mit sich bringt, hat bereits 1946 der württembergisch-badische Präsident des Staatssekretariates Leo Wohleb mit den Worten hervorgehoben: "Menschenreichtum ist nie ein Nachteil oder eine Last." Der Referent Mathias Beer ist Geschäftsführer und Stellvertretender Leiter des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde mit Sitz in Tübingen.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 20. Mai, ab 19.30 Uhr in der Aula der Schlehengäuschule in Gechingen statt. Der Vortragsabend ist gebührenfrei und eine Anmeldung nicht erforderlich.