80. Minute in Neckarsulm: Kapitän Benedikt Haibt bejubelt den sehr wichtigen 1:0-Siegtreffer. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf gewinnt mit 1:0 bei Neckarsulmer Sport-Union. Benedikt Haibt mit entscheidendem Treffer. Mit Video

Neckarsulmer SU – FC 08 Villingen 0:1 (0:0). Der FC 08 Villingen hat sein Auswärtsspiel bei der Neckarsulmer Sport-Union mit 1:0 gewonnen und damit in Sachen Relegation einen gewaltigen Schritt gemacht. 

Beim FC 08 Villingen spielten im Vergleich mit der Partie in Reutlingen erstmals wieder Damian Kaminski  und Gianluca Serpa von Beginn an. Dafür saßen Volkan Bak und Mauro Chiurazzi auf der Bank. Die Nullachter starten unter den Augen von doch 30 mitgereisten Fans hellwach in die wichtige Begegnung. Sofort ergaben sich  Möglichkeiten. Zunächst setzte Nedazd Plavci (11.) den Ball hauchdünn vorbei. Dann schoss Benedikt Haibt aus acht Metern freistehend drüber (18.).

Erneut Plavci hatte Pech, dass er nach einem Solo nur den Pfosten traf (22.) und der Nachschuss von Stjepan Geng gerade noch von der Linie gekratzt wurde. Die dominanten Villinger schnürten ihren Gegner immer mehr in die eigene Hälfte ein. Nur mit dem Toreschießen wollte es nicht klappen. Als NSU-Keeper Leander Wallmann an einer Ceylan-Flanke vorbeigriff, traf Damian Kaminski nur das Außennetz. Erst kurz vor der Pause gelang es den Gastgebern, sich wieder etwas vom Druck des Tabellenzweiten zu befreien. Aber Villingen blieb weiter gefährlich. Bei einem Konter zog wiederum Plavci in der 41. Minute den Ball hauchdünn am linken Pfosten vorbei.

Nach der Pause waren die Neckarsulmer kurzzeitig besser im Spiel. Villingen übernahm aber schnell wieder das Kommando auf dem Platz. Doch so hochkarätige Möglichkeiten wie im ersten Durchgang gab es nach dem Seitenwechsel nicht mehr so schnell. Die Gastgeber tauchten auch immer öfters im 08-Strafraum auf. Dabei verpasste Sebahattin Öztürk (68.) einen scharfen Flachpass  nur knapp. Ebenso blockte Dragan Ovuka im letzten Moment Schneckenberger ab (75.).

Die Villinger schienen etwas zu wackeln. Nach einer Ecke bekamen die Neckarsulmer dann aber den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Bei der Kopfballverlängerung von Dragan Ovuka reagierte Benedikt Haibt am schnellsten und jagte den Ball in der 80. Minute fast von der Außenlinie mit etwas Glück zum erlösenden Villinger 1:0 ins Netz. Die Nullachter ließen dann in den letzten Minuten nicht mehr anbrennen und feierten den knappen Sieg ausgelassen auf dem Feld.

Neckarsulmer SU: Wallmann – Leonhardt, Neupert, Klotz, Seybold – Gotovac, Schneckenberger (86. Hemmerich), Beck, Öztürk – Elseg, Albert.

FC 08 Villingen: Mendes – Gil, Ovuka, Niedermann, Serpa (86. M. Chiurazzi) – Kaminski (78. Bak), Wehrle, Geng (90+1 Jerhof), Ceylan – Haibt, Plavci.

Schiedsrichter: Dennis Boyette (Lampertheim).

Tore: 0:1 (80.) Benedikt Haibt

Gelbe Karten:  Klotz /Serpa, Geng

Zuschauer: 200

Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen

"In der ersten Halbzeit haben wir stark gespielt. Der Ball ist bei uns gut gelaufen. Das große Manko war, dass wir nicht das 1:0 oder das 2:0 gemacht haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht so viele Torchancen. Der Sieg war aber überaus verdient. Dieser gibt uns auch einen Schub für das Pokalfinale am Montag."

Thorsten Damm, NSU

"Wenn man die 90 Minuten sieht, war es ein verdienter Sieg für den FC 08 Villingen – aufgrund der guten Chancen in der ersten Halbzeit. Die erste Halbzeit von uns war nicht gut. Unter dem Strich sind wir wieder nicht belohnt worden. Ich hätte mir zum Abschluss der Runde noch einen Heimsieg gewünscht."

Nullachter-Topspieler

Dragan Ovuka

Beim FC 08 Villingen zählte Dragan Ovuka am Mittwochabend in Neckarsulm – in einer sowieso einsatzfreudigen und läuferisch starken Mannschaft – wieder zu den kämpferischen Vorbildern. "Das waren die letzten Big-Points heute. Der Sieg war auch aufgrund der Chancen in der ersten Halbzeit überaus verdient. Jetzt lassen wir uns die Relegation nicht mehr nehmen", meinte er – überglücklich – nach dem wichtigen 1:0-Erfolg. Man hätte aber bereits in der ersten Halbzeit die Chancen verwerten müssen.

"In der Pause haben wir dann gesagt, dass wir ruhig und stabil bleiben müssen. Wir wären auch mit einem 0:0 nach Villingen gefahren." Zum Ende hin hätten die Spieler die Belastung der vergangenen Wochen etwas gemerkt. "Die Kraft hat dann etwas nachgelassen. Die englischen Wochen waren auch kraftraubend", meinte Ovuka. Jetzt könne man mit einem positiven Erlebnis das Pokalfinale am Montag in Lahr angehen. "Mehr Selbstvertrauen wie wir, dies kann man nicht haben", unterstrich der Defensivakteur.