Beim Percussion mit Plastikbechern beim "Cup-Song" machte das Publikum mit. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein: Modern Music Show weiß auch bei der 24. Auflage zu begeistern / Gesangssolisten überzeugen

Von Annette Selter-Gehring

Seit Tagen waren beide Abende der 24. Auflage der Modern Music Show des Musikvereins Gechingen ausverkauft. Moderator Marc Weckenmann begleitete unterhaltsam und informativ durch die Geschichte von Rock-, Pop- und Soul-Klassikern.

Gechingen. Aber auch aktuelle Chart-Hits standen auf dem Programm und wurden von der Kapelle unter Leitung von Dirigent Stefan Schneider in bester Big-Band-Manier präsentiert. Mit dem Konzept der Modern Music Show, zu dem neben dem satten Sound des Orchesters begabte Solisten und Sänger ebenso gehören wie Pyrotechnik, Lichteffekte und überraschende Showeinlagen, liegt der Musikverein Gechingen auch nach fast einem viertel Jahrhundert in der Erfolgsspur. Zwar kostet es jedes Jahr viel Zeit und Schweiß, bis die Show steht, doch der begeisterte Applaus des Publikums motiviert die Musiker. Dass sich im Zuschauerraum neben den klassischen Musikvereinsanhängern der älteren Generation genauso ganze Familien, Mittzwanziger und selbst Teens finden, beweist, dass man nicht nur musikalisch einen Evergreen gelandet hat.

Neben musikalischen Talenten aus den eigenen Reihen standen Julia Dürr und Stefan Eitel, die bereits in den vergangenen Jahren mit ihrem Gesang das Publikum begeisterten, im Rampenlicht. Beide sind mit eigenen Bands erfolgreich, Dürr als Frontsängerin der Gruppe "Frontrear" und Eitel mit der "Bow Tie Big Band", interpretierten bei der Modern Music Show 2016 bekannte Songs und überzeugten stimmlich wie auch mit ihrer Bühnenpräsenz.

Stimmung von der ersten Minute an

Zum Einstieg legte Dirigent Schneider, unter dessen Regie die Modern Music Show zum zweiten Mal stattfand, mit dem rund 60-köpfigen Orchester den Titel "Groovin’ around" auf. Treibende Drumgrooves, ein straighter Rhythmus und eine eingängige Pop-Melodie brachten die Stimmung in der Festhalle von der ersten Minute an in Schwung.

Mit "Uptown Funk" wurde direkt nachgelegt und Stefan Eitel, der wieder einmal mit variantenreicher Stimme und einem authentischen Auftritt die Sympathien der Zuschauer gewann, interpretierte den Hit in der bekannten Version des amerikanischen R&B-Sängers Bruno Mars. Instrumental brachten die Bläser Timo Dürr (Trompete), Heiko Koppenhöfer (Posaune), Aileen Reeß (Altsaxophon), Karlheinz Schaible (Tenorsaxophon) und Thomas Dittus (Baritonsaxophon) als vereinseigene "Pop Horn Section" ihre Instrumente mit "Smoking Horns" zum Qualmen. Zudem spielte das Orchester die Vollversion der Rockballade "Hard to say I’m sorry von Chicago und "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin.

Julia Dürr präsentierte sich stimmlich weiter gereift und mit großer Strahlkraft. Mit viel Frauenpower meisterte sie das Kultstück "Bohemian Rhapsody", das Freddie Mercury zur Legende machte, und erinnerte, begleitet von Saxofonistin Petra Eßlinger, mit "Purple Rain" an den jüngst verstorbenen Prince. Im zweiten Teil des Abends waren Eitel und Dürr mit Songs wie "Give Life back to Music", "November Rain" und als Duett zu "Just give Me a Reason" von Pink zu hören.

SH Zelli zeigt perfekte Koordination

Mit mehr als 100 neonfarbig leuchtenden Plastikbechern gab der eigens zu diesem Zweck gegründete "Cup-Chor" des Musikvereins Gechingen seinen rhythmischen Einstand zum Song "When I’m gone". Sechs Musiker machten es auf der Bühne vor, bevor sich die restlichen mit ihren Bechern im Publikum verteilten und ihre koordinativen Fähigkeiten an den Tischen der Gäste unter Beweis stellten. Wie Koordination in Perfektion aussieht, präsentierten Dominik und Moritz, zwei jugendliche Mitglieder der Jonglagegruppe des Zirkus SH Zelli aus Stammheim, mit Keulen, Bällen und Reifen. Dazu spielte der Musikverein ein Arrangement zu "Cirque du Soleil".

Unverzichtbar wie Feuerwerk, Nebelmaschine und Spektakel ist bei der Modern Music Show das Finale mit zahlreichen Zugaben. Bevor der Verein zum Weiterfeiern an der Bar mit DJ-Musik einlud, rockten die Akteure des Abends mit "Love Runs out" von One Republic, "Hard Rock Hallelujah" von Lordi und "It’s My Life" von Bon Jovi noch mal die Halle. Die Musiker verabschiedeten sich mit "Happy" und "Au revoir" bis zur nächsten Auflage der legendären Modern Music Show.