Balingens Marc Pettenkoffer (rechts) wird von Daniel Gottschalk (TSG Tübingen) attackiert. Foto: Eibner

WFV-Pokal: Volkwein-Elf verhindert Aus in Tübingen mit zwei späten Toren.

WFV-Pokal, 2. Runde: TSG Tübingen – TSG Balingen 1:2 (0:0). Noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind die Balinger Oberliga-Kicker in der zweiten Pokalrunde: Denn er bärenstarke Landesligist Tübingen führte nicht nur 1:0, sondern hatte noch genügend Topchancen, um das Spiel vorzeitig zu entschieden. Doch die Unistädter ließen diese aus und wurden durch zwei späte Treffer der Eyachstädter noch um den verdienten Lohn gebracht.

Gegen schwache Gäste, die viel zu weit weg von ihren Gegnern standen, nutzte die Tübingen die Räume gut und erspielte sich schon in der ersten Halbzeit einige gute Torchancen: So strich ein Distanzschuss von Tobias Dierberger knapp am Balinger Gehäuse vorbei (25.), und in der 34. Minute hatten die Gäste Dusel, als ein langer Ball bei Dierberger landete, der seinen Gegenspieler überlief und den heraus geeilten Balinger Torhüter Marcel Binanzer mit einem Heber zu überlisten versuchte; doch der Ball ging knapp über das Gehäuse.

Balingens Chefcoach Ralf Volkwein reagierte auf die schwache Vorstellung seiner Truppe und brachte zur zweiten Halbzeit neue Kräfte. Doch zunächst blieb alles beim Alten: Balingen tat sich schwer im Spielaufbau, leistete sich immer wieder haarsträubende Ballverluste und offenbarte auch Schwächen im Zweikampfverhalten. So wie in der 50. Minute, als Lukas Fetzer das Kopfballduell im Mittelfeld gewann, der Ball bei Jonas Frey landete, der sich klasse gegen mehrere Balinger durchsetzte und vor das Tor passte zu Dierberger, der zum 1:0 vollendete. Frey war es auch, der die Balinger Defensive gleich mehrmals düpierte: in der 51. Minute lief er nach einem Balinger Ballverlust alleine auf Goalie Binanzer zu, scheiterte aber an diesem. Das hätte ebenso das 2:0 sein müssen, wie in der 60. Minute, als Frey das Laufduell gegen Pflumm gewann und den Ball am langen Pfosten vorbei zog, oder eine Minute später, als er wieder am klasse reagierenden Binanzer scheiterte.

Wenn es spielerisch nicht läuft, helfen manchmal Standards: so wie in der 84. Minute, als nach einer Ecke von Kaan Akkaya am zweiten Pfosten Oliver Grathwol hoch stieg und zum 1:1-Ausgleich einköpfte. Der Treffer zeigte Wirkung bei den Gastgebern, denen nun auch etwas die Kräfte schwanden. Und so kam die TSG noch zum zweiten Treffer, als eine Ecke von Fabian Kurth zunächst abgewehrt wurde, der Ball aber beim starken Nils Schuon landete, der mit einem Schuss aus 16 Metern das 2:1 für die Eyachstädter besorgte.

"Das war eine enttäuschende Leistung", war Balingens Trainer Volkwein nach der Partie restlos bedient, "wir haben völlig unverdient gewonnen; es tut mir leid für Tübingen, das die bessere Mannschaft war." TSG Balingen: Binanzer; Prince (46. Kurth), O. Akkaya (62. Grathwol), K. Akkaya, Schuon, Müller, Pettenkofer, Pflumm, Möhrle (46. Lauble), Lang, Scherer (70. Schmitz). Tore: 1:0 Dierberger (50.), 1:1 Grathwol (84.), 1:2 Schuon (87.). Schiedsrichter: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach).