Blicken gespannt auf das Derby: Jago Maric (links) und Ralf Volkwein Foto: @efks/fotolia.de, Eibner, Montage: Druve

Oberliga: Balingens Trainer Ralf Volkwein und der Villinger Coach Jago Maric im Interview.

Derby-Zeit im Friedengrund! Vor dem wie immer brisanten Heimspiel des Oberliga-Überraschungsteams aus Villingen gegen die TSG Balingen stehen beide Trainer – Jago Maric (FC 08) und Ralf Volkwein (TSG) – Rede und Antwort.

Welche Bedeutung hat das Derby für Sie?

Maric: Für mich es es ein normales Spiel. Es geht auch gegen Balingen nur um drei Punkte. Natürlich ist es aber schön, vor hoffentlich sehr vielen Zuschauern gegen die TSG zu spielen. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und die drei Punkte in Villingen behalten. Volkwein: Wir freuen uns, dass wir nun wieder ein zusätzliches Derby haben. In der Vorsaison hatten wir nur das gegen den SSV Reutlingen. Solche Spiele sind überragend für die Jungs – da geht es auch ums Prestige vor einer richtig großen Kulisse – und ein tolles Highlight. Ich denke das haben sich die Mannschaften, die beide ordentlich gestartet sind, auch verdient.

Auf was wird es am Samstag ankommen?

Maric: Ich erwarte ein sehr intensives Spiel mit einem engen Ausgang. Beide Teams werden sehr motiviert sein. Am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden. Wer weniger Fehler macht und in der Defensive stabiler steht, wird das Spiel gewinnen.

Volkwein: Zum einen auf die Tagesform. Ich denke, es wird auf beiden Seiten noch so viele Torchancen geben wie zuletzt. Deshalb tut sich die Mannschaft, die in Führung gehen wird, wahrscheinlich auch etwas einfacher. Wir müssen am Samstag von der ersten bis zur letzten Minute hoch konzentriert sein, denn Villingen hat in allen Bereichen brutale Qualität. Da gilt es, die Fehler zu minimieren und Villingen von unserem Tor weg zu halten. Und vorne müssen wir unsere Chancen effektiver nutzen als in den Spielen zuvor. Zum anderen wird am Ende wohl die Mannschaft die Punkte holen, die den größeren Willen hat.

Gibt es etwas, auf was Sie bei der gegnerischen Mannschaft neidisch sind?

Maric: Nein – neidisch nicht. Aber man muss anerkennen, dass sich die TSG Balingen in den vergangenen zwei, drei Jahren sehr entwickelt hat. Balingen spielt im Vergleich zu zuvor einen ganz anderen Fußball, hat sich spielerisch enorm verbessert. Auch der Verein hat Schritte nach vorne gemacht. Dies haben wir aber auch. Wir brauchen uns nicht verstecken. Volkwein:Wir schauen da nach uns. Es ist aber unbestritten, dass Jago Maric überragende Arbeit leistet beim FC. Villingen ist seit 24 Heimspielen in Folge ungeschlagen und hat die Euphorie des Aufstiegs mitgenommen. Die Mannschaft war in der Verbandsliga stärker besetzt als im Abstiegsjahr und hat sich in der Sommerpause noch einmal gut verstärkt mit den beiden Spaniern. Aber wir haben in Balingen auch eine richtig geile Truppe. Ich bin stolz, die Jungs trainieren zu dürfen. Was mir bei Villingen noch gefällt, ist die tolle Kulisse, und die Fans, die ihre Mannschaft bedingungslos unterstützen und sie pushen. Das würde ich mir auch in Balingen wünschen, dass die Fans richtig Alarm machen und die Mannschaft anfeuern – gerade auch, wenn es mal nicht so gut läuft. Denn die Jungs haben es verdient.

In welchem Tabellenbereich sehen Sie das Gegner vom Samstag am Ende der Saison?

Maric: Sicher im oberen Drittel. Zu diesem Zeitpunkt der Saison sind Vorhersagen aber noch schwierig. Volkwein: Ich bin mir sicher, dass Villingen mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Ich traue der Mannschaft zu, am Ende unter den besten Sechs zu landen. Das Team hat das Potenzial dazu.

Wagen Sie einen Tipp für das Derby?

Maric: Nein, ich tippe ungern. Ich erwarte aber ein attraktives Fußball-Spiel zweier Mannschaften, die derzeit auf Augenhöhe sind. Wir wollen natürlich nach den 90 Minuten einen Sieg landen, unsere Serie im ebm-papst-Stadion fortsetzen. Dafür werden wir alles tun. Volkwein: Wir wollen auf alle Fälle Punkte mitnehmen. Das Ergebnis sollen dann andere tippen.   Die Fragen stellten Gunter Wiedemann und Thomas Hauschel