Erst Aufstieg, dann Fusion: die Felldorfer gehen mit Bierlingen in die neue Saison. Foto: Wagner

Bezirksliga vor der Saison: Felldorf und Bierlingen starten mit Coach Werner Hagenlocher als Spielgemeinschaft.

Hochzeiten sind in der Regel immer ein Grund zur Freude – zumindest, wenn sie nicht aus der Not heraus entstehen. Fusionen hingegen eilt der Ruf voraus, aus einer Zwangslage heraus geboren zu werden. Die neue Spielgemeinschaft des SV Felldorf und der SF Bierlingen ist natürlich eine Fusion – allerdings eine, die getrost als Hochzeit betrachtet werden kann, denn die beiden Ehepartner scheinen glücklich zu sein mit der Entscheidung, die im Sommer gefällt wurde.

Es wird eine Saison voller Neuerungen für das durchgemischte Team von Trainer Werner Hagenlocher. "Wir mussten uns alle erst einmal kennenlernen", sagt Hagenlocher rückblickend, "weil wir natürlich auch jedem Spieler gerecht werden und ihn spielen sehen wollten."

Die Felldorfer waren zum Ende der vergangenen Runde als Kreisliga-Meister in die Bezirksliga aufgestiegen – Bierlingen hingegen lief in der Kreisliga B2 auf. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Fusion sei vor allem für die Bierlinger von Vorteil gewesen. Dem ist jedoch nicht so: "Linksfuß Mario Noll und Marc Beiter haben sich beispielsweise schon jetzt den Weg in die Stammelf gebahnt", erzählt Hagenlocher, der seit 2016 den SV Felldorf trainiert.

Aus der A-Jugend haben Roman Faiß, Pascal Kienzle, Dario Stooss den Sprung in den Kader geschafft, von auswärtigen Teams wurde in Moritz Nichter, Lukas Zegowitz, Patrick Bernhard und Sascha Renz zusätzliche Verstärkung gefunden. Eine schlagkräftige Mannschaft scheinen die Felldorfer und Bierlinger allemal beisammen zu haben – das unterstreicht auch ihr 12:1-Pokalsieg vom Mittwochabend bei der SG Busenweiler-Römlinsdorf. Das übergeordete Ziel, das kommt wie aus der Pistole geschossen, ist für Trainer Werner Hagenlocher aber der Klassenerhalt.

Dazu muss sich auf dem Spielfeld jedoch noch einiges tun: "Die Abstimmung stimmt natürlich nach der kurzen Zeit noch nicht richtig und auch die Kommunikation auf dem Feld muss noch besser werden", findet der Trainer. Außerdem spiele sein Team noch zu oft den komplizierten, schwierigen Pass, anstelle des einfachen. "Manchmal scheint es eben offenbar schwieriger, einfachen Fußball zu spielen."

Werner Hagenlocher hat auf jeden Fall genügend Gründe, dem Saisonauftakt mit seinen frisch Vermählten zuversichtlich entgegen zu blicken. "Wir haben in der vergangenen Saison hinten so gut wie nichts zugelassen. Und auch unsere Mittelachse ist von hinten bis vorne richtig stark", befindet der Trainer – und damit wird sich arbeiten lassen.