Der SV Seedorf (Tobias Keller in Schräglage) will im Finale um den Bezirkspokal abheben, aber erst, wenn die Trophäe gewonnen wurde. Links Michael Ponto vom SVS. Foto: Rudolf

Bezirkspokalfinale: SVS-Trainer Tobias Bea sieht Chancen bei 50:50. VfL-Coach Probst will Trophäe verteidigen.

SV Seedorf – VfL Mühlheim (Donnerstag, 15.30 Uhr, in Aldingen). Zu einem Duell zweier Bezirksligisten kommt es im Finale der Männer um den Bezirkspokal. Dabei trifft der VfL Mühlheim, Pokalsieger 2015, auf den SV Seedorf, Vize-Meister der Saison 2014/15.

Der SV Seedorf hat die Möglichkeit, eine lange verkorkste Saison doch noch mit einem Titel abzuschließen. Dass Pokalspiele ihre eigenen Gesetze haben ist eine alte Fußballweisheit. Wenn dann beide Teams eines Endspiels sogar noch in der gleichen Liga spielen, stehen die Chancen meistens sowieso 50:50. Für den SV Seedorf bietet sich am Donnerstag auch die Gelegenheit, sich nach dem letzten Pokalsieg 2007, als man den SV Zimmern mit 3:2 bezwingen konnte, nach neun Jahren den Pott wieder einmal nach Seedorf zu holen.

Seedorfs-Spielertrainer Tobias Bea und seine Mannschaft sind voller Vorfreude auf das Endspiel. Wobei vor allem Tobias Bea über die wohl meiste Pokalerfahrung verfügt. Bea hat mit dem Oberligisten FC 08 Villingen, bei dem er viele Jahre spielte, schon dreimal den südbadischen Pokal gewonnen. Und kam dadurch auch in den Genuss im DFB-Pokal mit dem FC Villingen gegen den FC Hansa Rostock, SC Freiburg und gegen den FC St. Pauli spielen zu dürfen.

"Ich denke, es wird sicher ein enges Spiel, da beide Mannschaften eine ähnliche Spielanlage haben", sieht Tobias Bea keinen Favoriten für die Begegnung. Er macht aber auch deutlich. "Wenn zwei Mannschaften im Pokalendspiel stehen, wollen auch beide das Spiel für sich entscheiden, dafür ist es ein Finale. In diesen Spielen kommt es auf Kleinigkeiten und Tagesform an. Wir wissen um die Stärke vom VfL Mühlheim. Mühlheim hat uns in der Punkterunde vier Punkte gekostet. Sie sind eine disziplinierte Mannschaft und es wird nicht einfach für uns zu gewinnen“, weiß auch Tobias Bea, was auf seine Jungs zukommt. Der SV Seedorf will sich aber auch nicht damit zufrieden geben, "nur" im Finale dabei gewesen zu sein. "Nein, wir wollen das Finale für uns entscheiden und werden entsprechend das Spiel angehen", schickt Bea schon einmal eine Kampfansage Richtung "Donautal".

Sieger winkt Teilnahme im WFV-Pokal

Dem Sieger des Endspiels winkt zusätzlich die Teilnahme im WFV-Pokal 2016/17.

Pokalverteidiger VfL Mühlheim mischt zudem auch in der Entscheidung um die Meisterschaft in der Bezirksliga mit. Für die Truppe vom "Ettenberg" könnte es daher eine perfekte Saison werden, beide Ziele zu erreichen.

"Also wir erwarten eine hochmotivierte Top-Mannschaft mit dem SV Seedorf, die uns alles abverlangen wird, aber das werden wir auch dem Gegner gegenüber tun", macht Andy Probst, Trainer des VfL Mühlheim deutlich. Probst fügt an: "Zum Glück sind aktuell alle Mann an Bord, da auch noch ein wichtiges Meisterschaftsspiel auf uns zwei Tage später wartet, daher können wir beim VfL froh sein, dass wir auf den kompletten Kader zurückgreifen können".

Der Mühlheimer Trainer macht auch kein Geheimnis daraus: "Es bedeutet uns und dem Verein sehr viel, diesen Pokal zu gewinnen, da es noch keiner von uns geschafft hat diesen Pokal zweimal in Folge zu holen und man steht ja nicht jede Woche beziehungsweise jedes Jahr vor einer großen Kulisse auf dem Sportplatz, um sein Können zu zeigen", umschreibt Andy Probst die Situation.

Wie ehrgeizig man auf dem "Ettenberg" arbeitet, um sportliche Erfolge zu ernten, macht VfL-Coach Probst damit deutlich: "Ich möchte ungern auf irgendwas verzichten und erst recht nicht auf ›Siege‹! Ich hab das Gefühl, dass meine Mannschaft es auf jeden Fall verdient hat, einen Titel in diesem Jahr zu gewinnen, denn wir stehen zwei Spiele vor Saisonschluss im Pokalfinale und in der Bezirksliga punktgleich mit dem Tabellenführer an der Spitze!"

Auf die Frage an Andy Probst, ob er auf den Pokal verzichten können, wenn dafür der Aufstieg in die Landesliga gelingt, sagt der VfL-Trainer: "Mit allergrößtem Respekt gegenüber dem BSV, Seedorf und FV Rottweil, diese Jungs und Trainer haben es auch verdient, einen Titel zu gewinnen... Aber wir wissen alle, dass wir hier nicht beim Wunschkonzert sind. Wir werden auf jeden Fall in den letzten Spielen aufopferungsvoll kämpfen und versuchen jedes zu gewinnen. Was dabei rauskommt, werden wir sehen", so der Coach des VfL Mühlheim.

Ergebisse vergangene 15 Jahre

2000

BSV Schwenningen – SV Seedorf 2:0

2001

SV Zimmern – FSV Schwennngen 4:0

2002

SV Spaichingen – SV Gosheim 4:1

2003

VfB Bösingen – FC Dietingen 2:1 n. V.

2004

VfB Bösingen – SG Deißlingen 4:0

2005

FC 08 Tuttlingen – TV Wehingen 3:0

2006

SC 04 Tuttlingen – SG Deißlingen 5:1

2007

SV Seedorf – SV Zimmern 3:2

2008

FSV Schwenningen – SV Seedorf 3:1

2009

FSV Schwenningen – FV Rottweil II 5:3

2010

SV W’mössingen – Tuttlingen 7:6 n.E.

2011

BSV Schwenningen – Tuttlingen II 1:5

2012

SV Spaichingen – SG Deißlingen 3:0

2013

SV Spaichingen – FC Frittlingen 1:3

2014

BSV 7 Schwenningen - Türkgücü 3:0

2015

FSV Zepfenhan – VfL Mühlheim 1:4