Rückkehrer Luka Silic macht sich gründlich warm. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: Redzepagic-Elf startet in die Vorbereitung. Lysander Skoda kommt spontan aus Wittendorf.

Der VfL Nagold startet mit einem vollen Kader in die Vorbereitung zur Verbandsliga-Saison. Der Konkurrenzkampf ist vorprogrammiert. Dem Aufsteiger stehen harte Wochen bevor, in denen sich die Spieler empfehlen können.

Ruhig und sachlich, aber im Kern bestimmend, kommt die Ansprache von VfL-Coach Armin Redzepagic rüber. Der Trainerneuling in der Verbandsliga wirkt souverän, dabei stehen ihm – aber auch den Spielern – harte Wochen bevor. Es ist Montagabend im Reinhold-Fleckenstein-Stadion. Redzepagic steht vor einem mehr als 30 Mann starken Kader. Personelle Härtefälle sind vorprogrammiert. "Hinter jedem Spieler stehen zwei Konkurrenten", beschreibt der Stammheimer die Personalsituation. In den nächsten Wochen wird nicht nur trainiert. Es wird auch eine Auslese stattfinden.

Wer bildet den Kader der ersten Mannschaft, wer kommt in die zweite, wer wird zwischen Bezirks- und Verbandsliga pendeln? Fragen, auf die der Coach insbesondere aus den Testspielen gegen höherklassige Mannschaften Antworten erwartet. Das erste steht am Samstag (11 Uhr) beim Oberligisten FSV 08 Bissingen an.

Nur drei Position offen

Es wird keine einfache Vorbereitungszeit für die Nagolder. Denn es gilt natürlich auch die Neuzugänge in das Spielsystem und in die Mannschaft zu integrieren. Der VfL war im Meisterjahr eine feste Gemeinschaft, das belegt auch der Umstand, dass der Stamm bis auf Daniel Schachtschneider (FV Ravensburg) und Adrian Döbele (GSV Maichingen) zusammengeblieben ist. Rechnet man den verletzungsbedingten Ausfall von Raphael Schaschko hinzu, dann sind rein theoretisch gerade einmal drei Positionen neu zu besetzen. Für die Offensive stehen die Neuzugänge Ali Karsli (SV Königshofen) und Pascal Seil (SGV Freiberg) in Konkurrenz zu Pascal Reinhardt, Luka Kravoscanec und Perparim Halimi. Dazu kommen die Eigengewächse Philipp Schäuble, Kujtim Berisha und Elias Bürkle. Letzterer kann schon auf einige vielversprechende Einsätze in der Landesliga verweisen.

Mit Lysander Skoda vom Landesliga-Absteiger SV Wittendorf hat sich ganz überraschend eine Alternative zu Marco Quiskamp und Christoph Ormos auf der Sechserposition ergeben. "Lysander hat sich kurzfristig entschlossen, zu uns zu kommen", erklärte Armin Redzepagic. Neben ihm wirkten am Montagabend zwei weitere Trainingsgäste mit. Deren Namen und sportliche Zukunft beim VfL ließ der Coach jedoch noch offen.

Ein interessanter Mann

Interessant wird es in der Innenverteidigung, wo Valentin Asch als gesetzt gilt. Luka Silic vom SV Tübingen, der bereits über Erfahrung beim VfL Nagold verfügt, sollte in den ersten Planungen die Lücke, die Raphael Schaschko hinterlässt, schließen. Auch der 21-jährige Nicolai Brugger (FC Memmingen) kann jedoch auf dieser Position spielen. Da dürfte es für den Nachwuchsmann Jonathan Stockinger schwer werden, vorbeizukommen. Vor allem Brugger könnte ein interessanter Neuzugang sein. Er beginnt im September sein Studium in Nagold und bringt Erfahrung aus mehr als 80 Einsätzen in der Landesliga beim FC Memmingen II und zwei aus der Regionalliga-Mannschaft mit.

Auch auf den Außenpositionen in der Viererkette gibt es einen regen Konkurrenzkampf. Links bewerben sich Burak Tastan und Dominik Pedro um einen Platz im Team – rechts Marc Bühler und Fabian Mücke.

Richtig ins Zeug legten sich beim Saisonauftakt die beiden Torhüter. Mit Bubacarr Sanyang und Matthias Müller verfügt Trainer Armin Redzepagic über zwei exzellente Keeper, von denen jedoch nur einer im Tor stehen kann. Reflexe auf der Linie, Herauslaufen, Spieleröffnung: Diese Kriterien sind in der Verbandsliga besonders gefragt. Die Grundlagen aus Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit sind in dieser Liga nur eine Seite der Medaille, die andere ist das taktische Verhalten. Die zurückliegende Runde dient dazu als Beleg. In der Verbandsliga gibt es weniger Torchancen, dafür werden Fehler gnadenlos bestraft.