Keinen Sieger gab es im Albstädter Derby der beiden Bezirksligisten. Am Ende konnten aber beide Lokalrivalen nach einer rassigen Partie vor einer großen Zuschauerkulisse mit der Punkteteilung aber ganz gut leben.

Rund 300 Zuschauer waren auf den Fußballplatz bei der Mazmannhalle gekommen, um zu sehen, wer das Stadtduell der beiden Bezirksliga-Rivalen für sich entscheidet.

FC-Trainer Thomas Henes hatte seiner Mannschaft zunächst eine etwas defensivere Grundhaltung verordnet. Ziel der Nullsiebener war es, Ebingen kommen zu lassen, kompakt in der Defensive zu stehen und bei Ballgewinn schnelle Umschaltsituationen zu suchen.

So hatten die Gastgeber zunächst auch mehr vom Spiel. Doch nach zehn Minuten kam es so, wie es sich Henes erhofft hatte: Nach einem Eckball der Rot-Weißen packte FC-Goalie Chris-Ian Leitenberger den Ball und schlug ihn weit auf die linke Seite zu Tamer Matur; der flankte vor das Tor zu Pasqual Conzelmann, der aus spitzem Winkel zur frühen Führung der Gäste einschoss.

Schwächen zeigten die Nullsiebener auf der linken Seite; Ebingen nutzte dies und spielte immer wieder auf den quirligen Stefan Fischer, mit dem die Albstädter Defensive überhaupt nicht zurecht kam. So wie in der 26. Minute als Fischer in den Strafraum eindrang und v von den Beinen geholt wurde. Der gute Schiedsrichter Philipp Baur zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt; den fälligen Elfmeter verwandelte Eric Botta sicher zum 1:1-Ausgleich. Drei Minuten später fast die gleiche Situation. Fischer kam auf dem Weg in den Strafraum auf der Linie im Zweikampf mit Sladjan Stoikov zu Fall; erneut gab es Elfmeter, den wieder Botta sicher zum 2:1 für Ebingen verwandelte.

Albstadt wurde angesichts des Rückstandes in der Schlussphase der ersten Hälfte etwas offensiver. Doch bei zwei Freistößen von Jorgo Tiktapanidis war FV-Goalie Selhat Dzaferi zur Stelle.

Nach dem Seitenwechsel machte Albstadt weiter Dampf und drängte auf den Ausgleich. Von Ebingen kam offensiv jetzt nicht mehr viel. Dennoch bot sich den Rothosen die Möglichkeit zur Entscheidung, als Luigi Crincoli auf links durchsetzte und vor das Tor flankte zu Nico Bayer, der völlig frei stand und direkt in die Arme von Goalie Leitenberger köpfte.

Dies sollte sich rächen, denn in den letzten 20 Minuten verstärkte der FC 07 den Druck, berannte das Ebingen und wurde für seine Bemühungen belohnt: FV-Keeper Dzaferi schlug den Ball beim Abschlag unbedrängt direkt in die Beine von Sergej Remche, der blitzschnell schaltete und auf Tiktapanidis passte, der in den Ebinger Strafraum eindrang, sich gegen mehrere Abwehrspieler durchsetzte und zum umjubelten 2:2-Ausgleich (85.) für die Nullsiebener einschoss.

FV Rot-Weiß Ebingen: Dzaferi; Daiber (43. Muhadeen), Seyfarth (60. Ilic), Henes, S. Junger, Botta (64. Crincoli), Fischer, Royer, Bayer, Gülec (74. Fulop), M. Junger.

FC 07 Albstadt II: Leitenberger; Stuhrmann, Remche, Wißmann, Matur (40. Maier), Tiktapanidis, Zehnder, Roller, George, Stoikov (40. Nebrigic), Conzelmann. Tore: 0:1 Conzelmann (10.), 1:1, 2:1 Botta (27./FE/30./FE), 2:2 Tiktapanidis (85.).

Schiedsrichter: Philipp Baur (Rottenburg).

Zuschauer: 300.

Trainerstimmen

Thomas Schaupp (FV Rot-Weiß Ebingen):

"Im Großen und Ganzen ist das Unentschieden okay. Mich ärgert nur, wie die Gegentore zustande gekommen sind. Das 2:2 nach einem Abschlag war bitter– solche Tore darfst du nicht kassieren. Und vor der Situation in der Albstadt das 1:0 gemacht hat, habe ich vor dem Spiel noch gewarnt. In der zweiten Halbzeit war es zu wenig von uns. In einem Derby muss normalerweise jeder heiß sein. Bei einigen meiner Jungs war es okay, bei den anderen war es zu wenig. Aber im Großen und Ganzen können wir mit dem Punkt ganz gut leben. Wir konzentrieren uns nun auf die nächsten Aufgaben."

Thomas Henes (FC 07 Albstadt II):

"Aufgrund der zweiten Halbzeit war es eher ein Punktverlust für uns. In der ersten Halbzeit sind wir recht gestanden; bis auf die Situationen, die zu den zwei Elfmetern geführt haben. Da haben wir zweimal auf der linken Seite etwas geschlafen. Wir waren aber trotz der frühen Führung in der ersten Halbzeit nicht so im Spiel wie ich es erwartet habe. In der zweiten Halbzeit haben sich die Jungs zurückgekämpft, und wir waren aus meiner Sicht die klar bessere Mannschaft. Zu mehr als einem Tor hat es nicht gereicht. Aber insgesamt gesehen, war es vom taktischen Niveau ein Spitzenspiel. Es zwar zu sehen, dass beide Mannschaften taktisch gut ausgebildet sind. Das 2:2 ist ein gerechtes Ergebnis."