"Da war mehr drin für uns", waren sich Oliver Grathwol (rechts) und seine Balinger Mitspieler nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FSV 08 Bissingen einig. Foto: Kara

Oberliga: Nach 0:1 gegen Bissingen muss Balingen neue Serie starten. Nun wartet Pforzheim.

Aus der Lauf: Nach fünf Spielen ohne Niederlage mussten die Oberliga-Kicker beim 0:1 gegen den Tabellendritten FSV 08 Bissingen erstmals wieder als Verlierer den Rasen des Au-Stadions verlassen. Dennoch bleiben die Eyachstädter mit 44 Punkten weiterhin auf Rang sieben.

"Die Niederlage war unnötig, denn da war mehr drin", lautete nach dem Schlusspfiff der allgemeine Tenor bei den Balinger Spielern und ihrem Trainer. Damit trafen sie dich richtige Einschätzung.

Denn zum einen waren die Gästen die Gästen noch die Strapazen aus dem Pokalhalbfinale drei Tage zuvor anzumerken, als sich Bissingen sensationell nach Verlängerung mit 2:1 gegen den Drittligisten SV Stuttgarter Kickers durchsetzte und so erstmals das Endspiel des WFV-Pokals erreichte.

"Ich habe zwar die Mannschaft auf mehreren Positionen umgestellt. Doch in der letzten halben Stunde sind wir auf dem Zahnfleisch daher gekommen", erkannte Bissingens Coach Alfonso Garcia. Deshalb kam von den Nullachtern in Halbzeit zwei auch nichts mehr auf das Balinger Tor.

Und zum anderen hatte die TSG genügend Möglichkeiten, um die Partie für sich zu entscheiden und ihre Serie damit fortzusetzen. Bei der Verwertung ihrer Großchancen ließen die Eyachstädter jedoch die letzte Konsequenz vermissen. "In der einen oder anderen Situation haben wir noch einmal quer und noch einmal zurück gespielt, anstatt direkt den Abschluss zu suchen", analysierte Balingens Cheftrainer Ralf Volkwein, der sich auch über den schlechten Zustand des Balinger Rasens ärgerte, der ein gutes Spiel beider Mannschaften nicht zugelassen hatte. "Das war ein Rübenacker. Es ist traurig, was wir derzeit für einen Platz haben derzeit, obwohl wir den Rasen im Training schonen, in dem wir ausweichen. Aber wenn du ins Stadion läufst und siehst dann die Blümchen auf dem Platz sprießen, das sagt schon alles. Die Platzverhältnisse sind eine absolute Katastrophe."

Doch nur am Platz lag es im Endeffekt nicht. "Wir hatten in der zweiten Halbzeit zahlreiche Großchancen, die wir aber nicht genutzt haben", weiß Oliver Grathwol, der in der Pause für Felice DiLucia gekommen war und die linke Außenverteidigerposition übernahm, "Hinten haben wir nichts mehr zugelassen. Aber vorne hätten wir unbedingt eine reinmachen müssen. Deshalb ist die Niederlage auch ärgerlich. Unser Ziel ist es, jedes Spiel gewinnen und so viele Punkte wie möglich holen. Denn eigentlich könnten wir höher stehen in der Tabelle in dieser Saison."

Der gleichen Meinung ist auch Balingens Torjäger Stefan Vogler, der selbst einige gute Gelegenheiten vergab. "Gegen Bissingen hat es uns an der letzten Entschlossenheit gefehlt, das Tor zu machen und den Ball über die Linie zu hauen – egal wie", sagt der 25-Jährige, der in dieser Saison bereits 13 Mal für die TSG getroffen hat. "Vielleicht war es ein Stück weit auch Einstellungssache, wenngleich es für mich unerklärlich ist. Wir haben uns genügend gute Chancen heraus gespielt, um ein zwei Tore zu machen. Doch die letzte Konsequenz hat gefehlt, und deshalb sind wir auch selbst schuld an der Niederlage."

Doch noch hat die TSG in dieser Saison vier Gelegenheiten, um ihr Punktekonto weiter aufzustocken. "Wir wollen im Saisonendspurt auch noch so viele Punkte wie möglich holen", bekräftigt Vogler.

Aber bereits der nächste Gegner hat es wieder in sich. Erneut treffen die Eyachstädter beim 1. CfR Pforzheim auf einen Aufsteiger, der eine starke Saison spielt. Die Goldstädter stehen auf Rang fünf und gewannen auch das Hinspiel in Balingen mit 2:0. "Das Spiel wird genauso schwer wie gegen Bissingen. Da müssen wir eine andere Einstellung an den Tag legen, um die Tore zu schießen", so Vogler