Screenshot aus "Memories": Vincent Eckert spielt im Film einen Kameramann. Bei den Dreharbeiten zu dem Film stand er jedoch tatsächlich hinter der Kamera. Fotos: Team Eckert Foto: Schwarzwälder-Bote

18-jähriger Vincent Eckert aus Neukirch holt Publikumspreis beim deutschen Jugendvideo-Wettbewerb

Von Beate Müller

Furtwangen. Dass in Furtwangen nicht nur die Hochschüler Filme machen können, beweist der 18-jährige Vincent Eckert aus Neukirch. Der Gymnasiast räumte beim Bundesfestival Video in Halle (Saale) den Publikumspreis des deutschen Jugendvideo-Wettbewerbes 2015 ab.

Von 800 nominierten Filmen wählten die Zuschauer den zehnminütigen Kurzfilm "Memories" als beliebtesten Film des Festivals.

Die Geschichte spielt im Jahr 2030 und behandelt die ethische Frage über die Verbindung von Mensch und Technik. Die fiktive Firma "Advanced Body Mechanics" (ABM) stellt fragwürdige Zukunftstechnologien her, welche einzelne Körperteile des Menschen verbessern sollen. Das Dilemma von Fortschritt und Ethik zeigt sich beispielsweise in der Szene, als das Auto einer am Steuer bewusstlos gewordenen Frau automatisch verhindert auf einen einflussreichen Investor von ABM zu fahren und stattdessen auf einen jungen Mann lenkt.

Dieser ist zufällig der Protagonist Shawn, der seinen Körper ebenfalls durch Technologien des Unternehmens ABM verbessert hat. Er hat Wissen über das Unternehmen auf einem USB-Stick gespeichert und steht nun in dessen Visier.

Gemeinsam mit Lukas Mohl und Leander Burger aus Stuttgart, sowie Sophie Weber und Leon Obendorf aus Weimar, die er im vergangenen Jahr beim Jugend-Videopreis kennengelernt hat, schrieb er das Drehbuch und verbrachte im Juli 2014 vier Drehtage in Weimar. Er selbst empfand die Arbeit als anstrengend, aber angenehm, da er Teil eines gut eingespielten Teams gewesen sei. Da sehr viele Zukunftstechnologien im Film auftauchen, die so nicht existieren, wurden viele Elemente in der Postproduktion zusätzlich hinzugefügt.

Das Filmprojekt fertigten sie eigens für den Jugendvideo-Preis an, werden diesen aber auf für andere Preise einreichen. Alle dafür notwendigen Schritte, Kamera, Ton, Schnitt und Spezialeffekte führten die Jugendlichen selbst aus. Beigebracht hat dies zumindest Vincent kein geringerer als er selbst. Seit er mit acht Jahren zum ersten Mal eine Kamera geschenkt bekam, interessiert sich der Neukircher für die Filmproduktion. Drehen und Schneiden brachte sich er in vielen Stunden vorm Computer selbst bei. In dieser Zeit entstanden rund 40 Filme unterschiedlicher Genres und Machart. Mit einigen seiner früheren Werke wurde er bereits für diverse andere Filmpreise nominiert und auch geehrt, was den 18-Jährigen noch mehr anspornte gute Filme zu drehen. All die Mühen nimmt der bisherige Zwölftklässler in seiner Freizeit auf sich, Filme sind sein großes Hobby. Nach seinem Abitur an der Robert-Gerwig-Schule im Profilfach Gestaltung und Medientechnik möchte er unbedingt auch beruflich Filme machen, am liebsten als Kameramann an großen Produktionen beteiligt sein. Das nächste Projekt steht auch schon in den Startlöchern. Mit demselben Team wie bei "Memories" möchte er auch nächstes Jahr einen Film für den Jugendvideo-Preis einreichen.