Kein Durchkommen: Der SV Zimmern warf gegen Laurenziu Biemel (links), Jan Beifuß (beim Schuss) und Co. alles rein. Foto: Kraushaar

Drei Spiele, 1:7 Tore, null Punkte: Auch beim SV Zimmern war für den VfL Nagold nichts zu holen. An einem Aufregerthema der letzten Woche lag es nicht.

Vom Erfolgsmodell ungebremst in eine Niederlagenserie – und keiner hat dafür eine Erklärung parat. An der Rotation kann es nicht gelegen haben, denn die mit sechs neuen Spielern ausgestattete VfL-Elf hat fast alles richtig gemacht.

Die neu formierte Viererkette mit Fabian Mücke, Admir Osmicic, Frederic Fleischle und Nick Schweizer machte einen super Job. Torhüter Laurent Bajraktari hatte nichts zu tun – außer zwei Bälle aus dem Netz zu holen. Der ins Mittelfeld an die Seite von Burak Tastan vorgezogene Serach von Northeim hatte sogar zwei Torchancen, Jan Beifuß machte eines seiner auffälligsten Spiele. Was fehlte, war lediglich ein Tor.

Dass das in Zimmern nicht einfach werden würde, war klar. „Heute können wir uns erstmals über eine tolle Leistung über volle 90 Minuten freuen“, erklärte Gabriel Pavic. Die Nummer 19 der Gastgeber hatte sich wie seine Kollegen voll reingeworfen. „Heute waren wir als Team richtig stark und haben zum richtigen Moment die Tore gemacht. Dass wir im zweiten Abschnitt spielerisch etwas den Ball aus der Hand gegeben haben, hat sich nicht bemerkbar gemacht, weil wir kämpferisch überragend gegen den Ball gearbeitet haben.“

Armin Redzepagic: Keine Tore – kein Sieg

Dies musste auch Armin Redzepagic zugeben. „Gegen uns werfen die Gegner alles rein“, stellte er fest und ergänzte: „Wenn man keine Tore macht, kann man auch nicht gewinnen.“ In Zimmern hat man wieder gesehen: Der VfL Nagold hat auf großen tiefen Rasenplätze seine Probleme, wenn die Gegner reingrätschen. Es ist eine andere Spielweise als auf dem kleinen VfL-Kunstrasen, auf dem die Nagolder einen Großteil der wichtigen Siege – auch gegen die Großen der Liga – gefeiert hatten.

Kreativität fehlt

Dazu ist die Kreativität in der Offensive komplett verloren gegangen. Der Auftritt in Zimmern war gut, aber vor dem Tor waren die Gäste offensiv gesehen komplett harmlos. Einzig Jan Beifuß sorgte mit einigen Flankenläufe für Aufregung beim Gegner, verpasste nach Flanke von von Nordheim per Kopf die Führung (23.), gleich danach wehrte SVZ-Torhüter Chris Fast einen Von-Nordheim-Versuch zur Ecke ab.

7:2 Ecken – aber 0:1 Tore

Und genau da begann beim VfL das Dilemma. Aus 7:2 Ecken bis zur Pause konnte der Ex-Verbandsligist kein Kapital schlagen und kassierte aus dem siebten Eckball heraus per Konter in bester Robben-Manier durch Stefan Mutapcic das 1:0 (44.). Es war der erste Schuss auf den Kasten von Bajraktari, und der landete unhaltbar im langen Ecke.

Zimmerns Abwehr steht

Nach knapp zehn Minuten in Halbzeit zwei nahm der VfL-Coach den Gelbverwarnten Burak Tastan und Berk Özhan für Jürgen Schechinger und Tobias Essig raus. Nagold erarbeitete sich mehr Ballbesitz, ein Schechinger-Kopfball flog weit vorbei (70.), dann konnte der riesige Leon Kücking eine ganz dicke Konterchance von Philipp Schäuble (78.) ablaufen, gleich danach umkurvte Tobias Essig drei SVZ-Abwehrriesen, um am vierten regerecht zu zerschellen.

Auch eine artistische Einlag von Jan Beifuß brachte keinen Erfolg. Auf der Gegenseite fiel ein etwas zu kurz abgewehrter Ball dem gerade eingewechselten Matthias Bürkle vor die Füße, und der traf mit dem ersten Kontakt aus 14 Metern unhaltbar ins VfL-Tor. Die Entscheidung in einem interessanten Spiel, das David Modro von der Schiedrichtergruppe Leonberg mit seinem Team perfekt durch die 90 Minuten geführt hatte.

SV Zimmern – VfL Nagold 2:0 (1:0)

SV Zimmern: Chris Fast (Tor) – Niklas Hillmaier (52. Markus Vogel), Nicolo Ippolito, Daniel Thieringer, Leon Kücking, Gabriel Pavcic, Niklas King (78. Luca Barroi), Nino Schrankenmüssler, Stefan Mutapcic (86. Jason Novack, Thomas Herdt (83. Matthias Bürkle), Vittorio Lettieri.

VfL Nagold: Laurent Bajraktari (Tor) – Frederic Fleischle (81. Faruk Inanc), Admir Osmicic, Nick Schweizer, Fabian Mücke (71. Nico Graf), Serach von Nordheim, Burak Tastan (56. Tobias Essig), Laurenziu Biemel, Jan Beifuß, Christos Thomaidis (65. Philipp Schäuble), Özhan Berk (56. Jürgen Schechinger).

Tore: 1:0 Stefan Mutapcic, (44.) 2:0 Matthias Bürkle (83.).

Schiedsrichter: David Modro (Leonberg/Eltingen); Hannah Rapp, Hannes Richter.

Zuschauer: 122.