Jubilar-Feier der Bauunternehmung Hermann mit die Ehrengästen und den "40-Jährigen": (von links) Landrat Sven Hinterseh, Gotthard reiner (Präsident Handwerkskammer Konstanz), will Are Peter Fehrenbach, Zenko Rodasavljevic, Roland Dengler, Sylvia Burger und Dieter Kosakiewicz sowie Bürgermeister Josef Herdner, Bernhard Sänger (Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg) und Firmenchef Ingo Hermann. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Bauunternehmung Hermann ehrt 55 Arbeitsjubilare und verabschiedet 18 Ruheständler

Vertreter aus Politik und Bauwirtschaft waren zur Jubilar-Feier der Bauunternehmung Hermann nach Furtwangen gekommen, um die zahlreichen Mitarbeiter zu ehren, die bis zu 40 Jahre dem Betrieb die Treue halten.

Furtwangen. 55 Betriebsjubilare und 18 Pensionäre der Bauunternehmung Hermann waren in den Pfarrsaal gekommen. Ingo Hermann würdigte deren Verdienste. Er nutzte die Gelegenheit, um dem langjährigen Firmenchef, seinem Vater Josef Hermann, sowie Tilo Hermann als einen weiteren Vertreter der Eigentümer-Familie zu gedenken, die beide innerhalb der vergangenen fünf Jahre gestorben waren. Weiter ging

Ingo Hermann ging auf die aktuelle sehr positive Ent wicklung im Unternehmen ein. Dabei hatte er auch einen Appell an die öffentliche Hand: Die Auftraggeber sollten die entsprechenden Aufträge früher ausschreiben und nicht erst im Frühjahr, wenn dann im gleichen Jahr der Auftrag ausgeführt werden soll. Das würde dem Unternehmen deutlich mehr Planungssicherheit geben bei Investitionen oder Anschaffungen von Maschinen. Bei einer Ausschreibung im Frühjahr könne das Unternehmen oft nicht mehr rechtzeitig reagieren.

Private Unternehmen wesentlich flexibler

Landrat Sven Hinterseh machte deutlich, dass bei der Auftragsvergabe private Unternehmen wesentlich flexibler seien als die öffentliche Hand. Denn hier muss ein entsprechendes Bauvorhaben erst einmal in den Haushaltsplan aufgenommen und beschlossen werden. Und dieser muss dann noch einmal von der Aufsichtsbehörde geprüft werden, bevor dann tatsächlich die Ausschreibungen erfolgen können. I

Laut Ingo Hermann ist das Baugewerbe von einer sehr starken Nachfrage geprägt, die zu einer vollen Auslastung führe. Vor allem aber konnte man dadurch endlich die dringend notwendige Anpassung der Marktpreise erreichen. Gerne würde die Firma Hermann auch ihre Kapazitäten ausbauen, doch die notwendigen Fachkräfte stehen nicht zur Verfügung. Im Unterschied zu vielen anderen Gewerbezweigen sei dabei in der Bauwirtschaft die Leiharbeit verboten. Nicht zuletzt spüre man die demografische Entwicklung mit sinkenden Bewerberzahlen für eine Ausbildung. Die Ausbildung sei für Hermann von großer Bedeutung. Aktuell sind es 15 Azubis im Betrieb bei insgesamt 180 Mitarbeiter.

Landrat Sven Hinterseh betonte, nur wenn sich die Mitarbeiter im Betrieb wohl fühlen, würden sie auch die Treue halten. Die Firma Hermann sei ein Beleg für den starken ländlichen Raum und Furtwangen als vitale Gemeinde in dieser Region. Hermann sei der größte Anbieter in diesem Sektor in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Dies zeige nicht zuletzt: "Qualität setzt durch". Mit Blick auf den Fachkräftemangel sprach der Landrat von einer "verqueren Schulpolitik". Während andere Länder das deutsche System der dualen Ausbildung kopieren und einführen, werde es im eigenen Land geschwächt. Es sei ein Fehler, wenn die Politik meine, dass jeder Schulabsolvent studieren müsse.

Bürgermeister Josef Herdner machte deutlich, dass Furtwangen nicht nur durch eine starke Industrie, sondern auch durch ein starkes Handwerk geprägt sei, eine direkte Folge und Notwendigkeit im Blick auf die Industrie. Hermann sei ein Aushängeschild für die Stadt und ein verlässlicher Partner auch bei vielen eigenen Maßnahmen.

Der Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg Bernhard Sänger betonte, die Ehrung beweise, dass Hermann über qualifizierte und motivierte Mitarbeiter verfüge. Unter anderem wies er auch auf die Bedeutung der gestiegenen Wohnbauförderung hin. Und

Gotthard Reiner, Präsident der ständigen Handwerkskammer Konstanz, bezeichnete Hermann als "einzigartiges Unternehmen". Im Anschluss an diese Feier erwartete die Gäste ein reichhaltiges Büfett bei unterhaltsamer Musik.