Nach dem 1:0-Erfolg beim Freiburger FC will der FC Villingen in der Oberliga auch bei seinem alten Rivalen SSV Reutlingen nicht leer ausgehen. Foto: Marc Eich

Oberliga Mannschaft hat keine Angst vor großen Namen. FC 08 möchte Gaudino und Co. ärgern.

Nach dem 1:0-Erfolg beim Freiburger FC will der FC Villingen in der Oberliga auch bei seinem alten Rivalen SSV Reutlingen nicht leer ausgehen. Spielbeginn ist am Samstag in Reutlingen um 14.30 Uhr.

"Der Sieg in Freiburg hat uns natürlich gut getan und war enorm wichtig. Er kann uns Selbstvertrauen geben", betont 08-Coach Jago Maric im Hinblick auf das zweite Auswärtsspiel seiner Mannschaft hintereinander.

In Reutlingen rechnet Jago Maric mit einem Gegner, der auch aufgrund seiner 0:2-Niederlage am Montag gegen den Karlsruher SC II alles versuchen wird, um dieses Mal die Punkte im eigenen Stadion zu behalten.

In die Saison starteten die Reutlinger mit einem Paukenschlag. Der ehemalige Zweitligist sorgte im DFB-Pokal für bundesweite Schlagzeilen, als er den Karlsruher SC in Runde eins mit einem 3:1-Erfolg aus dem Wettbewerb beförderte.

Doch die Euphorie sorgte nicht für den nötigen Schwung in der Punkterunde. Zu wenig konstant waren die Schützlinge von Coach Georgi Donkov. Immer wenn sich seine Spieler anschickten, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern, gab es in den vergangenen Wochen einen Rückschlag.

Auch konnte der Tradiitonsverein in Runde zwei des DFB-Pokals zuhause gegen Eintracht Braunschweig eine weitere Sensation nicht mehr schaffen. Beim 0:4 hatten die Gastgeber gegen den von Beginn an konzentriert agierdenden Zweitligisten keine Chance.

An diesem Montag folgte durch die Heimniederlage gegen den Karlsruher SC II im Liga-Alltag die nächste Enttäuschung für das SSV-Team. Dies bedeutet momentan Platz elf für die Achalmstädter – mit fünf Punkten Vorsprung vor Villingen.

"Ich hatte die Reutlinger vor der Saison stärker eingeschätzt, denn sie haben eigentlich eine hohe Qualität im Kader", erklärt Jago Maric.

Er sieht sein Team keineswegs chancenlos. "Wenn wir in Reutlingen so auftreten wie in Freiburg, vor allem in der ersten Halbzeit, haben wir die Möglichkeit, etwas zu holen", ist der 08-Coach überzeugt. Was ihn zuversichtlich stimmt, sind auch die wachsenden personellen Alternativen.

Omar Jatta, der am vergangenen Samstag Mitte der zweiten Halbzeit ins Spiel kam, absolviert wieder das komplette Programm. Benedikt Haibt hat seine Magen-Darm-Verstimmung überstanden. Auch bei Tevfik Ceylan sieht es gut aus. Der aus den USA zurückgekehrte Daniel Wehrle kämpft sich ebenso wieder heran.

"Ich habe jetzt einige Optionen. Da ist Konkurrenzkampf vorhanden. Das tut der Mannschaft gut und ich kann reagieren, wenn der eine oder andere mal eine Pause braucht", erklärt Maric. Ob er Veränderungen im Vergleich mit dem erfolgreichen Freiburg-Spiel vornehmen wird, entscheidet sich kurzfristig. "Wir werden in Reutlingen auf keinen Fall mauern, sondern auch nach vorne spielen", verspricht der 08-Coach.

Seite 2: Der Gegner

SSV Reutlingen

Die Fußballabteilung des am 9. Mai 1905 als FC Arminia gegründeten Sport und Schwimmvereins Reutlingen hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seit 2011 sind die Fußballer ein selbstständiger Verein. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Zweite Bundesliga 1975/76 folgte ein Auf und Ab zwischen 2. Bundesliga, Regionalliga und Oberliga. Dies alles wurde von hohen Schulden begleitet. In der vergangenen Saison gab es auf dem Trainerstuhl ein munteres Wechselspielchen.

Noch vor der Winterpause löste Ex-SSV Akteur Robert Hofacker (früher FV Donaueschingen) den bisherigen Coach Murat Isik ab. Nach dem gewonnenen Pokalfinale trat Anfang Mai auch Hofacker sofort zurück. Für ihn übernahm sein bisheriger Assistent Andreas Rill interimsweise. Schließlich wurde vor der Runde der ehemalige Nationalspieler Maurizio Gaudino als neuer Sportlicher Leiter präsentiert. Er holte den ehemaligen bulgarischen Nationalspieler und Ex-Profi Georgi Donkov (unter anderem früher bei ZSKA Sofia, VfL Bochum und 1. FC Köln) als neuen Trainer Bester Torschütze ist Marc Golinski mit acht Treffern.

Zugänge: Shkemb Miftari (Waldhof Mannheim), Daniel Schachtschneider, Francis Ubabuike (beide VfL Nagold), Magnus Haas (VfR Aalen II), Ivans Gomis (zuletzt VfR Mannheim), Valentin Vochatzer (VfR Garching/früher FC Villingen U19), Tomislav Cilic (HNK Capljina/Bosnien-Herzegowina), Sebastian Gleissner (SG Sonnenhof Großaspach), Max Wohlfahrt, Anthony Jarvis Coppola (beide Stuttgarter Kickers II), Ante Galic (SV Croatia Reutlingen), Karlo Pudic (VfL Kirchheim U 19), Maximilian Frölich (SV Böblingen), Gabriel Alleoni (Guaratinguetà/BRA), Matthias Hamrol (zuletzt VfL Wolfsburg II).

Abgänge: Sven Schimmel (SGV Freiberg), Andreas Frick (FV Illertissen), Dominik Grauer (VfL Pfullingen), Bastian Bischoff (TuS Metzingen), Raphael Schaschko (VfL Nagold), Ivan Cosic, Marcel Brandstetter (beide SSV Reutlingen II), Max Hölzli (1. FC Heiningen), Florian Feigl (TSV Eltingen), Mehmet Levet, Michael Renner, Colin Bitzer (alle unbekannt).