Zu einem überaus glücklichen Remis kam der VfB Bösingen gestern Abend beim FC Holzhausen, somit hatte Spielführer Jens Pfeiffer mit seinem Team Grund zum Jubeln. Foto: Müller

Landesliga: Trotz schwacher Vorstellung und dürftiger Offensivleistung 2:2 in Holzhausen. Mit Video

FC Holzhausen – VfB Bösingen 2:2 (0:1).

Zwei Mal in Unterzahl geraten und knapp 30 Minuten in Unterzahl gespielt. Und dennoch mussten am Mittwoch nicht die Gastgeber, sondern der VfB Bösingen mit einem glücklichen Punktgewinn zufrieden sein.

Die scheinbar spielentscheidende Szene spielte sich in der 62. Minute ab. Die Gäste, offensiv über die gesamten 90 Minuten eher enttäuschend, gerieten durch einen katastrophalen Aussetzer von Raphael Ruf unerwartet kurz vor dem Holzhausener Strafaum in Ballbesitz und nutzten die Gelegenheit einmal auch schnell aus.

Bei seinem Versuch Torsten Müller am Einschuss zu hindern erwischte Torwart Kevin Fritz den Bösinger Stürmer am Fuß. Zwar ein klarer Elfmeter, nach den neuen Regeln aber eigentlich nur eine Gelbe Karte, was der ohnehin sehr schwache Schiedsrichters Sebastian Laux aber anders sah.

Er schickte Fritz mit „Rot“ vom Platz, dezimierte damit die Hausherren und bestrafte sie doppelt, zusätzlich zu dem von Torsten Müller selbst verwandelten Elfmeter zum 1:2.

Die Vorentscheidung schien gefallen, doch im restlichen Verlauf des Spiels wusste der VfB Bösingen aber auch gar nichts mit seiner zahlenmäßigen Überlegenheit anzufangen. Bis zum Spielende nach 93 Minuten konnten sich die Gäste in einer auch durch die Mitwirkung des Schiedsrichters zunehmend hektischer werdenden Partie mit sieben Gelben Karten keine einzige richtige Torchance herausspielen.

Anders die Gastgeber, die nach einer ersten Chance des nach einer Flanke von rechts urplötzlich frei stehenden Jonas Schinacher (5.) die erste Halbzeit klar dominierten. Schon nach sieben Minuten hätte der FC Holzhausen auch in Führung gehen müssen, doch der etwas überraschend für Sascha Vögele im Tor stehende Daniel Dittmann wehrte den Elfmeter von Ilie Iordache mit starkem Reflex ab, nachdem Michael Bantle vom VfB Riccardo Spataro von den Beinen geholt hatte.

Dittmann stand auch in der Folge mehrfach im Blickpunkt, nachdem sich der FC Holzhausen mit schnellen Direktkombinationen in den gegnerischen Strafraum durchgespielt hatte. Stark vor allem seine Aktion in der 26. Minute, als er spektakulär ein Eigentor von Jens Pfeiffer gerade noch verhindern konnte. Entgegen dem Spielverlauf ging der VfB Bösingen aber in Führung. Ein abgefälschter Freistoß von rechts landete in der 42. Minute vor den Füßen von David Kopf, der zum 0:1 traf.

Die Einwechslung des wuchtigen Marco Sumser beim FC Holzhausen mit Beginn der zweiten Halbzeit sollte sich als entscheidender Schachzug von Trainer Onur Hepkeskin erweisen. Bereits sechs Minuten später war er nach einem Freistoß von Marc Wissmann mit dem Kopf zur Stelle und verwandelte ins Dreieck zum 1:1.

Seinen Doppelpack machte Sumser, als der FCH inzwischen in Unterzahl war, in der 72. Minute perfekt, als er nach einem Steilpass Michael Bantle an der Strafraumgrenze aussteigen ließ und flach zum 2:2 traf. Auch die Chance zum Siegtreffer hatte der FC Holzhausen noch, doch nach einem Freistoß verfehlte Marc Wissmann in guter Schussposition (93.) das Leder.

Onur Hepkeskin (FC Holzhausen): "Nachdem wir die erste Halbzeit klar dominiert haben, müssen wir eigentlich schon früh führen, zumal nach dem Elfmeter. Trotzdem echt bitter, dass wir den erhofften Heimsieg nicht geschafft haben."

Manuel Bantle (VfB Bösingen): "Über unsere Leistung in der ersten Halbzeit brauchen wir nicht zu reden. Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass wir läuferisch nicht ganz auf der Höhe waren. In der zweiten Halbzeit haben uns der Elfmeter und die Rote Karte in die Hände gespielt, die meiner Meinung nach nicht gegeben werden musste."

VfB Bösingen: Daniel Dittmann – Daniel Müller, Fabian Eith, David Kopf, Michael Bantle, Philipp Haaga, Jens Pfeiffer, Jonas Schinacher (87. Benedikt Bantle), Philipp Gäckle (83. Manuel Bantle), Marius Müller (67. Marius Beiter), Torsten Müller.