Der Chor "go.on.gospel" aus Tübingen war erneut zu Gast beim Bürgertreff Ostelsheim. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Sänger begeistern mit einer lebendigen Performance

Von Annette Selter-Gehring

Ostelsheim. Der Tübinger Chor "go.on.gospel" war nach seinem ersten Auftritt 2011 erneut zu Gast beim Bürgertreff in Ostelsheim. Im Saal des Rathauses begeisterten die Sänger mit ursprünglichen Gospels, pulsierendem Jazz und einer lebendigen Performance. Die rund 80 Zuhörer ließen sich mitreißen, schnippten mit den Fingern, stimmten in bekannte Refrains mit ein und belohnten den Amateur-Chor mit viel Beifall.

Der lebendige Chor, der in Ostelsheim mit sieben Frauen- und sechs Männerstimmern antrat, entstammt der Albert-Schweitzer-Kirche in Tübingen. Unter Leitung von Sabine Böpple-Imlau, die unter anderem an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg unterrichtet, gewannen die Sänger unplugged und mit natürlichen Ausstrahlung schnell die Sympathien des Publikums. Unterstrichen wurden die Gospels und Jazz-Songs von Stephan Fink, der das Ensemble virtuos am Flügel begleitete.

Die Auswahl des Programms schwelgte zwischen gefühlvollen Arrangements und mitreißenden Rhythmen. In die meisten Stücke führte Chorleiterin Böpple-Imlau mit Hintergründen über die Entstehungszeit und Anekdoten ein. So erfuhren die Zuhörer, dass der afroamerikanische Spiritual "This Old Hammer" auf der Geschichte des schwarzen Eisenbahnarbeiters John Henry beruht. Der bärenstarke Mann ging beim Verlegen der Gleise in West Virginia die Wette ein, seinen Hammer schneller als ein Dampfbohrer schwingen zu können. Das tragische Ende der Geschichte: Henry gewann und starb danach an Erschöpfung.

Das Stück "Pass Me Not, O Gentle Savior" ist auf Deutsch als Kirchenlied "Gehe nicht vorbei, o Heiland" bekannt. Der Text stammt aus der Feder der blinden US-amerikanischen Dichterin geistlicher Texte Funny Crosby. "Inspiriert wurde sie zu "Pass Me Not" bei einem Gefängnisbesuch", so Chorleiterin Böbble-Imlau, die das Stück mit dem Chor einfühlsam interpretierte.

Nachdem im ersten Teil des Konzerts weitere Gospels wie "Jesus on the Maineline", "I will lift my Eyes" und "Go tell in on the Mountains", bei dem viele Zuhörer einstimmten, zu hören waren, leitete der Chor mit "Take Five" in den zweiten Teil über, der im Zeichen des Jazz stand. Klassiker wie "Somewhere over the Rainbow", "What a wonderful World", "Love me tender", "Satin Doll" und das unvergessliche "My Way" erklangen. Am Ende ließen die begeisterten Zuhörer den Chor nicht ohne Zugabe und das Versprechen wieder zu kommen gehen.

Günter Diebold, Vorsitzender des Bürgertreffs Ostelsheim, freute sich bereits zum nächsten Veranstaltungsabend einladen zu können: Am 17. Juli steht Kabarett unter dem Titel "Umtausch ausgeschlossen" mit Tina Häussermann und Fabian Schläper, die beide bereits mehrfach zu Gast in Ostelsheim waren, auf dem Programm.