Geschäftsideen entwickeln, dafür werben, Waren einkaufen und verkaufen, all das gehört zu den Aufgaben für die Schüler des Berufskollegs Wirtschaft bei ihrer Übungsfirma. Unter anderem müssen die Schüler selbst Angebote erstellen und Kataloge zusammenstellen, wie sie sie hier bei den Busreisen und im Schwarzwald-Shop präsentieren. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Robert Gerwig-Schule: Übungsfirmen sind erfolgreiches Konzept / Simulation des realen Wirtschaftslebens

Von Stefan Heimpel

Eine gute Adresse für Busreisen ist inzwischen die Furtwanger Robert Gerwig-Schule. Einziger Nachteil: Diese Reisen finden nur virtuell, also nur im Kopf der Beteiligten statt.

Furtwangen. Als neuen Zweig bei ihren Übungsfirmen im Berufskolleg Wirtschaft hat die Robert Gerwig-Schule nun eine Niederlassung von Merz-Reisen integriert. Hier werden von den Schülern zur Übung für ihren Unterricht im Fach Wirtschaft verschiedene Reisen verkauft, aber nur auf dem Papier beziehungsweise der Vorstellung.

Insgesamt sind es vier Unternehmen, jeweils zwei für die beiden Stufen des Berufskollegs, die hier landesweit beziehungsweise sogar weltweit Handel treiben. Die Übungsfirmen, die in diesem Jahr bereits im zehnten Jahr im regulären Unterricht angeboten werden, sind ein sehr erfolgreiches Konzept.

Die Schüler mussten lernen und realisieren, dass hier alles nach einem festen Programm abläuft. Jede Bestellung muss bestätigt werden. Dominik Albrecht, einer der betreuenden Lehrer, beobachtet sehr genau, wie die Schüler zusammenarbeiten.

Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. In der Bestell-Abteilung kann eine Lieferung nur dann veranlasst werden, wenn der Kollege im Einkauf dieses Produkt bestellt. Rechnung und der Preis aus dem Angebot müssen übereinstimmen, die Steuern abgeführt werden und schließlich muss das Personal der Übungsfirma bezahlt werden. Die entsprechende Abteilung ist zuständig für die Abführung der Lohnsteuer und der Sozialversicherung. Mit diesem virtuellen Lohn können die Schüler bei Übungsfirmen weltweit einkaufen. Denn diese Übungsfirmen sind vernetzt.

Entscheidend ist eine entsprechend gute Geschäftsidee. Neu für das BK I ist in diesem Jahr die Beteiligung von Merz-Reisen in Unterkirnach. Sie stellen den Schülern ihr komplettes Material zur Verfügung, um virtuell diese Reisen zu verkaufen. Dazu konnten die Schüler bereits einmal das Unternehmen in Unterkirnach besuchen.

Die zweite Firma im BK I hat ebenfalls eine neue Geschäftsidee, dieses Mal ohne fremden Partner: Hier werden Schwarzwald-Produkte verkauft. Der Renner sind Dirndl. Ebenso gerne bestellt werden die Kuckucksuhren aus Schokolade. Andere Schwarzwald-Souvenirs wiederum sind nicht so gefragt. Das macht deutlich: Die Geschäftsidee muss stimmen und man muss auch die richtigen Produkte haben, um erfolgreich zu sein.