Dieses Experiment in der Chemie beim Tag der offenen Tür des OHG im vergangenen Jahr war natürlich komplett ungefährlich. In anderen Bereichen der Naturwissenschaften am OHG, beispielsweise bei der Lagerung von Gefahrstoffen, besteht aber dringlicher Sanierungsbedarf. Foto: Stefan Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

OHG-Sanierung: Gemeinderat ärgert sich über mangelnde Auskünfte / Beschlussfassung noch einmal vertagt

Marode Zustände herrschen in den naturwissenschaftlichen Räumen der OHG. Doch die Sanierung verzögert sich – die Stadtverwaltung lege zu wenig Details vor, kritiserten Gemeinderäte.

Furtwangen. Noch einmal vertagt wurde im Gemeinderat die Beschlussfassung über die spezielle Planung zur Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume. Durch marode Zustände droht hier die Gefahr, dass der entsprechende Unterricht nicht mehr erteilt werden kann. Doch der Gemeinderat kritisierte die Stadtverwaltung, dass zu einer Beschlussfassung über diese Sanierung für geschätzte 560 000 Euro nicht genügend Details vorliegen und vor allem auch nicht die Einbindung dieser Sanierung in die Gesamtplanung des OHG ersichtlich ist, was dann zur Vertagung führte. Die Schule und die Fachlehrer beklagen schon lange diese Situation.

Bereits bei einer Begehung des Gemeinderates im Oktober 2011 wurde die dringend notwendige Sanierung speziell dieser Räume deutlich gemacht. Es besteht offensichtlich das Risiko, dass der Unterricht beziehungsweise spezielle Teile des Lehrplans nicht mehr erbracht werden können, weil der Betrieb zumindest teilweise aus Sicherheitsgründen eingestellt werden muss oder die Betriebseinstellung von entsprechenden Behörden verlangt wird.

Die Stadtverwaltung hat sich nun hier für eines von zwei Planungsbüros entschieden, welches dann bei einer Begehung eine Kostenschätzung von 567 000 Euro abgab. Die im Rahmen von diversen Umstrukturierungen erforderlichen baulichen Maßnahmen sind darin noch nicht enthalten. Bei diesem Auftragsvolumen würde das Gesamthonorar für das planende Büro bei etwa 83 000 Euro liegen.

Allerdings ist man noch auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten. Auf jeden Fall muss für diese Maßnahme mit ihren Erfordernissen wie Aufbewahrung und Behandlung von chemischen, physikalischen oder biologischen Gefahrstoffen sowie beispielsweise für die Abluftanlage ein dafür speziell qualifiziertes Büro gewählt werden.

Version soll in nächster Sitzung vorliegen

In einem ersten Schritt soll das Büro nun für die ersten drei der insgesamt neun Leistungsphasen dieser Planung beauftragt werden. Franz Sauter (CDU) forderte aber ausdrücklich, dass im Bestand die Gesamtplanung für die OHG-Sanierung und -Erweiterung berücksichtigt werden sollten. Ebenso fehlt ihm eine Aussage über die Kosten für die baulichen Maßnahmen. "Wir haben keinen Plan, was da oben geplant wird", kritisierte auch Norbert Staudt (SPD).

Erneut forderte er eine Gesamtaufstellung der bisher durchgeführten und künftig geplanten Maßnahmen und Beauftragungen. Auch Rainer Jung (FWV) vermisste eine Übersicht. Und auch Ulrich Mescheder (UL) stimmte zu, dass eine entsprechende Fachplanung hier nötig sei. Nach dieser massiven Kritik kündigte Bürgermeister Josef Herdner an, dass die schon länger vorliegenden Planungen in einer neu überarbeiteten Version in der nächsten Sitzung dem Gemeinderat vorgelegt werden. Der Beschluss über diese Planungen werde deshalb bis dorthin vertagt.