Foto: Marc Eich

DFB-Pokal: Vor 14.4000 Zuschauern im Freiburger Schwarzwaldstadion wird Partie zu einem unvergesslichen Ereignis.

Der FC Villingen hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Champions-League-Anwärter FC Schalke 04 glänzend geschlagen. Am Ende hielt sich die 1:4-Niederlage absolut in Grenzen.

Vor 14.4000 Zuschauern im Freiburger Schwarzwaldstadion avancierte die Partie für die Nullachter zu einem unvergesslichen Ereignis. Der taktisch bestens eingestellte Verbandsligist zeigte eine über 90 Minuten leidenschaftliche Vorstellung und keinerlei Lampenfieber. So sauste bereits in der 4. Minute ein Reho-Schuss knapp vorbei. Dennoch sorgte Schalke schnell für eine beruhigende Führung. Der Bundesligist, der von etwa 8000 Fans unterstützt wurde, profitierte dabei von Villinger Fehlern.

In der 10. Minute misslang Haibt nach einer Kolasinac-Hereingabe ein Befreiungschlag. Aogo nutzte das zum unhaltbaren 1:0. Neun Minuten später konnte 08-Keeper Miletic eine weitere Kolasinac-Flanke nicht abfangen. S04-Neuzugang Embolo erhöhte auf 2:0. „Vielleicht hätten wir die Schalker, wenn es länger 0:0 gestanden hätten, noch mehr ärgern können“, vermutete Villingens Trainer Jago Maric. Denn seine Schützlinge wurden immer mutiger und setzten Nadelstiche.

Auf Vorlage des starken Geng ging ein Heber des ebenso auffälligen Plavci in der 24. Minute vorbei. Einen Freistoß des gleichen Akteurs wehrte Keeper Fährmann zur Ecke ab (28.). Dazwischen hatte Huntelaar auf der anderen Seite per Kopf nur den Pfosten getroffen. Allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, da sich der Ball zuvor bereits im Aus befunden hatte. Im einsetzenden Regen hielten die aufmerksam verteidigenden Nullachter ihren Kasten bis zum Seitenwechsel sauber. „Die Jungs von Villingen machen es uns schwer und verteidigen gut“, lobte S04-Manager Christian Heidel, als er in der Pause „Glücksfee“ bei der Achtelfinal-Auslosung für den SBFV-Cup spielte.

Nach Wiederanpfiff wuchs der Sechstligist phasenweise vor allem spielerisch gegen die einen Gang zurückschaltenden Schalker noch mehr über sich hinaus. Kaminski prüfte Fährmann ohne Erfolg (49.). Nach einem Ceylan-Freistoß verpasste in der 65. Minute Haibt nur um Haaresbreite einen möglichen Anschlusstreffer. Dann jedoch machte es Geis in der 75. Minute aus 28 Metern mit dem 0:3 vor. Dagegen verzog kurz darauf Sahin auf Pass des eingewechselten Ketterer aus guter Position.

Schalke drehte jetzt nochmals auf. Zunächst verhinderte Miletic per Reflex gegen Di Santo (82.) und zwei Minuten später der Pfosten bei einem Schuss des eingewechselten Schöpf weitere S04-Treffer. Doch als Huntelaar Ovuka wegschubste, war in der 86. Minute das 0:4 fällig.

Dennoch kannte kurz vor dem Abpfiff der Villinger Jubel keine Grenzen. Einen Geng-Freistoß köpfte Ketterer zum 1:4 ein und machte damit das Sahnehäubchen auf eine bärenstarke 08-Vorstellung und einen großen Fußballtag der Nullachter perfekt. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, verkündete Coach Maric. „Wir haben unsere Pflichtaufgabe erfüllt“, meinte der neue Schalke-Coach Markus Weinzierl bei seiner Pflichtspiel-Premiere.