Da staunen selbst die Bahlinger Ersatzspieler: 08-Mittelfeldakteur Tobias Weißhaar (links) setzt sich mit viel Geschick gegen Michael Respondek durch. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberliga: Aufsteiger FC 08 Villingen gewinnt beim Titelanwärter aus Bahlingen mit 3:0

Bahlinger SC – FC 08 Villingen 0:3 (0:1). Der FC Villingen hat für den nächsten Paukenschlag gesorgt. Beim Titelanwärter Bahlinger SC gelang mit einem 3:0-Erfolg der zweite Sieg im zweiten Spiel.

Bereits vor dem Anpfiff gab es eine gute Nachricht für die etwa 150 mitgereisten 08-Fans. Die Verletzung bei Stjepan Geng hatte sich – entgegen ersten Befürchtungen – als doch nicht so gravierend herausgestellt. Er lief von Beginn an auf. Tevfik Ceylan setzte sicherheitshalber noch aus. Für ihn spielte – wie erwartet – Nedzad Plavci von Beginn an.

Die mehr als 1000 Zuschauer im Kaiserstuhlstadion sahen eine intensive Partie. Im Mittelfeld wurde um jeden Ball verbissen gerungen. Die Gastgeber besaßen dabei zunächst leichte Vorteile – und durch Ergi Alihoxha auch die erste Chance der Partie. Er verfehlte in der 17. Minute eine Hereingabe nur hauchdünn. Fünf Minuten später traf nach einem Stark-Zuspiel ausgerechnet der Ex-Bahlinger Damian Kaminski in den Torwinkel. Die taktisch diszipliniert auftretenden Villinger führten nach diesem Traumtor völlig überraschend mit 1:0. Als jedoch in der 36. Minute der stärkste BSC-Akteur – Serhat Ilhan – im Strafraum gefoult wurde, rechneten die Bahlinger beim fälligen Elfmeter bereits mit dem Ausgleich. Sie hatten ihre Rechnung aber ohne 08-Keeper Christian Mendes gemacht. Der wehrte gegen Yannick Häringer reaktionsschnell ab. Der Bahlinger Kapitän köpfte kurz darauf zudem hachdünn neben das Gehäuse.

Für den zweiten Durchgang stellte 08-Coach Jago Maric seine Defensive um. Anstelle von Manuel Stark kam Dragan Ovuka. Er spielte in der Innenverteidigung. Frederick Bruno ging dafür in der Viererkette auf die rechte Seite. Da die Gastgeber jetzt versuchten, den Druck zu erhöhen, hatten die Villinger mehr Platz für Konter. Bei einem davon marschierte in der 57. Minute Plavci über die rechte Seite. Seine Flanke lenkte Fabian Nopper unglücklich zum 2:0 der Nullachter ins eigene Tor ab. Der erneute Rückschlag schockte die Kaiserstühler sichtlich. Dies nutzte in der 67. Minute Cristian Gilés. Er hatte nach einem weiten Ball von Dragan Ovuka überlegt zum vorentscheidenden 3:0 nachgelegt. Als sich Marco Waldraff in der 75. Minute verletzte, mussten die Bahlinger, die bereits vier Mal gewechselt hatten, in Unterzahl zu Ende spielen. Dennoch hätte es zum Ehrentreffer reichen können. Doch Mendes rettete zunächst gegen den eingewechselten Santiago Fischer (82.). Danach wehrte er einen Schuss von Dennis Bührer (90.) ab. Dazwischen besaßen die Villinger ebenfalls Chancen, das Ergebnis noch höher zu schrauben. Vom wiederum starken Tobias Weißhaar bedient, versprang Damian Kaminski (84.) der Ball frei vor dem Tor. Noch knapper war es bei Nedzad Plavci. Dieser traf auf Zuspiel des eingewechselten Daniel Niedermann nur den Pfosten (85.).

(me). In Reihen des FC Villingen zählt Keeper Christian Mendes zu den absoluten Stützen der Mannschaft. In Bahlingen verhinderte er mit einer tollen Parade beim Elfmeter von Yannick Häringer den Ausgleich der Kaiserstühler. "Den Elfer hält Christian überragend", lobte Coach Jago Maric. Mendes selbst vermutet, dass die Bahlinger mit dem 1:1 vielleicht noch einmal die zweite Luft bekommen hätten. Neben dem gehaltenen Strafstoß strahlte der gebürtige Brasilianer mit Wohnsitz in Vorarlberg wiederum sehr viel Ruhe aus. Zudem glänzte er mit präzisen Abschlägen und Zuspielen. Doch Mendes sieht sich lediglich als Teil einer sehr gut funktionierenden Defensive. "Es ist entscheidend, wie wir hinten stehen. Und da sind wir im Vergleich zur Verbandsliga-Runde genauso stark", lautet seine Einschätzung. Vorne wäre sein Team in der Lage, aus wenigen Chancen Tore zu machen. Doch der 44-Jährige tritt auch auf die Euphoriebremse. "Die Frage ist, wie die Mannschaft es hinnimmt, wenn die erste Niederlage kommt." Mendes hofft natürlich, dass dies nicht schon am Mittwoch gegen Oberachern der Fall sein wird. "Da müssen wir wieder an unsere Grenzen gehen."