Patrick Lauble und die TSG Balingen haben noch ein bisschen Anlaufschwierigkeiten. Foto: Kara

Oberliga: Motor gegen Aufsteiger Backnang noch mit einigen Stotterphasen. "Bis zum Schluss alles versucht".

Etwas holprig verlaufen ist der Start in die neue Saison für Oberliga-Fußballer der TSG Balingen. Im ersten Heimspiel mussten sich die Eyachstädter mit einem 1:1-Unentschieden gegen Neuling TSG Backnang begnügen.

In einer über weite Strecken vom Kampf betonten Partie waren die Gäste nach 52 Minuten durch Mario Marinic mit 1:0 in Führung gegangen, ehe der Balinger Neuzugang Daniel Seemann in der 82. Minute noch den 1:1-Ausgleich schaffte.

"Das war ein typisches Saisonauftaktspiel gegen einen Aufsteiger, der bis in die Haarspitzen motiviert war", resümierte Balingens Cheftrainer Ralf Volkwein nach der Partie. Der 44-Jährige wusste auch an was es lag, dass es gegen Backnang nicht zum angestrebten Dreier, sondern nur zu einem Zähler reichte. Seine Mannschaft habe ihre Qualitäten zu selten aufblitzen lassen. "Wir haben sehr wenige zweite Bälle gewonnen; da war Backnang klar besser und hat sich in die Zweikämpfe geworfen. Im Spielaufbau gab es zu viele Fehlpässe, und in der Defensive waren wir in der ersten Hälfte noch wacklig. In der Offensive haben wir unsere Chancen nicht gut zu Ende gespielt." Im zweiten Durchgang steigerten sich Gastgeber zwar, mussten dann aber das 0:1 hinnehmen. "Da haben wir nicht gut verteidigt", weiß Volkwein. Danach drängte Balingen zwar auf den Ausgleich, "aber oft haben der letzte Ball und der letzte Laufweg gefehlt. Zudem haben wir einen Freistoß nach dem anderen für den Gegner gezogen und haben uns in 1:1-Situationen verzettelt", erkannte der Balinger Cheftrainer die Defizite – "Deshalb war ich froh, dass wir noch das 1:1 gemacht haben."

"Am Ende können wir mit dem Punkt leben", sagt Mittelfeldspieler Nils Schuon. "Wir haben Druck gemacht und bis zum Schluss alles versucht. Das 0:1 hätten wir natürlich nicht kassieren dürfen. Das 1:1 haben wir überragend gemacht und über fünf, sechs Stationen heraus gespielt. Backnang stand sehr kompakt in der eigenen Hälfte. Wir haben es versucht, spielerisch zu lösen, aber wir haben uns in zu viele Zweikämpfe eingelassen und zu viele Fouls gemacht. Deshalb sind wir nicht richtig durch gekommen. Am Ende war es eine gerechte Punkteteilung."

Sein Oberliga-Debüt auf der linken Verteidigungsseite gab der 18-jährige Cedric Guarino, der vor der Saison von der U19 des 1. FC Heidenheim zur TSG Balingen gekommen war. Der Youngster machte seine Sache recht gut und war auch an der Entstehung des 1:1-Ausgleichs beteiligt. "Ich war am Anfang etwas nervös, schließlich war es mein erstes Oberligaspiel. Aber danach hat es sich gelegt und ich war im Spiel drin", sagt Guarino und fügt hinzu: "Spielerisch hatten wir uns eigentlich mehr vorgenommen und es teilweise nicht so gut gelöst, wie wir es uns vorgestellt haben, denn es hat uns an den Balleroberungen gefehlt. In der zweiten Hälfte haben wir ein dummes Gegentor kassiert. Danach haben wir zu viele Fouls gemacht. Das 1:1 gegen Ende war wichtig. Gerne hätten wir noch das 2:1 gemacht, aber dazu hat es nicht mehr gereicht."

Das Unentschieden schnell abhaken lautet nun die Devise für die Eyachstädter, denn bereits am kommenden Samstag steht das Gastspiel bei der U23 des Zweitligisten SV Sandhausen an. Das Team von SVS-Trainer Kristjan Glibo musste in Freiberg ebenfalls bei einem Aufsteiger ran und vermasselte mit einem 3:2-Auswärtserfolg dem SGV die Rückkehr in die Oberliga. Dabei steckten die Badener einen frühen 0:2-Rückstand und die Rote Karte für Kapitän Dermarveay Sheron weg.

Dennoch ist das Ziel der TSG für das Gastspiel am Hardtwald klar. "In Sandhausen wollen wir drei Punkte holen", sagt Schuon. "Wichtig wäre es, dass wir früh in Führung gehen, um besser unser Spiel aufziehen zu können. Wir müssen eben von Beginn an Vollgas geben, dann bin optimistisch, dass wir drei Punkte mitnehmen."

Ähnlich sieht es sein Teamkollege Guarino. "Wir müssen die Dinge besser machen, die wir gegen Backnang nicht gut gemacht haben: Ruhiger am Ball sein, besser in die Zweikämpfe gehen und weniger Fouls machen. Wenn uns das gelingt, ist ein Sieg für uns drin."