Dimitri Bärwald (vorne) setzt sich in dieser Szene dynamisch gegen den Kehler Tarik Aras durch. Foto: Morat Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsliga: Coach Reiner Scheu hat nur 14 Feldspieler zur Verfügung / Selbst Bora Ikiz steht auf dem Bogen

Stark ersatzgeschwächt trat der FC Bad Dürrheim zu seinem ersten Saisonspiel in der Verbandsliga an. Gerade einmal 14 Feldspieler standen Coach Reiner Scheu beim 0:2 gegen Kehl zur Verfügung.

Der kurzfristig vor dem Spiel nach Bad Dürrheim gefahrene Amza Ourotagba stand so überraschend in der Anfangsformation, obwohl er seit rund drei Wochen nicht trainiert hatte. Ein Novum bei Reiner Scheu. Auch der 39-jährige Bora Ikiz, der zuletzt beim DJK Donaueschingen aktiv war und nun in der zweiten Mannschaft des FC Bad Dürrheim seine Karriere ausklingen lässt, stand auf dem Spielberichtsbogen.

Trotz dieser Notelf war die Leistung gar nicht einmal schlecht. Die Zuschauer sahen einige Ansätze, die Hoffnung auf bessere Zeiten machen. Auch Ralf Eckert, Trainer des Freiburger FC, der auf Spionagetour weilte, sah ein ordentliches Spiel der Bad Dürrheimer. "Es war phasenweise ein offenes Spiel, das auch anders hätte ausgehen können. Aber letztendlich hat Kehl verdient gewonnen. Man darf einfach auch nicht vergessen, dass die Kehler sechs, sieben Spieler haben, die jahrelang in der Oberliga gespielt haben. Sie hatten schon eine vernünftige Truppe dabei. Aber grundsätzlich ist es zu früh für eine Analyse. Es war ja der erste Spieltag. Da haben alle Teams noch Optimierungspotenzial."

Auch der neue Kehler Coach Heinz Braun gab zu, dass das Spiel hätte anders laufen können. "In der ersten Hälfte haben wir zwei, drei Fehler gemacht und Bad Dürrheim einige Möglichkeiten ermöglicht. Da haben wir einfach Glück gehabt." Der Kehler Sportvorsitzende Jürgen Sax sprach den Kurstädtern, die nach dem Spiel die Köpfe hängen ließen, Mut zu: "Mit dieser Mannschaft habt ihr nichts zu befürchten. Man hat heute gesehen, was Bad Dürrheim für ein Potenzial hat", munterte er auf.

Es liegt jetzt an Trainer Reiner Scheu, der trotz sehr schwierigen Bedingungen seine Mannschaft schnellstens zu einer Einheit formen muss. Dass dies aber ein schweres Unterfangen ist, weiß der Fußball-Lehrer selbst. Die Urlaubszeit erschwert diese Herausforderung.

Dazu kommt das äußerst schwere Programm mit Begegnungen gegen Topfavoriten wie den Freiburger FC, den Offenburger FV oder den FC Denzlingen. Auch der SV Endingen und der FC Auggen werden im oberen Tabellendrittel erwartet.

  Kuriose Verbandsliga In der Begegnung von Neuling SC Hofstetten gegen den SV Kuppenheim fielen immerhin drei Tore, jedoch jeweils in "falscher Richtung". Insgesamt produzierten die beiden Verbandsliga-Kontrahenten drei Eigentore. Da aber die Gastgeber ein Eigentor mehr erzielten, verloren sie die Partie knapp mit 1:2.

  Starke Ortenauer

Nach dem ersten Spieltag führen die drei Ortenauer Vereine aus Linx, Offenburg und Kehl die Tabelle an. Die Kraftverhältnisse scheinen sich zu verschieben. Der Bezirk Freiburg hatte oft die Liga dominiert.