Das Pflegeheim St. Cyriak verfügt über 98 Plätze. Im Durchschnitt ist das Heim mit 96,1 Bewohnern belegt. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Gerichtsurteil spült St. Cyriak Geld in die Kasse / Zusätzlicher Förderverein vor Gründung?

Ausgesprochen positive Zahlen konnten in der Jahresversammlung des Trägervereins aus dem Altenheim St. Cyriak vorgestellt werden.

Furtwangen. Von besonderer Bedeutung für den Verein ist eine geplante Satzungsänderung, mit der die Arbeit und Organisation im Verein wesentlich verändert werden soll und muss. Ein positives Ergebnis berichtete Barbara Lübbers in ihrem Geschäftsbericht des Altenheimes.

Zum einen stiegen die Einnahmen aus dem Pflegebereich wieder an. Vor allem aber gab es eine außergewöhnliche hohe Rückzahlung: Das über Jahre hinweg erhobene sogenannte Sanierungsgeld Ost im Rahmen der Altersvorsorge war von einem Gericht als unzulässig verworfen worden, die entsprechenden Gelder wurden nun zurückgezahlt und verbesserten das Jahresergebnis deutlich. Dazu kamen weitere Spenden, beispielsweise für den neuen Aufzug.

Die Personalsituation sei weiterhin angespannt, so Barbara Lübbers. Teilweise müsse man auf die wesentlich teureren Leihkräfte zurückgreifen. Das macht sich bei den Finanzen natürlich deutlich bemerkbar, denn 71 Prozent der Ausgaben entfallen auf das Personal. Wies das Betriebsergebnis insgesamt 2015 noch ein leichtes Minus auf, war es im vergangenen Jahr deutlich positiv.

Ein so positives Ergebnis gab es seit 2005 noch nie. Konrad Baier stellte dann die geplante Neufassung der Satzung vor, über die schon seit vielen Jahren diskutiert werde. Vieles sei juristisch nicht mehr tragbar.

Bei der Rechtsform des Altenheimvereins bleibt man, entgegen der Empfehlung des Caritasverbandes, beim eingetragenen Verein, der auch natürliche Personen aufnehmen kann. Neu entwickelt wurde aber die Bestimmung, dass nun auch juristische Personen, beispielsweise Gemeinden, Vereine und Ähnliches, offizielle Mitglieder werden.

Darüber hinaus werde man dringend darüber nachdenken, einen zusätzlichen Förderverein zu gründen. Das größte juristische Problem in der bestehenden Satzung ist die Tatsache, dass der Verein für das Altenheim Entscheidungsträger ist und gleichzeitig auch das Heim und die Führung überwacht. Hier soll nun neben dem Vorstand, der sich weiter um das Altenheim kümmert, ein Aufsichtsrat als Kontrollgremium entstehen. In der Versammlung wurden einzelne Passagen der neuen Satzung diskutiert, die nun noch einmal beraten und eingearbeitet werden können. Unter anderem forderte Klaus Panther, dass, wenn irgend möglich, der Pfarrer von St. Cyriak Vorsitzender oder zumindest Mitglied des Vorstandes sei. Bisher war dieser Vorsitzender kraft Amtes, was in dieser Form nicht zulässig ist.

Ebenso ist es nun möglich, dass der Trägerverein sich weitere Aufgabenfelder sucht, angesprochen wurde hier beispielsweise ein betreutes Wohnen. Im Januar soll diese dann noch einmal überarbeitete Satzung in einer außerordentlichen Generalversammlung beschlossen werden. Aktuell hat der Altenheimverein 85 Mitglieder, wie Kassierer Matthias Hall bei seinem positiven Kassenbericht erläuterte.

Heimleiter Peter Baake gab zum letzten Mal seinen Jahresbericht ab. Die Belegung habe sich weiter positiv entwickelt, im Durchschnitt habe das Heim 96,1 Bewohner bei 98 Plätzen. Am 1. Oktober wurden die neu vereinbarten Pflegesätze wirksam, die dem Heim weitere Einnahmen ermöglichen. Vor allem müsse man sich bewusst sein, dass ein solches Heim heute eine hohe Fluktuation aufweist, unter anderem auch durch einige Bewohner mit Kurzzeitpflege. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise 97 Bewohner neu aufgenommen, 107 wurden entlassen beziehungsweise verstarben.