Quo vadis, Kreisliga B? Das dürfte auch die Spieler Felix Knöpfle (links) vom SV Marschalkenzimmern und Andreas Braun vom SV Schopfloch interessieren. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Morgen berät der Fußballbezirk mit den Vereinen die Zukunft des Spielbetriebs.

Es könnte eine Weichenstellung für den zukünftigen Spielbetrieb im Nördlichen Schwarzwald werden. Am morgigen Donnerstag setzen sich die Fußballvereine mit dem Vorstand des Fußballbezirks zusammen, um eine mögliche Änderung des bisherigen Spielbetriebs zu beraten.

Neben den bisher schon bekannten Vorschlägen (wir berichteten) gibt es zwei neue Vorschläge von Vereinsseite: Unter anderem könnten Play off-Spiele für die B-Ligen eingeführt werden. Ab 19 Uhr tagen morgen die Fußballvereine des Nördlichen Schwarzwalds im Sportheim der SG Dettlingen-Bittelbronn in Dettlingen. Dabei sein wird auch Ulrich Probst, der Mitglied im Verbandsspielausschuss des WFV ist.

In Dettlingen geht es in erster Linie darum, in den B-Ligen einen geregelten Spielbetrieb mit einer halbwegs vernünftigen Anzahl von Spielen zu gewährleisten, was in den bisherigen Ligen B1 und B2 mit nur noch elf Mannschaften nur bedingt der Fall ist. Allerdings könnte eine Änderung des Spielbetriebs auch Auswirkungen auf die anderen Ligen, der Bezirksliga und die Kreisligen A, haben, nämlich dann, wenn man sich entschließen sollte, unter der Bezirksliga nur noch eine Kreisliga A zu führen oder die Bezirksliga und zwei Kreisligen A mit mehr Mannschaften als bisher zu bestücken und darunter nur noch zwei Kreisligen B zu installieren.

Plädoyer für eine Einführung von C-Ligen

Entsprechende Vorschläge werden morgen Abend den Vereinen unterbreitet. Die Vereine haben allerdings seit Wochen schon diese Vorschläge auf dem Tisch, so dass sie sich intern Gedanken machen konnten, ob sie die Vorschläge der Vorstandschaft annehmen wollen – oder alles so belassen wollen wie es ist. Bezirksvorsitzender Edgar Pakai ist mit seinem Vorstandsmitgliedern zwar der Meinung, dass auf Bezirksebene etwas geändert werden sollte, bevor der Verband einschreitet, betont aber ausdrücklich, dass letztendlich die Vereine darüber entscheiden sollen, wie sie künftig spielen wollen.  

Neuer Vorschlag (1): Sportfreunden Salzstetten. SF-Vorsitzender Holger Kreidler regte an, dass in der B1 und B2 die Meisterschaft nicht nach den 20 Punktspielen entschieden wird, sondern dass nach der normalen Runde noch eine Play off-Runde, ähnlich wie im Eishockey, gespielt wird. Dieser Vorschlag scheitert allerdings schon daran, dass innerhalb der B-Ligen nach einheitlichem System gespielt werden muss. Allerdings wäre es keine große Schwierigkeit, das Play off-System auch auf die B3 auszudehnen, die dann allerdings deutlich mehr Spiele hätte. Grundsätzlich aber spricht dagegen, dass ein Play off-System nach den bisherigen Regeln des WFV nicht spielordnungskonform ist, denn Play off-Spiele gibt es weder innerhalb des WFV noch innerhalb des DFB. Zudem gilt bisher die Regel, dass die Meister am Ende der Punkterunde auch aufsteigen.  

Neuer Vorschlag ( 2): Dieser kommt von SF-Abteilungsleiter Andreas Müller. Er plädiert für die Einführung von C-Ligen unter einer Bezirksliga, nur noch einer A- und einer B-Liga. Auch dieses System wäre denkbar, allerdings würde es im Prinzip eine Abwertung der A-Ligen bedeuten. Zudem steht der WFV einer Einführung von C-Ligen kritisch gegenüber.  

Neuer Vorschlag (3): Öffentlichkeitsreferent Jürgen A. Klemenz legte gestern nach Abwägung aller vorliegenden Vorschläge einen weitere Möglichkeit auf den Tisch. Demnach würde man die Bezirksliga und die beiden A-Ligen um je eine Mannschaft reduzieren, gewänne so drei Mannschaften für die B-Ligen dazu. Da der FC Horb wieder am Spielbetrieb teilnehmen will, könnte man dann die drei B-Ligen mit je 13 Mannschaften spielen lassen. Da der WFV für die Bezirks- und A-Ligen eine Sollstärke von 13 bis 16 Mannschaften vorsieht, wäre dieser Vorschlag problemlos umzusetzen. Sollten morgen Abend die Vereine Änderungen zum bisherigen Spielsystem beschließen, würden diese Änderungen erst ab der Saison 2017/18 greifen, weil sichergestellt sein muss, dass die Vereine vor Beginn einer Runde wissen müssen, wie eine mögliche Auf- und Abstiegsregelung in der laufenden Spielzeit aussieht.