Hannes Scherer im Zweikampf mit Villingens Spielführer Dragan Ovuka. Adrian Müller (unten) macht Dampf nach vorne. Foto: Eibner

Oberliga: Adrian Müller nach Sieg gegen FC 08 Villingen: "Schlüssel zum Erfolg war der Kampfgeist".

Geschafft! Mit dem 2:1-Auswärtserfolg im Lokalschlager beim FC 08 Villingen haben die Balinger Oberliga-Fußballer ihre Erfolgsserie fortgesetzt und sind nun seit fünf Spielen in Folge ohne Niederlage.

Für die Nullachter endete indes eine imposante Serie: Nach 24 Heimspielen ohne Niederlage musste das Maric-Team mal wieder als Verlierer vom Platz gehen.

Entsprechend ausgelassen war die Stimmung bei den Balinger Spielern nach der Partie, die im Kreis tanzten und "Fußball an der Eyach" skandierten. Derbysiege haben eben doch ihren besonderen Reiz. Das weiß auch der Balinger Kapitän Manuel Pflumm, der in der engen und umkämpften Partie der "Turm in der Schlacht" war in der Defensive. "Wir hatten etwas mehr Glück als der Gegner" gibt der 32-Jährige zu. "Der Schuss von Lukas Foelsch war ein richtiger Strich; das 1:0 kam zur richtigen Zeit und hat uns in die Karten gespielt. Villingen hat in der zweiten Halbzeit noch einmal alles in die Waagschale geworfen und uns das Leben richtig schwer gemacht. Unsere Nadelstiche haben etwas gefehlt, da wir im Konterspiel nicht so clever waren. Aber nichtsdestotrotz, wir haben nach dem 1:1 weiter 100 Prozent gegeben und noch den Siegtreffer erzielt. Und dieser Wille ist es, was uns derzeit ausmacht. Wir glauben immer daran, dass wir noch eine Chance bekommen, sind hungrig und wollen die Tore machen. Der 2:1-Sieg tut uns natürlich gut."

Eine starke Leistung auf der linken Abwehrseite bot auch Adrian Müller, der entscheidenden Anteil am 2:1-Siegtreffer des eingewechselten Patrick Lauble kurz vor Spielende hatte. "Ich denke, der Schlüssel zum Erfolg war der Kampfgeist der ganzen Mannschaft über die gesamten 90 Minuten", resümiert der 21-Jährige. "Wir haben schwer ins Spiel gefunden, sind aber kurz vor der Halbzeit etwas glücklich in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte haben wir mit allem, was wir hatten, verteidigt. Am Ende hatten wir den Willen, nach dem 1:1 das Spiel noch umzubiegen. Unsere Stärken derzeit sind, dass wir in der Defensive kompakt stehen und uns immer wieder Chancen erspielen – diesmal hatten wir nicht so viele, haben sie dafür aber effizient genutzt."

"Das war ein richtiges Derby", schwärmte der andere Außenverteidiger Fabian Kurth, "Das war das bislang intensivste Spiel in dieser Saison. Spielerisch war es nicht gerade ein Leckerbissen, aber es war viel Tempo und Kampf drin. In der zweiten Hälfte haben wir nicht viel zugelassen, aber wir hätten unsere Konter besser ausspielen müssen. Das Gegentor war unnötig. Das hätten wir mehrmals verteidigen können. Aber das zeichnet unsere Truppe aus, dass wir uns nach so einem Rückschlag noch einmal aufraffen, trotzdem nach vorne spielen, und das Ding noch entscheiden."

Viel Zeit, um sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen haben die Eyachstädter nicht. Bereits am kommenden Samstag steht das nächste Heimspiel gegen den Göppinger SV an. Die Stauferstädter mussten sich am Wochenende in einem furiosen Spiel dem SGV Freiberg vor heimischer Kulisse trotz 2:0-Führung am Ende mit 3:4 geschlagen geben und werden bestrebt sein, die Scharte in Balingen auszuwetzen.

Balingens Kapitän Pflumm weiß, dass die Partie gegen das Team um den ehemaligen Albstädter Kevin Dicklhuber kein Selbstläufer wird. "Wir werden im Training konzentriert arbeiten, um die Aufgabe gegen Göppingen gut anzugehen. Denn in der Oberliga gibt es keine Gegner, die man einfach so weghauen kann. Ich rechne wieder mit einer intensiven Partie, in der es gilt, über 90 Minuten alles reinzuwerfen", sagt Pflumm.