Keine moderne Torlinientechnik war in dieser Szene im Haiterbacher Strafraum notwendig: Der Ball im Spiel gegen die Spvgg Holzgerlingen war eindeutig hinter der Linie. Foto: Höpke

Bezirksliga: Platzierungen der Teams aus dem Kreis Calw eher trübe.  TSV Haiterbach auf dem Prüfstand.

Am kommenden Sonntag gehört das erste Drittel der Spielzeit 2016/2017 der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw bereits der Vergangenheit an. Von Platz eins bis sechs finden sich aktuell nur Mannschaften aus dem Kreis Böblingen.

Die fünf Mannschaften aus dem Kreis Calw haben zum Teil noch deutlich Luft nach oben oder anders ausgedrückt: Die Platzierungen sind wie der kommende Monat November – eher dunkel und trübe.

Viel Hoffnung auf Besserung verspricht der 10. Spieltag auch nicht. So gastiert der TSV Haiterbach beim Namensvetter in Waldenbuch, während der VfL Nagold II beim TV Darmsheim antreten muss, zwei verdammt dicke Bretter, die da zu bohren sind.

Im Duell zwischen dem SV Althengstett und dem 1. FC Altburg, da bereits am Samstag über die Bühne geht, klauen sich die beiden Protagonisten die Punkte gegenseitig.

SV Althengstett – 1. FC Altburg (Samstag, 15.30).

Den Althengstetter Trainer Damir Babic erwartet im Spiel gegen die Altburger erneut eine emotionale Reise in die Vergangenheit. "Natürlich freue ich mich riesig auf das Spiel und auf ein Wiedersehen mit vielen alten Weggefährten. Schließlich hatte ich dort siebeneinhalb schöne Jahre, und 80 Prozent der Spieler kenne ich noch aus meiner Zeit", macht Babic deutlich, dass es kein normales Spiel für ihn ist, auch wenn es letztlich wie immer nur um die drei Punkte geht. Beim jüngsten "Familienfest", dem 3:3 in Stammheim, reichte es für Damir Babic und seine Althengstetter nur zu einem Teilerfolg. "Es war ein tolles Spiel mit einem gerechten Ergebnis, geprägt von Kampf und Einsatz." Überhaupt sind die Althengstetter nach einem holprigen Start in die Saison auf einem guten Weg. Der SV Althengstett ist seit vier Begegnungen ungeschlagen. "Wir sind dabei uns zu stabilisieren, wobei wir uns nach dem schlechten Start immer mehr als Mannschaft präsentieren", meint Damir Babic, der eine schwere Aufgabe auf seine Mannschaft zukommen sieht und der ein Spiel erwartet, in dem Kampf und Einsatz Trumpf sein werden. Und er erinnert an das Altburger Spiel gegen die Spvgg Holzgerlingen. "Das haben die Altburger nur unglücklich verloren." Der Altburger Spielertrainer Benjamin Barg wird da noch deutlicher. "Unsere Gegner müssen ja nicht einmal viel machen, um gegen uns zu gewinnen. Wir schenken ihnen ja die Tore und bringen uns selber um den Erfolg." Sein Stenogramm des Holzgerlinger Spiels lautet so: "Gut begonnen, Chancen kreiert, die wurden nicht genutzt." Dass der Gegner dann aus zwei halben Möglichkeiten zwei Tore gemacht hat, das war bitter für die Altburger. "Wir haben es nach dem Anschlusstreffer nicht geschafft, in Überzahl ein besseres Ergebnis zu erzielen", so Benjamin Barg. Sollte es den Altburgern nicht recht schnell gelingen, den Schalter umzulegen, rutschen sie richtig tief hinten rein. "Wir schaffen es, dass in jedem Spiel ein anderer patzt oder das Ziel verfehlt, und das machen wir im Kollektiv", ärgert sich Barg. "Das bricht uns das Genick." Keine guten Voraussetzungen also für die Altburger – oder? "Wir haben nun einmal keinen Knipser, also müssen wir trainieren und über die Situation reden. Die momentane Situation ist für das ganze Umfeld frustrierend, zumal alle hinter uns stehen."

Spvgg Holzgerlingen – SV Rohrau.

Vor ein paar Monaten spielten die Hausherren noch in der Landesliga, während die Gäste in der Kreisliga A unterwegs waren. Irgendwie spiegelt sich dies aktuell in der Tabelle wider. Hier der Tabellenzweite, der den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt, dort der Frischling, der die rote Laterne im Gepäck mit sich führt und der zuletzt einen mickrigen Zähler von neun möglichen holte. Das Kotrastprogramm in super Ultra HD der "Hotze-Elf" sieht so aus: Fünf Spiele – fünf Siege.

SV Deckenpfronn – SV Bondorf.

SVD-Trainer Michael Steger war auch noch zu Beginn der Woche die Erleichterung über den 3:1-Erfolg in Rohrau anzumerken. "Ein ganz wichtiger Sieg zumal der kommenden Gegner Bondorf heißt. Wäre es in Rohrau schief gegangen, wir wären ganz weit unten rein gerutscht." Nun könnte es schnell wieder in die andere Richtung gehen, denn gegen den SV Bondorf kann man schon mal verlieren. Es heißt also dagegen steuern – nur wie? "Ein Punkt wird es sein beim Anpfiff hellwach auf dem Platz zu stehen, das Spiel annehmen und mit der nötigen Konzentration und Einstellung bis zum Schlusspfiff den Gegner bearbeiten. Wenn dann alle so zu Werke gehen, dann ist auch gegen Bondorf etwas drin." Dann wäre bei den Gästen auch noch ein gewisser Sven Keck, den man an die Leine legen sollte. Doch da spielt Steger erst gar nicht mit: "Klar, bei dem läuft es gerade. Das hat sich herum gesprochen. Doch wir dürfen uns nicht nur auf ihn konzentrieren sondern müssen auf alle Bondorfer achten, denn die Truppe steht nicht umsonst dort oben." Allerdings, die Bondorfer konnten vor dem letzten Sieg gegen den TV Darmsheim dreimal in Folge nicht gewinnen, was zeigt, auch im Gäu wird nur mit Wasser gekocht.

TSV Waldenbuch – TSV Haiterbach.

Nichts Neues gibt es aus Haiterbach zu vermelden. Die Mannschaft von Trainer Marcel Schuon spielt ganz ordentlich, doch am Ende muss der Aufsteiger seinem Gegner meist zum Sieg gratulieren. Das passierte zuletzt genau fünfmal, und irgendwann sollten die Akteure mal genug davon haben. Im Klartext, es müssen Punkte her, denn mittlerweile sind die Haiterbacher auf dem vorletzten Platz angekommen. Und der würde am Saisonende die sofortige Rückkehr in die Kreisliga A bedeuten. Will der Neuling noch vor der Winterpause in ruhigeres Fahrwasser schippern, dann muss die Mannschaft anfangen zu punkten – auch auswärts ge-gen Gegner, die aktuell höher einzuschätzen ist. Und genau das trifft auf den TSV Waldenbuch zu, denn der Mitaufsteiger hat einen kleinen Lauf: erst ein Unentschieden, dann drei Siege. Coach Gerhard Ott hat den Waldenbuchern ein paar Sahnehäubchen auf den Schokoriegel gesprüht.