An Einsatzwillen – hier Fabian Mücke – hat es den Nagoldern nicht gefehlt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsliga: VfL Nagold hat beim 0:1 gegen den 1. Göppinger SV in der Offensive kaum etwas zu bieten.

So etwas nennt man wohl effektiv. Die Verbandsliga-Fußballer des 1.  Göppinger SV hatten bei ihrem Auftritt in Nagold nur zwei gute Möglichkeiten und profitierten beim entscheidenden Treffer von einem Fehler der VfL-Abwehr.

Unter dem Strich stand nach 90 Minuten ein 0:1. Es war die 17. Niederlage der Nagolder in dieser Spielrunde. Damit ist bei fünf noch ausstehenden Spielen auch die letzte Hoffnung auf den Klassenverbleib dahin.

Dass die Gäste bei einem möglichen Sieg im Nachholspiel am Mittwochabend beim Tabellendreizehnten in Albstadt neuer Tabellenführer der Verbandsliga werden können, erscheint angesichts der Leistung im Reinhold-Fleckenstein-Stadion fast schon wie ein schlechter Witz.

In diese Richtung zielte auch das "Kartenspiel" von Schiedsrichter Daniel Leyhr. Mit Sicherheit ist der Unparteiische nicht am Ergebnis schuldig, aber in Summe war die Art seiner Entscheidungen für das Spiel nicht gerade förderlich.

Zwei Akteure schickte der Unparteiische innerhalb von nur 120 Sekunden vom Spielfeld. Nach gelb/rot für den Göppinger Allessandro Nicastro in der 58. Minute nach wiederholtem Foulspiel wollte VfL-Trainer Thomas Schwarz mit Daniel Atis den Angriff verstärken, als Luka Kravoscanec Dominic Brück völlig übermotiviert in die Parade fuhr. Der zuvor bereits verwarnte Kravoscanec sah für seine Aktion glatt rot (60.).

Der VfL-Coach ärgerte sich. "Ich hatte eher die bereits gelb-belasteten Matthias Rebmann, Valentin Asch und Fabian Mücke im Auge. Für einen Abwehrspieler ist das Risiko einer zweiten gelbe Karte immer größer, als für einen Angreifer", hatte Thomas Schwarz keine Auswechslung von Kravoscanec auf dem Plan. Von ihm nach so langer Verletzungspause eine Lösung für die Angriffsmisere zu erwarten, wäre ohnehin überzogen. Ein Wechsel nach einer Stunde wäre sicherlich verständlich gewesen.

Doch zu einer möglichen Auswechslung von Luka Kravoscanec sollte es nicht mehr kommen. Schiedsrichter Leyher – er musste nach dieser Aktion reagieren – kam Schwarz zuvor. Aber die Rote Karte schmerzt, zumal Thomas Schwarz bis zu diesem Zeitpunkt auch mit dem Auftritt von Julian Borgia als Sturmspitze nicht zufrieden sein konnte.

Kravoscanec hatte auf der Position von Michael Nebert gespielt, Julian Borgia für Marcel Cicak in der Spitze. Was die Fans von ihm zu sehen bekamen war läuferisch und spielerisch einfach zu wenig. Bälle halten oder sich durchsetzen – im VfL-Angriff ein Fremdwort. Wenn überhaupt, dann ging so etwas wie Gefahr nur von Tilo Renz und von dem einsatzfreudigen Matthias Rebmann aus. Für die Verbandsliga ist das zu wenig und darum steht der VfL Nagold trotz erneut guten Kritiken nach der zweiten 0:1- Niederlage in Folge weiter am Tabellenende.

Mit etwas mehr Qualität im Angriff hätten das sicherlich auch zwei Dreier werden können. Nimmt man dann das Spiel bei der TSG Backnang hinzu könnte der VfL Nagold locker 23 anstelle von lediglich 16 Punkte auf seinem Konto haben.