Nur wenige Jugendliche sind ins Jugendhaus gekommen, um mit Bürgermeister Josef Herdner über die Gründung eines Jugendforums zu sprechen. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Kaum Resonanz auf Einladung der Stadt für Jugendforum / Neuer Termin im Juli

Von Stefan Heimpel

Nur etwa zehn Jugendliche waren der Einladung der Stadtverwaltung zu einem ersten Furtwanger Jugendforum gefolgt. Klare Ziel von Bürgermeister Josef Herdner: Jugendliche mehr an der Entscheidungsfindung in der Stadt zu beteiligen.

Furtwangen. Doch der erste Aufruf brachte offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg. Nun sollen die Jugendlichen noch einmal beispielsweise über die Schulen angesprochen werden, um beim zweiten Termin im Juli eine größere Beteiligung zu erreichen.

Neu ist, dass die Gemeindeordnung Baden-Württemberg den Städten und Gemeinden im Paragraf 41a vorschreibt: "Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen. Dafür sind von der Gemeinde geeignete Beteiligungsverfahren zu entwickeln. Insbesondere kann die Gemeinde einen Jugendgemeinderat oder eine andere Jugendvertretung einrichten." Durch den neuen Paragrafen ist die Stadt gesetzlich verpflichtet, die Jugendlichen an Themen, die speziell die Jugend betreffen, zu beteiligen.

Bürgermeister Josef Herdner geht es vorerst gezielt um Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die laut dieses Paragrafen auf jeden Fall bei entsprechenden Entscheidungen gehört werden müssen. Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Mitwirkung. In Furtwangen versucht die Stadt zunächst ein Jugendforum, also einen öffentlichen Kreis von Jugendlichen, auf die Beine zu stellen. Dieser soll über Themen, welche die Jugendlichen betreffen, beraten und beispielsweise über gewählte Vertreter an den entsprechenden Beratungen in der Stadt teilnimmt.

Rund 450 Jugendliche wurden von der Stadtverwaltung schriftlich eingeladen, ins Jugendhaus gekommen waren lediglich rund zehn Jugendliche. Im Gespräch mit ihnen wurde deutlich, dass diese Einladung formal war und in dieser Form wohl nicht zur Mitarbeit anregt.

Daher wurde das erste Jugendforum noch einmal vertagt. Beim neuen Termin sollen die Jugendlichen beispielsweise ein Vertreter-Gremium wählen, das als Ansprechpartner der Stadt ihre Interessen zusammenträgt und in die Diskussion einbringt.

Besprochen wurde bereits das das Thema Stadtgarten: Die jungen Furtwanger wünschen sich einen überdachten Treffpunkt, an dem sie zusammen kommen können, wenn das Jugendhaus ausgeschlossen ist sowie unter der Woche, wenn viele jüngere Kinder im Jugendhaus sind. Aktuell sei dies einzig die Tiefgarage, was wiederum nicht so gerne gesehen werde.

Ein weiteres wichtiges Thema, bei dem die Jugendlichen unbedingt gehört werden sollten, ist die aktuelle Schulentwicklung in der Stadt, sagt Bürgermeister Josef Herdner: Ist es aus Sicht der Jugendlichen als betroffene Schüler sinnvoll, die weiterführenden Schulen alle am oberen Bühl zu konzentrieren?

Er hofft, dass sich beim neuen Termin für das Jugendforum eine größere Zahl an Jugendlichen dafür interessiert, an Entscheidungsfindungen direkt mitzuwirken.