FC Holzhausen - VfB Bösingen 4:1 (2:0). "Kommt Jungs, weiter. Probiert noch einen", hallte es am späten Samstagnachmittag über den Platz im Holzhauser Panoramastadion. Und das in der dritten Minute der Nachspielzeit. Gerade erst hatte Pascal Schoch auf 4:1 für die Gastgeber erhöht – doch Coach Martin Kiefer trieb seine Mannschaft von außen weiter voran. Kurz darauf sollte jedoch der Pfiff ertönen und ein weiterer, auf dem Papier klarer Sieg des FC Holzhausen zu Buche stehen.

Doch so deutlich wie das Ergebnis anmutet, hatte es nicht über das gesamte Spiel hinweg ausgesehen. Wohl aber zu Beginn, denn der FC Holzhausen hatte losgelegt wie die Feuerwehr. Bereits nach 18 Minuten stand es 2:0. In der 14. Spielminute hatte Fabio Pfeifhofer, der nach vorne immer wieder bedeutende Akzente setzte, auf selber Höhe den freistehenden Janik Michel entdeckt. Und dieser schob kaltschnäuzig zum 1:0 ins lange Eck ein. Bitter für Bösingen. Beim Versuch, auf der Torlinie zu klären, rauschte Marco Rapp in den Pfosten, musste ausgewechselt werden, "der nächste nach vier verletzten Spieler, der mir jetzt zusätzlich fehlen wird", sagte Bösingens Trainer Peter Leopold.

Vier Minuten später war es FCH-Kapitän Marc Wissmann, der von der gleichen Position wie Michel zuvor einen Gegenspieler aussteigen ließ und auf 2:0 erhöhte.

"Das ist zu passiv alles", ärgerte sich Bösingens Coach Peter Leopold – und tatsächlich war von seiner Mannschaft bis dahin kaum etwas zu sehen gewesen. Zwar kam der VfB in der Folge noch zu zwei Torannäherungen: Während der erste Abschluss knapp am Tor der FC Holzhausen vorbei ging, prallte Marius Müller der Ball in guter Position gegen die Hand.

Nachdem Jannik Michel in der 56. Minute die Latte erwischt hatte, konterte Bösingen – und das lehrbuchmäßig: Marius Müller nahm über die rechte Außenbahn Tempo auf, seinen ersten Abschluss ließ Kevin Fritz im Tor der Gastgeber noch abprallen. Doch Müller umkurvte den Keeper im Anschluss und schob zum Anschlusstreffer ein. "Die machen heute keine Tore mehr", brüllte Leopold, um seinem Team den nötigen Rückenwind zu verpassen. Damit sollte er, wenngleich sein Team zu einer weiteren Möglichkeit durch Torsten Müller kam, aber falsch liegen.

In der Schlussphase drehte Holzhausen schließlich noch einmal auf, spielte sich wieder mit Tempo durch die Lücken und zeigte sich in den Zweikämpfen galliger. Zuerst landete Dominik Benteles strammer Schuss an der Latte, den Nachschuss brachte Fabio Pfeifhofer in der 88. Minute zum 3:1 für den FC Holzhausen im gegnerischen Tor unter. Für den 4:1-Endstand sorgte Pascal Schoch mit seinem 14. Saisontreffer.

FC Holzhausen: Kevin Fritz, Sven Ramic, Marius Oberle, Dominik Bentele (90.+1 Sonay Erdem), Jochen Frey (54. Mario Gericke), Marc Wissmann (65. Domenico Mosca), Janik Michel, Pascal Schoch (90.+3 Pascal Seil), Riccardo Spataro, Fabio Pfeifhofer, Julian Oberle.

VfB Bösingen: Sascha Vögele, Silas Lehmann, Marcel Sieber (85. Jannick Botzenhardt), Marco Rapp (18. Christoph Halder), David Kopf, Philipp Haaga, Marius Baiter (65. Simon Jauch), Razvan-Adrian Dobricean, Marvin Schlosser (73. Benedikt Bantle), Torsten Müller, Marius Müller.

Tore: 1:0 Janik Michel (14.), 2:0 Dominik Wissmann (18.), 2:1 Marius Müller (57.), 3:1 Fabio Pfeifhofer (88.), 4:1 Pascal Schoch (90.+3).

Schiedsrichterin: Hannelore Pink.

Zuschauer: 400.

Trainerstimmen

Martin Kiefer (FC Holzhausen):

"Beim 2:1-Anschlusstreffer hatten wir ein Phase, in der man die Qualität von Bösingen gesehen hat und wir durch eigene Unkonzentriertheiten den Faden ein Stück weit verloren haben. Bis zur 2:0-Führung war es ein richtig gutes, schnelles Spiel, dann kam es von Einzelspielern zu Ballverlusten, denen wir hinterherlaufen mussten. Aber ein großes Lob an die Viererkette, die es insgesamt sehr gut gelöst hat. Marc Wissmann spielte eine richtig gute erste Halbzeit und war mit Garant, dass wir in Führung gehen, Bösingen ist relativ wenig vors Tor gekommen. Es war nichts besonderes, wir haben gewonnen und konzentrieren uns aufs nächste Spiel."

Peter Leopold (VfB Bösingen):

"Unsere erste Halbzeit war nicht in Ordnung, die Führung von Holzhausen aber sicherlich zu hoch. Wir sind nicht so ins Spiel gekommen wie wir das wollten, waren viel zu passiv. Blöd auch, dass sich ein Gegenspieler beim 1:0 noch verletzt. In der Halbzeit haben wir dann angesprochen, dass das Spiel noch nicht weg ist, sind dann auch ganz gut in die zweite Hälfte reingekommen und haben das 1:1 gemacht. Dann hätte fast Marius Baiter noch die Chance gehabt zu treffen und wir hatten das Gefühl, wir rocken das Ding hier heute noch, holen wenigstens noch einen Punkt. Damit hätten wir leben können. Hinten raus machst du dann natürlich auf und bekommst das dritte Tor, dann war das Ding natürlich aus."