Damaris Haußer-Frielitz wurde auf Anhieb mit 1087 Stimmen in den neuen Gechinger Gemeinderat gewählt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Damaris Haußer-Frielitz will als Gemeinderätin etwas bewegen

Von Bettina Bausch

Gechingen. "Wer rastet, der rostet", heißt ein bekanntes Sprichwort. "Ich bin gerne in Bewegung", sagt die neue Gechinger Gemeinderätin Damaris Haußer-Frielitz. Die vielbeschäftigte Mutter wuchs zwar in Simmozheim auf, ist jedoch längst zu einer Gechingerin geworden.

Haußer-Frielitz kandidierte bei der Kommunalwahl im Mai für die Liste der Bürgerunion und wurde auf Anhieb mit 1087 Stimmen in das neue Ratsgremium gewählt. Die 44-Jährige weiß, worauf sie sich eingelassen hat, denn seit ihren Kindheit erlebte sie ihren Vater 25 Jahre lang als Simmozheimer Gemeinderat. "Bei uns zu Hause wurde immer viel über öffentliche Angelegenheiten diskutiert", erinnert sie sich.

Neben ihrem Interesse am öffentlichen Leben in ihrem Wahlheimatort gab es auch noch einen zweiten Grund für ihre Kandidatur. Während der vergangenen Legislaturperiode saß nämlich keine einzige Frau im Gemeindeparlament. "Das liegt vor allem an euch Frauen, weil ihr euch nicht für die Wahl aufstellen lasst", habe ihr Vater Alfred Haußer damals gesagt. Dies sollte sich in Gechingen kein zweites Mal wiederholen. Und tatsächlich: In diesem Jahr sind gleich drei Frauen in das neue Gremium eingezogen.

Nach ihrer Schulzeit absolvierte Haußer-Frielitz eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Wie ihr Mann arbeitete sie bei der Simmozheimer Firma Auwärter. "Als diese Insolvenz anmeldete, beschlossen wir, uns in der Branche Fahrzeugbau selbstständig zu machen", berichtet die Mutter zweier Töchter.

Eigene Firma aufgebaut

Aus bescheidenen Anfängen ist inzwischen in Gechingen ein mittelständiges Unternehmen mit 30 Mitarbeitern und fünf Ausbildungsplätzen entstanden. In diesem Betrieb ist die neue Gemeinderätin nicht nur durch ihre exzellente fachliche Kompetenz, sondern auch von ihrem ganzen Wesen her am richtigen Platz. "Meine Tochter Damaris passt in diese Welt. Sie ist unkompliziert, praktisch und sehr hilfsbereit", sagt Vater Haußer. Außerdem sei das jüngste seiner vier Kinder ein überzeugter Familienmensch, der oft bei den Eltern vorbeischaut.

"Ich bin immer offen für Neues", sagt die optimistische Frau über sich selbst. Kommunalpolitisch setzt sie sich dafür ein, dass das historisch geprägte Gechinger Ortszentrum erhalten bleibt. Der Kreis Calw sei von der Region Stuttgart abgehängt. "Wir brauchen eine bessere Anbindung an den Raum Böblingen/Sindelfingen", fordert sie. Außerdem sei die Kreisstraße 4300 in Richtung Sieben Tannen zur B 28 auszubauen. Dann müssten sich Schwerlaster nicht durch die Gäugemeinde quälen, sondern könnten das Industriegebiet direkt anfahren. Im Hinblick auf die Gemeindefinanzen meint die neue Rätin, dass die aktuellen Bebauungspläne überarbeitet werden müssten. Man könne Kosten sparen, indem man Projekte im Vorfeld gut plant und gründlicher überdenkt.

Entspannung und Erholung findet Haußer-Frielitz in der Theatergruppe der Sportfreunde Gechingen und beim gelegentlichen Singen in Projektchören am Maria von Linden-Gymnasium in Stammheim oder beim Simmozheimer Liederkranz. Besonders wichtig ist ihr jedoch viel Bewegung an der frischen Luft. "Da bekomme ich dann den Kopf frei", sagt sie.

Die Palette der von ihr ausgeübten Sportarten reicht von Radfahren, Laufen, Wandern bis hin zu alpinem Wintersport. Auch Camping und Zelten sind von ihr bevorzugte Erholungsmöglichkeiten. Besonders wohl fühlt sich die waschechte Schwäbin in der Bodenseeregion. Dorthin fährt die 44-Jährige an Wochenenden öfter mit ihrem Ehemann zum Ausspannen vom Alltagsstress.