Großer Jubel herrschte nach dem 5:1-Sieg bei den Wittendorfer Spielern und den Fans in der "Südkurve". Foto: Burkhardt

Landesliga: SV Wittendorf in Partie gegen GSV Maichingen Profiteur bei Standardsituationen.

Der mit seiner Mannschaft geschlagene und leicht geknickte Maichinger Co-Trainer Marcus Frohnmayer, am Sonntag auch Zaungast beim Spiel der SpVgg Freudenstadt in Böblingen, brachte es nach der Partie in Wittendorf auf den einfachen Nenner.

"Heute war alles angerichtet für die Wittendorfer Festspiele. Schönes Wetter und bei den Wittendorfern in der ersten Halbzeit fast jeder Schuss ein Treffer. Wir dagegen konnten unsere Torchancen nicht nutzen", analysierte der Ex-Ergenzinger, der in Vertretung des im Urlaub befindlichen Sven Hayer die schmerzhafte 1:5-Pleite an der Seitenlinie verfolgte.

So war es dann auch. Die Wittendorfer zeigten sich in erster Linie in Person von Sandro Bossert, der sich wohl noch ein nachträgliches Geschenk nach seinem 23. Geburtstag machen wollte, vorne hellwach und nutzten die Freiheiten seitens der Maichinger Hintermannschaft an diesem Tage gnadenlos aus. Fielen noch die zwei entscheidenden Treffer in der Auftaktpartie in Freudenstadt nach Eckbällen gegen den Aufsteiger, drehte dieser den Spieß gegen den GSV Maichingen zu seinen Gunsten um. Dabei dürfte Maichingens Co-Trainer aus seiner Ergenzinger Zeit die Stärken des Aufsteigers kennen, oder seine Spieler haben seine Warnungen in den Wind geschlagen.

Aufsteiger beweist schnellen Reifeprozess

Der SV Wittendorf jedenfalls spielte seine Stärken gnadenlos aus. Der diesmal von Beginn an auflaufende Spielertrainer Lukas Wuzik als Vorbereiter, und Sandro Bossert als Vollstrecker machten in der Offensive den Unterschied aus. Der GSV Maichingen stellte sich dabei im eigenen Strafraum nicht allzu geschickt an und gewährte vor allem Bossert zu große Räume, die er dann nach Standardsituationen auch zu nutzen wusste.

Lukas Wuzik konnte sich über einen schnellen Reifeprozess seines Teams zumindest für dieses Spiel gegen die körperlich unterlegenen Gäste aus Maichingen freuen: "In der Landesliga werden viele Spiele über die Standardsituationen entschieden. Das habe ich versucht meiner Mannschaft bewusst zu machen." Neben einer gut funktionierenden Offensive, in der Henry Seeger auf der Außenbahn immer wieder Nadelstiche setzte, während Lucas Haug den defensiveren Part übernahm und viele Freistöße für seine Mannschaft herausholte, zeigte sich auch die Abwehr einschließlich ihres Torhüters Timo Bronner deutlich sattelfester als noch zuletzt im Pokal gegen die Young Boys Reutlingen.

Die beiden Außenverteidiger Kai Totzl und Fabio Scarpa ließen wenig zu und Totzl verhinderte mit seiner Rettungstat in der ersten Minute, dass ein Kopfball von Oliver Klauß nicht die Torlinie überquerte. "Nach dem Spiel haben selbst Wittendorfer Zuschauer gesagt, dass der Ball hinter der Linie war", so Marcus Frohnmayer zu der Szene, die er selbst von seinem Standort aus aber nicht endgültig beurteilen konnte.

Keeper Timo Bronner war beim 1:4 der Gäste nach wenigen Sekunden nach Wiederaufnahme der Partie zwar chancenlos, war aber danach auf dem Posten als die Wittendorfer in der Folge zu passiv agierten und Maichingen drauf und dran war den Rückstand weiter zu verkürzen. Insgesamt waren die Maichinger an diesem Tag aber ein dankbarer Gegner für den Aufsteiger.

Einziger Wermutstropfen war die Verletzung, die sich Sandro Bossert in der 57.Minute zugezogen hat. Bossert wollte den Ball an dem herauseilenden Maichinger Torhüter vorbeispitzeln und dieser traf ihn nach einem Pressschlag am rechten Knöchel. Schiedsrichter Patrick Heinze gab aber keinen Strafstoß und auch den aus dieser Situation entstandenen Treffer von Lucas Haug wegen angeblicher Abseitsstellung nicht, obwohl Haug vermutlich beim Abspiel Bosserts hinter dem Ball war. Sandro Bossert gab aber bereits nach dem Spiel Entwarnung, so dass er bei gutem Heilungsprozess vielleicht am kommenden Sonntag in Holzgerlingen wieder spielen kann.