Eine große Chance hat Marc Wissmann im Hinspiel gegen den VfL Nagold vergeben. Morgen kehrt er nach seiner Ein-Spiele-Sperre ins Team des FC Holzhausen zurück. Foto: Burkhardt

Landesliga: Onur Hepkeskin warnt vor VfL Nagold. Zu Topspiel werden viele Fans erwartet.

Für die Gastgeber ist es morgen mit Sicherheit die allerletzte Chance auf die Vizemeisterschaft. Doch auch der derzeit auf den Relegationsplatz stehende FC Holzhausen hat einiges zu verlieren.

VfL Nagold – FC Holzhausen (Samstag 15.30 Uhr). Das Topspiel der Landesliga Staffel 3 müsste eigentlich die Fans mobilisieren, vorausgesetzt die schlechten Erfahrungen aus dem letzten Spitzenspiel gegen die TSG Tübingen (1:2) schlagen sich nicht negativ nieder. Seitdem ist beim VfL Nagold nichts mehr so wie es einmal war, nachdem Trainer Thomas Schwarz mit seinem selbst auferlegten "Maulkorb" interne an die Öffentlichkeit gebracht hat.

Dabei legt der Nagolder Trainer großen Wert auf die Feststellung, dass er mit der früheren Abteilungsleitung keine Probleme gehabt hatte: "Götz Mücke und Jürgen Gote sind absolute Profis. Wir lagen auf einer Wellenlänge, zudem waren sie auch der Grund warum ich zum VfL Nagold zurückgekehrt bin", sagte Schwarz über sein zweites Engagement beim VfL Nagold. Über die Gründe, warum es mit der neuen Führung nicht mehr so funktioniert, hält sich Schwarz strikt bedeckt.

Liegt es an unterschiedlichen Auffassungen über die sportlich erreichbaren Ziele, an der fehlgeschlagenen Vertragsverlängerung, Fragen zur Aufstellung, Einsätze von Spielern in der zweiten Mannschaft, oder gar Beschneidung von Kompetenzen?

Es darf spekuliert werden, doch am Samstag soll der sportliche Bereich wieder in den Vordergrund rücken. Die Zuschauer bekamen schon beim letzten Heimspiel gegen die TSG Tübingen eine gute Partie der Gastgeber geboten, leider aus Nagolder Sicht ohne Happy-End. In wie weit sich dabei der Einsatz von Matthias Rebmann und Christoph Ormos am Tag zuvor in der zweiten Mannschaft ausgewirkt hatte, ist spekulativ. Die Bezirksliga spielt diesmal jedoch erst am Sonntag, damit stellt sich heuer diese Frage definitiv nicht, und Schwarz dürfte den kompletten Kader aufbieten können.

Und das Aufgebot des VfL Nagold besitzt eine hohe Qualität, wie auch der Gegenseite Holzhausens Trainer Onur Hepkeskin nicht müde wird zu betonen: "Für mich bleibt der VfL Nagold die beste Mannschaft der Liga." Das Team habe eine große Spielkultur, sei in allen Mannschaftsteilen gut besetzt, "und der Auftritt der jungen Akteure im Hinspiel hat mir sehr gut gefallen." Seine Stärke habe der kommende Gegner auch in der Partie gegen die TSG Tübingen gezeigt, "die sie hätte gewinnen müssen." Aber bekanntlich werde jeder Fehler in dieser Liga gnadenlos bestraft, so Hepkeskin, der sich davon überzeugt zeigte, "dass die TSG Tübingen noch Punkte abgeben wird." Vielleicht sogar schon an diesem Wochenende im Derby bei dem gegen den Abstieg kämpfenden FC Rottenburg.

Keine Frage ist für Onur Hepkeskin, dass die einheimischen Spieler morgen auf dem Platz alle Turbulenzen um den Trainer wegstecken und mit Macht auf Sieg spielen werden; "daher kann es natürlich auch uns treffen." Weil man im engen Spitzenkampf aber auch den SV 03 Tübingen und VfB Bösingen nicht abschreiben dürfe, soll aus Nagold auf jeden Fall etwas Zählbares mitgenommen werden.

Nicht dabei mithelfen kann mit Sicherheit Spielmacher Ilie Iordache, der morgen wegen seiner Leistenprobleme für die letzten, möglicherweise dann ganz entscheidenden, Spiele und eine eventuell sogar mögliche Saisonverlängerung geschont werden soll. Die Saison beendet ist definitiv für den an der Wade verletzten Kapitän Onur Kürtbagi, der zuletzt von Thomas Heinz hinten links aber gut vertreten wurde. In die Startformation zurück kehren wird der für ein Spiel gesperrte Marc Wissmann an die Seite seines zuletzt wieder stärker auftrumpfenden Bruders Tim.