Die Bad Dürrheimer um Coach Reiner Scheu (links) diskutierten lange mit dem Schiedsrichter-Team. Foto: Morat

Verbandsliga: Kurstädter verlieren 1:0 beim SV Kuppenheim. Unberechtigter Elfmeter entscheidet Spiel. Mit Video

SV Kuppenheim - FC Bad Dürrheim 1:0. Der FC Bad Dürrheim verlor nach einem bravourösen Kampf unglücklich mit 0:1 beim SV Kuppenheim. Es war über die gesamte Spieldauer gesehen ein nur mäßiges Spiel, das Linienrichter Stefan Mera-Linz mit einer merkwürdigen Elfmeterentscheidung aus 60 Metern Entfernung entschied.

Obwohl die Kuppenheimer zu Beginn mehr Ballbesitz hatten, kam nicht viel dabei heraus, während Bad Dürrheim immer wieder konterte und Nadelstiche setzte. So auch in der 10. Minute, doch Mario Giesler erreichte den Pass von Sime Fantov nicht. Kuppenheim fand weiter keine Mittel, um die kompakte Abwehr der Gäste zu knacken. Bad Dürrheim blieb dagegen bei Kontern gefährlich und hatte die besseren Möglichkeiten. Nach 21 Minuten ging ein Schuss von Giesler vorbei, dessen nächster Versuch war etwas zu unplatziert.

In der 39. Minute konnte der Kuppenheimer Torhüter Werner einen Flachschuss von Berg gerade noch zur Ecke abklatschen. Zwei Minuten später schloss Dominik Almeida aus guter Position nicht ab, sondern passte auf Hendrik Berg, der jedoch aus spitzem Winkel nicht mehr zum Abschluss kam. Die Gäste hatten dann aber auch Glück. Nico Westermann hatte aus fünf Metern geköpft, Bad Dürrheims Torwart Mathias Demmer den Ball an den Pfosten abgelenkt. Den Nachschuss hämmerte Fabian Hammer an die Latte.

Sechs Minuten nach der Pause hielt Demmer einen abgefälschten Schuss von Daniel Lang sicher. Vier Zeigerumdrehungen später scheiterte auf der anderen Seite Giesler mit einem Rückzieher an Werner. Anschließend ließen bei beiden Teams die Kräfte nach, die Fehlpassquote schnellte dafür in die Höhe.

Dann folgte die 79. Minute, in welcher der junge Linienrichter Stefan Mera-Linz die Hauptrolle spielte. Nach einer langen Flanke hatte Emanuele Giardini den Ball an den Rücken von Nico Tadic geköpft. Kein Kuppenheimer reklamierte ein Handspiel des Kurstädters, auch die Zuschauer nicht. Auf einmal hielt Assistent Mera-Linz, der etwa 60 Meter vom Ort des Geschehens entfernt stand, seine Fahne in die Höhe. Er wollte ein Handspiel gesehen haben. Der insgesamt unsicher wirkende Schiedsrichter Kunischewski, der eigentlich die Spielsituation aus guter Position verfolgt hatte, ließ sich durch seinen Assistenten zum Elfmeterpfiff verleiten. Dazu musste Tadic auch noch mit Gelb-Rot vom Feld. Nach minutenlangen Diskussionen ließ sich Westermann die Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte den Elfer sicher zum 1:0.

Bad Dürrheim gab sich noch nicht auf, doch ein abgefälschter Schuss von Mario Buccelli ging Zentimeter am Pfosten vorbei.

Trainerstimmen:

Viktor Göhring, SV-Coach: "Es war eine schwere Geburt. Bad Dürrheim hat Nadelstiche gesetzt und hätte das 1:0 machen müssen. Wir hatten in der ersten Halbzeit nur eine Chance. Es war ein glücklicher Elfer, deshalb ein glücklicher Sieg."

Reiner Scheu, Bad Dürrheimer Trainer: "Mit unseren elf, zwölf Spielern haben wir eine gute Partie abgeliefert. Wir hätten das Spiel niemals verloren. Es ist enttäuschend, wenn ein Schiedsrichter-Assistent aus 60 Meter Entfernung solch ein Spiel mit einer falschen Entscheidung entscheidet. Das tut einfach weh."

Statistik:

SV Kuppenheim : Werner, Peter, Kleinschmidt, Schneider (62. Götz), Lang, Karadogan (74. Ergün), Hammer, Giardini (87. Tasli), Westermann, Karamehmedovic, Stanic.

FC Bad Dürrheim: Demmer, Schwer, Giesler, Tadic, Y. Bartmann, S. Fantov, Berg (76. Cil), Z. Fantov, Schaplewski, Buccelli, Almeida.

Tore: 1:0 Westermann (80. Handelfmeter).

Gelb-Rot: Tadic (Bad Dürrheim/80.)

Schiedsrichter: Tobias Kunischewski (Rheinfelden).

Zuschauer: 220.