Die Situation auf dem Beihinger Sportplatz war kurz davor zu eskalieren. (Symbolbild) Foto: dpa

Kreisliga B: Partie in Beihingen nach heftigen Tumulten abgebrochen. Polizei ermittelt.

Einen Spieltag ist die Saison der Kreisliga B Staffel 1 erst alt – und prompt hat sie ihren ersten Skandal: Die Begegnung zwischen dem VfR Beihingen und Altay Nagold wurde in der 90. Minute beim Stande von 0:0 wegen Tumulten abgebrochen. "So etwas habe ich bislang noch nie erlebt", sagt Roland Balke, der bereits seit Jahren beim VfR Beihingen als Pressesprecher tätig ist.

Im Polizeibericht heißt es zu den Ereignissen in der Schlussphase des Spiels: "Im Streit wohl um einen Freistoß hatte ein Spieler der Gästemannschaft Altay Nagold einem Spieler der Heimmannschaft in grob unsportlicher Manier einen Faustschlag ins Gesicht verpasst, wodurch dieser im Gesicht verletzt wurde." Der Knackpunkt: Der Vater des besagten Beihinger Spielers war als Ordner auf dem Sportplatz im Einsatz. Er rannte auf das Spielfeld, um seinem Sohn zu helfen, und nahm den Altay-Spieler laut Polizei "in den Schwitzkasten". Andere Ordner hätten den Vater davon abbringen müssen, den Altay-Spieler weiter zu würgen, so die Polizei.

Daraufhin schien die Situation auf dem Beihinger Sportplatz zu eskalieren. Andere Altay-Spieler eilten ihrem Mitspieler zur Hilfe und griffen den Vater an. Laut Polizei wurde ihm "in Karatemanier mit Fußballschuhen mit Stollen massiv in den Bauch" getreten.

"Als der am Boden lag und auf ihn eingetreten wurde, dachte ich, jetzt ist es vorbei", sagt Balke, "das war wie in den schlechtesten Bahnhofsszenen im Fernsehen."

Neben Notarzt und Rettungsdienst traf daraufhin auch die Polizei am Sportplatz ein, die die aufgeheizte Lage beruhigen konnte. Gegen die Beteiligten wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Balke betont, dass es bis zu diesen Vorfällen ein "ganz normales Fußballspiel" gewesen sei, auch wenn der VfR-Pressesprecher aus Erfahrung weiß: "Man bekommt ja als Außenstehender oft gar nicht mit, was die Spieler sich während des Spiels so gegenseitig an den Kopf werfen." Allerdings sei Balke aufgefallen, dass der Schiedsrichter während des Spiels oft nicht konsequent genug durchgegriffen habe.

Fest steht für ihn, dass die Beihinger Spieler keine Schläge verteilt hätten. Das bestätigt soweit auch der Polizeibericht. Gleiches gelte aus Balkes Sicht für die Zuschauer. "Ich selber bin auch geschubst worden, bin danach aber sofort zur Seite gegangen", sagt Balke, der das Einschreiten des VfR-Ordners so kommentiert: "Der hat aus Vater-Sicht gehandelt."